MZ-Serie
Ein würziger Zungenbrecher aus Ungarn

24 Länder, 24 Gerichte: Dominik Major aus Bad Kötzting zaubert für unsere EM-Serie Paprikahähnchen mit Nockerl.

28.06.2016 | Stand 16.09.2023, 6:52 Uhr
Koch-Bühne frei für einen 19-jährigen Ungarn und seine Paprikahähnchen mit Nockerl: Wie für die Landesküche typisch, ist das Gericht durch Zutaten wie Paprika, Zwiebeln und Tomaten sehr würzig. −Foto: Major

Was für ein Zungenbrecher: Csirkepaprikás Galuskával. Aber Dominik Major, der dieses typisch ungarische Gericht für uns kocht, verrät zum Glück auch die deutsche Übersetzung: Paprikahähnchen mit Nockerl. Wie für die Landesküche typisch, ist es durch die verwendeten Zutaten wie Paprika, Zwiebeln und Tomaten sehr würzig.

Major ist im Alter von vier Jahren nach Deutschland gekommen. Sein Vater, ein ungarischer Fußballprofi, hatte von Manfred Zollner ein Angebot bekommen, in dessen Unternehmen tätig zu sein und für die Vilzinger Mannschaft, die DJK, zu spielen. „Erst wollten meine Eltern nur zwei oder drei Jahre bleiben“, erzählt der 19-Jährige. Und nun sind schon 15 daraus geworden. Major lebte zunächst in Schönferchen, dann in Bad Kötzting, und jetzt – unter der Woche – in Regensburg, seit er im Oktober sein Studium der Internationalen Volkswirtschaftslehre begonnen hat.

Ein Basketball-Leistungsträger

Gut kochen zu können, hat auch für einen Studenten seine Vorteile. Für die Csirkepaprikás – das Paprikahähnchen – schneidet er die Zwiebeln in grobe Würfel und brät sie in einem Topf in etwas Öl goldbraun an. Darauf legt er die Hähnchenschenkel und Paprikastücke und fügt so viel Wasser hinzu, dass das Hähnchen nicht ganz bedeckt ist. Ungefähr 40 Minuten wird das Ganze dann gekocht.

In dieser Zeit erzählt er uns, dass er sich sehr für Fußball interessiert; früher spielte er, wie sein Vater, in Vilzing. Sein Lieblingssport ist aber ein anderer: Major ist seit der Jugend beim ASV Cham als Basketballer aktiv und dort einer der Leistungsträger. Die Fußball-Europameisterschaft sieht er sich selbstverständlich trotzdem an – zu Hause, bei Freunden oder beim Public Viewing.

„Deutschland ist gut dabei, und auch Frankreich hat keine schlechten Chancen“, sagt der 19-Jährige, der natürlich Ungarn die Daumen gedrückt hat. Seine Landsleute haben ihn enorm überrascht. Major war sich nicht sicher gewesen, ob das Team überhaupt die Gruppenphase übersteht, erlebte dann unter anderem aber fast die Sensation gegen Portugal. Am Sonntagabend war gegen Belgien Endstation. Einen Lieblingsspieler bei der EM hat er nicht, denn eigentlich ist das der Argentinier Lionel Messi.

Chilipaprika nach Belieben

Das Fleisch ist gar, und nun wird es von den Knochen getrennt. Anschließend streut der Student noch etwas Paprikapulver darüber und gibt zwei gehackte Tomaten dazu. Die saure Sahne wird in den Topf gegeben und umgerührt. Als Beilage zum Paprikahähnchen gibt es Nockerl, die Galuskával. Dazu werden Mehl und Grieß mit Eiern und Salz vermischt. Daraus formt Major mit zwei Teelöffeln Nockerl und kocht diese anschließend in Salzwasser. Nach Belieben kann man auch Chilipaprika in ganz kleine Würfel schneiden und mit den fertigen Nockerl vermischen.

Und weil das Auge mitisst, wird das Gericht mit einem „Gurkenboot“ garniert. Dazu werden zwei große Gewürzgurken ausgehöhlt, zwei weitere werden in kleine Würfel geschnitten und mit klein geschnittenem Schnittlauch in die ausgehöhlten Exemplare hineingelegt. Dominik Major wünscht viel Spaß beim Nachkochen und „Guten Appetit!“ oder „Jó étvágyat!“

Zutaten (für vier Personen): Für die Csirkepaprikás jeweils vier Stück Hähnchen Ober- und Unterschenkel, vier Zwiebeln, zwei Tomaten, zwei Spitzpaprika, zehn Gramm Paprikapulver, vier Gramm Salz, 170 Gramm Saure Sahne, etwas Öl; für die Galuska 240 Gramm Mehl, 24 Gramm Grieß, vier Eier, zwei Teelöffel Salz, 300 Milliliter kaltes Wasser, zwei grüne Chilipaprika; „Gurkenboot“: vier große Gewürzgurken, ein kleiner Strauß Schnittlauch

Alle Teile unserer Serie „So schmeckt die EM“ können Sie hier nachlesen!