Wetter
Erhöhte Tornado- und Blow-up-Gefahr

Nachdem die Hitzewelle eine kurze Verschnaufpause mit Gewittern und Sturmböen einlegt, wird es ab Freitag wieder heiß.

07.07.2015 | Stand 16.09.2023, 7:07 Uhr
In Bayern wird es auch am Dienstag noch einmal heiß. −Foto: dpa

Nach einer kleinen „Verschnaufpause“ müssen sich die Menschen in Bayern in den nächsten Tagen wieder auf hohe Temperaturen einstellen. In Teilen Deutschlands drohen am Dienstag Starkregen, Hagel und Orkanböen. Während die Temperaturen an den Küsten auf 27 Grad steigen, kommen vor allem die Menschen im Südwesten bei mehr als 35 Grad noch einmal richtig ins Schwitzen. Bis zu 37 Grad heiß soll es dem Deutschen Wetterdienst(DWD)zufolge am Oberrhein werden. In Ostbayern werden Höchsttemperaturen bis zu 35 Grad erwartet, wie Diplom-Meteorologe und Klimaexperte Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net unserer Zeitung sagte.

In der nördlichen Oberpfalz und Oberfranken sind dabei laut Jung auch Tornados möglich. Grundsätzlich könnten diese überall dort auftreten, wo durch Gewitter eine Windscherung entsteht. Unwetterartige Niederschläge mit Hagel und Sturmböen werden am Abend von Südwesten her nach Bayern kommen.

Danach wird es in der Nacht und am Mittwoch bis auf 23 Grad abkühlen und ein Wechselspiel von Sonne, Wolken und Gewittern geben. Auch am Donnerstag erreichen die Temperaturen nur noch Höchstwerte von rund 21 Grad, bevor es am Wochenende mit den Temperaturen wieder aufwärts geht. Am Freitag und Samstag wird es wieder bis zu 31 Grad warm.

Wie zuverlässig seine Prognosen in der Regel sind? „Für die nächsten 24 Stunden sind Prognosen zu 98 Prozent sicher, nach 72 Stunden gibt es noch eine Genauigkeit von 85 Prozent. Und ab vier Tagen sinkt die Genauigkeit auf etwa 50 Prozent“, sagte Jung. Allerdings sei es einfacher eine Prognose zu stellen, wenn es ein stabiles Hoch gebe. So habe das Portal wetter.net die gegenwärtige Hitzewelle schon zehn Tage im Voraus richtig vorhergesagt.

Unterdessen lassen die tropischen Temperaturen auf den Autobahnen in Ostbayern die Gefahr von Blow-ups steigen. Hauptgrund für dieses Aufplatzen der Fahrbahnen sei das Alter der betreffenden Betonfahrbahnen, die meist aus den 1970er oder 1980er Jahren stammten, sagte der Fachreferent für Straßen- und Verkehrsplanung des ADAC, Jürgen Berlitz, am Dienstag. „ Dazu zählen in Bayern die A93 südlich von Regensburg, die A92 zwischen München und Dingolfing und ein Abschnitt der A3 westlich von Regensburg. Im Zuge der aktuellen Hitzewelle seien beim ADAC vier Fälle von Blow-ups bekanntgeworden: auf der A5 bei Schwetzingen, der A61 in Rheinland-Pfalz, der A2 in Brandenburg und der A9 bei Halle. Schwere Unfälle blieben offenbar aus. „Wir haben keine Aussagen über Unfälle und Personenschäden.“