Trauer
Graf Lerchenfeld zu Grabe getragen

Hunderte verabschiedeten sich in Regensburg und Köfering von dem Politiker. Bischof Voderholzer zelebrierte das Requiem.

16.12.2017 | Stand 16.09.2023, 6:16 Uhr

Auf dem Sarg lag ein Kranz der Witwe Marie Therese von und zu Lerchenfeld. Foto: altrofoto.de

In Köfering, seiner Heimatgemeinde, hieß er nur „der Graf“. Dort steht sein Schloss, das er stets bereitwillig den Mitbürgern im Dorf, aber auch jedem Interessierten öffnete, der darum bat. Philipp Graf von und zu Lerchenfeld (geboren 25. Mai 1952, gestorben 1. Dezember 2017) war neben vielen anderen Bezeichnungen vor allem auch ein Köferinger, der sich, wie Köferings Bürgermeister Armin Dirscherl in seinem Nachruf betonte, sehr stark um das Wohl des Dorfes bemühte.

Auf dem Köferinger Friedhof fand Philipp Graf von und zu Lerchenfeld schließlich seine letzte Ruhestätte. Eine große Zahl von Trauergästen, darunter viele Verwandte, Freunde und Wegbegleiter, eskortierte den Sarg mit dem Verstorbenen, Witwe Marie Thérèse, Neffe Christopher mit Familie und Schwester Isabella auf diesem schweren Gang.

Vor der Beisetzung hatte Bischof Dr. Rudolf Voderholzer in der Basilika St. Emmeram ein feierliches Requiem zelebriert, das von „Brassmania“ und Matthias Schlier an der Orgel musikalisch gestaltet wurde. Hier kam deutlich zum Ausdruck, wie beliebt Graf von und zu Lerchenfeld bei den Menschen gewesen war, welch‘ hohe Meinung er genossen hatte und wie groß seine Verdienste in Politik, Wirtschaft, Kirche und auch in der Nächstenliebe gewesen waren.

Zu Ehren des Verstorbenen, der von 2006-2014 das Amt des Vorsitzenden des Diözesankomitees im Bistum Regensburg bekleidet hatte, hatte sich auch eine große Zahl von Konzelebranten um den Altar versammelt: Abt Wolfgang Maria Hagl OSB aus Metten, Weihbischof Reinhard Pappenberger, Prälat Generalvikar Michael Fuchs, Prälat Heinrich Wachter, Monsignore Domkapitular Thomas Pinzer, Stadtdekan Pfarrer Roman Gerl, der Köferinger Pfarrer Matthias Kienberger, Diakon Reiner Fleischmann sowie Diakon Michel Weißmann.

Viele Vertreter von Adelsfamilien

Die Basilika war dicht gefüllt mit der Verwandtschaft des Verstorbenen sowie Personen, die aus allen Bereichen des gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Lebens stammten. Viele Vertreter von Adelsfamilien waren gekommen, um dem Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen, darunter auch Herzog Franz von Bayern.

„Vornehm, gewissenhaft, menschenfreundlich“ – so wurde Philipp Graf von und zu Lerchenfeld in den Nachrufen übereinstimmend beschrieben. Der Verstorbene wurde den Trauergästen noch einmal lebendig in den Beschreibungen der Redner, die aus ihrem Respekt, Bewunderung und Zuneigung zu dem Verstorbenen kein Hehl machten. Bischof Rudolf dankte dem Verstorbenen für seine Dienste als Vorsitzender im Diözesankomitee und auch bei der Rätereform, die er „souverän und ausgeglichen“ geleitet habe.

Graf Lerchenfeld sei ein wahrer „Weltchrist“ gewesen. „Wie notwendig brauchen wir solche Menschen“, sagte der Bischof. Er lobte Graf Lerchenfelds „vornehme und noble Art“. Im festen Glauben an Gott sei der Verstorbene durch das Leben gegangen und habe seinen Tod angenommen.

Pfarrer Matthias Kienberger attestierte dem Verstorbenen Selbstbewusstsein und Gewissenhaftigkeit. Er sei ein konsequenter Politiker gewesen. Stets habe er sich in seiner politischen und gesellschaftlichen Arbeit an christlichen Werten orientiert. „Wir haben eine große Persönlichkeit verloren, der die Interessen der Menschen vertreten hat“, sagte der Pfarrer.

Als Vertreter des Bundestags erklärte MdB Fritz Güntzler (CDU), dass der Tod Philipp Graf von und zu Lerchenfelds eine große Lücke hinterlassen habe. „Er war ein echter Freund in der Politik“, sagte der Bundestagsabgeordnete, der mit dem Verstorbenen viele Jahre zusammengearbeitet hatte. Er beschrieb den Verstorbenen als Menschenfreund und sehr guten Gesprächspartner. „Er war wertekonservativ, aber nie strukturkonservativ“. In seiner geselligen Art habe der Verstorbene auch den FC Bayern Fanclub im Bundestag gegründet.

„Eine prägende Persönlichkeit“

Von Trauer sichtlich getroffen beschrieb die Landtagsabgeordnete Sylvia Stierstorfer den Verstorbenen als „ehrenhaften wunderbaren Menschen, der auch gesellig und humorvoll war“. Stets sei er zu seinem Wort, seiner Meinung und seinen Werten gestanden. Landrätin Tanja Schweiger bezeichnete Graf Lerchenfeld als „prägende Persönlichkeit und Politiker mit sehr großer Sachkenntnis“. Vor allem habe ihn sein wertschätzender Umgang mit Menschen und seine Aufgeschlossenheit Neuem gegenüber ausgezeichnet.

Köferings Bürgermeister Armin Dirscherl betrauerte den Verstorbenen als herausragenden und großzügigen Förderer der Gemeinde, der Vereine und Institutionen. Karl Braun, Aufsichtsratsvorsitzender der Bayerischen Treuhandgesellschaft, attestierte dem Verstorbenen eine große Menschlichkeit sowie eine „ruhige und souveräne Natur“. Er fasste zusammen, was alle Redner ausdrückten: „Philipp Graf von und zu Lerchenfeld war ein Freund und ein echtes Vorbild“.

Bilder aus dem Leben von Philipp Graf von und zu Lerchenfeld sehen Sie hier:

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