Unfall
Kletterunfall: Frau stürzt 15 Meter tief

Die 30-Jährige überlebt schwer verletzt. Ein Polizeikletterer ist zufällig auch in Schönhofen und leistet Erste Hilfe.

18.05.2017 | Stand 16.09.2023, 6:33 Uhr

Polizisten und Feuerwehrleute am Absturzort Foto: Ratisbona Media

In der Gemeinde Nittendorf ist es am Donnerstagabend zu einem Kletterunfall gekommen. Eine 30-jährige Frau aus dem nord-östlichen Landkreis Regensburg stürzte vom oberen Teil des Klettersteigs am Sportplatz von Schönhofen, der Labertalwand, rund 15 Meter in die Tiefe und zog sich schwere Wirbelsäulen- und Kopfverletzungen zu. Laut Polizeipräsidium Oberpfalz schwebte sie nicht in Lebensgefahr. Am Freitagmittag teilte die Pressestelle unserem Medienhaus dann mit, dass die Frau bei Bewusstsein und ansprechbar sei.

Gegen 18.50 Uhr waren am Donnerstag mehrere Feuerwehren aus dem Gemeindegebiet Nittendorf wegen des Kletterunfalls alarmiert worden. Die bei dem Unfall verletzte Frau wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein Regensburger Krankenhaus gebracht. Wegen des Unfalls waren Feuerwehren aus dem ganzen Landkreis alarmiert worden, um alle nötigen Gerätschaften parat zu haben.

Polizeikletterer war zufällig vor Ort

So wurden beispielsweise auch die Drehleiter der Feuerwehr Lappersdorf und die Höhenretter der Berufsfeuerwehr Regensburg mit angefordert. Beide mussten aber nicht mehr eingreifen, da die speziell ausgebildeten Kletterer der Feuerwehr Schönhofen die verletzte Frau bereits per Schleifkorbtrage nach oben befördert hatten. Dort wurde sie notärztlich versorgt und anschließend abtransportiert.

Wie genau es zu dem Unfall kommen konnte, war bis Redaktionsschluss am Freitag noch unklar; die Polizei ermittelt. Ein Polizeibeamter, der zufällig privat in dem Klettergarten unterwegs war, hatte sofort Erste Hilfe geleistet und die Sachbearbeitung übernommen. Er ist Mitglied einer speziellen Klettergruppe der Polizei und wird auch sonst bei Kletterunfällen hinzugezogen. Polizei-Pressesprecher Dietmar Winterberg erklärte auf Anfrage unseres Medienhauses, dass die 30-Jährige sehr klettererfahren und durchtrainiert sei. „Dem ist es wohl zu verdanken, dass das Ganze nicht schlimmer ausgegangen ist.“ Arme und Beine könne die Frau nach dem Absturz Gott sei Dank bewegen.

Gotthard Unger, Geschäftsführer der Regensburger Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV), erläutert im Gespräch mit unserem Medienhaus Details zum Klettersport. Zum konkreten Unfall am Donnerstagabend könne er sich nicht äußern, weil er den Hergang nicht kenne.

Klettern immer auf eigenes Risiko

Grundsätzlich sei Klettern jedoch nicht gefährlicher als andere Sportarten. „Es ist aber natürlich mit Risiken verbunden, die man zwar minimieren, aber nie 100-prozentig ausschließen kann.“ Wichtig sei es, dass Kletterer sich vernünftig ausbilden ließen und sich ihrer Verantwortung bewusst seien. „Fakt ist, dass die meisten Unfälle durch menschliche Fehler passieren“, macht Unger deutlich.

Außerdem müsse jedem Nutzer der Wand klar sein, dass er „auf eigenes Risiko klettert“. Auch der beste Haken könne einen Unfall nicht verhindern, wenn er nicht richtig genutzt werde, appelliert Unger.

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