Projekt
Sibirische Sauna heizt bald den Ofen an

Mit der „Wohlfühl-Oase“ mit Restaurant in Hemau erfüllt sich Denis Figur einen Traum. Eröffnet werden soll noch im Februar.

22.01.2015 | Stand 16.09.2023, 7:04 Uhr

Was gibt es Schöneres, als nach anstrengenden Tagen und Wochen endlich auszuspannen und wieder zu sich selbst zu finden. Dazu gehört ein Ort, an dem man sich rundum wohlfühlt und die Alltagssorgen keine Rolle mehr spielen. Solch eine Wohlfühloase schafft derzeit Bauunternehmer Denis Figur aus Bad Abbach im Hemauer „Gewerbepark II“. Ein sibirischer Saunahof mit Restaurant entsteht unmittelbar neben der Zufahrt zur ehemaligen Kaserne.

„Eigentlich wollten wir mit dem Projekt bereits 2013 starten“, erklärt Figur, der seinen Lebensunterhalt mit einer kleinen Baufirma bestreitet. Zusammen mit fünf Mitarbeitern errichtet der aus Kasachstan stammende Figur Fertighäuser. „Das Geschäft läuft aber so gut, dass wir uns nur zwischendurch um das Hemauer Vorhaben kümmern können“, erzählt er.

Russische Banjas das Herzstück

Neben dem mit Massivholz verkleideten Haupt- und Nebengebäude, das schon seit geraumer Zeit viel neugierige Blicke auf sich zieht, stehen zwei eindrucksvolle Blockbohlenhütten. Diese nach russischem Vorbild errichteten Banjas bilden das Herzstück der Anlage und können von jedermann bald stunden- bzw. tageweise angemietet werden. Noch im Februar soll der Startschuss fallen.

Über Gerüchte, wonach auf der Anlage ein Swingerclub entstehen soll, kann der 38-jährige Familienvater nur lachen. Derartige Vermutungen resultieren seiner Meinung nach oftmals aus Unkenntnis. Im traditionellen russischen Badehaus aus Holz, der sogenannten Banja, ist das Dampfbad ein geselliges Ereignis für die ganze Familie. Es wird geplaudert, gegessen und getrunken und nebenbei geschwitzt. Dies soll auch in Hemau der Fall sein.

„Viele Menschen würden gerne in eine Sauna gehen, scheuen sich aber vor der Gemeinschaftssauna. Man weiß ja nie, auf wen man trifft“, erzählt Denis Figur lachend. Genau auf diese Klientel hat er es abgesehen. Ob im Familienkreis, mit Freunden oder im Verein – bis zu 15 Personen können sich in der Anlage eine für sich abgeschlossene Sauna mieten.

Die rund 16 Quadratmeter großen Saunabereiche werden von einem original finnischen Ofen befeuert, in dem sich rund 600 Kilogramm Steine befinden. Wer von der Familie oder den freunden nicht schwitzen will, findet in der Blockhütte neben Duschen, Umkleiden auch einen Partyraum. Ein uneinsehbarer Garten mit Terrasse, ein Tauchbecken samt Whirlpool sowie eine Feuerstätte mit Grillhaus runden das Angebot ab.

Gestaltet sind die Banjas entsprechend dem russischen Vorbild aus massivem Holz. Der Ofen wird nicht elektrisch geheizt, sondern mit Holz und sorgt für Temperaturen bis zu 120 Grad, beschreibt der Bauherr, der im Jahr 1994 mit seinen Eltern nach Deutschland übergesiedelt ist.

Viel Handarbeit und Herzblut

Neben den Saunabereichen, die im Laufe der Zeit von zwei auf sechs Einheiten ausgebaut werden sollen, gibt es ein Areal, das der Allgemeinheit zur Verfügung steht: Im Hauptgebäude sind ein Massageraum und das Kosmetik-Studio der Gattin untergebracht.

Kurz vor der Vollendung steht das lichtdurchflutete Restaurant, in dem künftig rund 40 Personen Platz finden sollen. Die Einrichtung hat sich Denis Figur aus Sibirien liefern lassen. „Die Stühle und Tische sind echte Handarbeit“, erklärt er. Internationale Küche mit viel Fisch und Fleisch stehen künftig auf der Speisenkarte.

Wie viel Euro der Unternehmer bisher in seinen Wunschtraum investiert hat, lässt sich nur schätzen. „Aber mehr als eine halbe Million Euro dürften es schon sein“, sagt der 38-Jährige.