Finanzen
Die Sparkasse hebt die Gebühren an

Regensburger Inhaber von Girokonten müssen bald mehr bezahlen. Kunden, die ausschließlich Online-Banking betreiben, sparen.

25.07.2017 | Stand 16.09.2023, 6:23 Uhr

Kunden der Sparkasse Regensburg müssen ab 1. Oktober mindestens 4,90 Euro im Monat auf den Tisch legen. Foto: Matthes

Etwa 90 000 Kunden der Sparkasse Regensburg in Stadt und Landkreis werden in den kommenden Tagen einen Brief des Finanzinstituts in ihrem Postkasten finden. Damit informiert sie die Sparkasse über die Einführung des Regensburg-Kontos als neues Girokontenmodell und eine Umstellung der Preise zum 1. Oktober. Viele Kunden werden für die Abwicklung ihres Zahlungsverkehrs deswegen bald tiefer in die Tasche greifen müssen. Reines Online-Banking dagegen wird preiswerter. Gratis-Girokonten wird es bei der Sparkasse Regensburg nicht mehr geben.

Christian Orschler, Leiter der Unternehmenskommunikation bei der Sparkasse Regensburg, nennt mehrere Gründe, die sein Unternehmen zu diesem Schritt bewogen haben. Einer davon sei das deutlich erweiterte Leistungsspektrum, das ein Konto heute biete. „Das digitale Konto kann mehr“, sagt er. Der Service selbst, die Sicherheit oder auch die Bereitstellung einer App über die der Zahlungsverkehr vom Handy aus abgewickelt werden kann – all das kostet.

Letzte Anpassung im Jahr 1996

Zudem sorge die Tarifänderung für ein hohes Maß an Transparenz: „Bei uns sind so viele Leistungen wie möglich in den Paketpreisen enthalten. Zusatzgebühren stellen eine Ausnahme dar und werden unseren Kunden klar kommuniziert“, sagt Orschler.

Die letzte Umstellung der Preise für Girokonten liegt weit zurück. Zu der kam es im Jahr 1996. Daher rührt auch der eigenartig anmutende Preis von 6,14 Euro für das Girokonto „S-Plus“. Vor der Einführung des Euros kostete dieses Konto 12 DM. Der momentane Preis entspricht also noch dem Umrechnungskurs zum 1. Januar 2002, als der Euro kam.

Das Girokonto wird in Zukunft grundsätzlich mit 4,90 Euro im Monat zu Buche schlagen. Die Sparkasse bezeichnet dies als Basisangebot, mit dem die Kunden alle digitalen Leistungen nutzen, kostenfrei Bargeld vom Sparkassen-Automaten abheben, an der Kasse im Supermarkt mit der Karte bezahlen oder unbegrenzt Online-Banking betreiben können. Drei Euro mehr kostet ab Oktober das „Plus-Paket“.

Im Moment gelten bei der Sparkasse Regensburg noch andere Preisbedingungen. Inhaber des Girokontos „S-Plus“ zahlen derzeit noch 6,14 Euro im Monat. Es gibt aber auch Kunden der Sparkasse Regensburg, die ihr Girokonto derzeit noch gratis nutzen.

Online-Banking lohnt sich

Orschler rät Kunden aller Finanzinstitute, in Sachen Zusatzgebühren bei Girokonten genau zu vergleichen und auch das Kleingedruckte zu lesen. „So können sie versteckten Kosten auf die Schliche kommen“, sagt auch Petra Gruber, Finanzexpertin beim Verbraucherschutz Bayern. „Kostenfreie Girokonten bei Filialbanken wird es kaum mehr geben“, sagt sie.

Deswegen tun Bankkunden laut Gruber grundsätzlich gut daran, sich über zusätzliche Gebühren zu informieren. Diese hängen bei der Bank aus, außerdem werden sie vor dem Abschluss des Kontos ausgehändigt. Außerdem sind sie auf den Kontoauszügen der Bankkunden zu finden. Zusätzliche Kosten zum Grundpreis für ein Konto können sich durch viele Buchungsvorgänge wie Daueraufträge, häufiges Zahlen mit der Karte oder häufiges Abheben von Bargeld am Automaten schnell zu unerwartet hohen Beträgen zusammenläppern. Wer sich unsicher ist, kann einen Beratungstermin bei seiner Bank vereinbaren. Gruber rät in diesem Zusammenhang auch dazu, die Konkurrenz im Blick zu behalten und gegebenenfalls zu wechseln.

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