Trendsportarten
Mit Rhythmus zum besseren Körpergefühl

Salsation ist ein relativ neuer Fitnesstrend aus Südamerika. Die tänzerischen Übungen kann man in Regensburg ausprobieren.

03.07.2017 | Stand 16.09.2023, 6:29 Uhr
Bastian Schmidt

Bastian Schmidt

Come on, Ladies!“ hört man die anfeuernde Stimme von Virginia Harrer durch den lichtdurchfluteten Raum des in form-Fitnessstudios für Frauen hallen. Die Stimme der sportlichen Peruanerin übertönt dabei die Musik, zu der sich hinter ihr zehn Frauen bewegen und die Bewegungen wiederholen, die sie ihnen vorgibt. Es sind runde, tänzerische Bewegungen mit und für den ganzen Körper. Mal geht es tief runter in die Hocke, mal in den Sidestep, dann werden elegant die Hüften geschwungen oder die Arme in die Höhe geworfen. Wer von den Teilnehmerinnen die Übungen noch nicht kennt oder sie noch nicht vollends verinnerlicht hat, der bleibt nicht stehen, sondern bewegt sich im Rhythmus weiter und steigt bei der nächsten Bewegung wieder ein. Die Pausen zwischen den einzelnen Übungsabschnitten sind kurz und reichen grade für ein paar schnelle Schlucke aus der Getränkeflasche. Trotz der Anstrengung denkt niemand daran, aufzuhören, im Gegensatz, die Teilnehmerinnen genießen die Musik und die Bewegungen. Sie alle sind Teilnehmerinnen des ersten Regensburger Salsation-Kurses.

Knalliger Mix aus unterschiedlichen Tanz- und Musikstilen, Rhythmen und Kulturen

Salsation ist eine neue Form des Fitnesstrainings. Sie wurde im Jahr 2001 vom Venezolaner Alejandro Angulo entwickelt und hat seither einen Siegeszug durch die Fitnessbewegung weltweit angetreten. Für eine erste Einordnung lässt es sich mit Zumba vergleichen, allerdings verfolgt Salsation noch andere Ziele als das populäre Workout. Das neu kreierte Wort Salsation setzt sich zusammen aus dem spanischen Wort „Salsa“ und dem Wort „Sensation“. Wobei es ein Missverständnis ist, dass sich Salsa auf den südamerikanischen Tanz bezieht. Vielmehr ist es das spanische Wort für Sauce und steht für den knalligen und durchaus scharfen Mix aus unterschiedlichen Tanz- und Musikstilen, Rhythmen und Kulturen, aus denen Salsation besteht. Hip-Hop, Rumba, Cumbia, Dance Hall, Merengue und Bachata – „es kommt ganz stark auf den Instruktor und seine Vorlieben an“, sagt Virginia Harrer.

Sie ist ein gelernter Zumba- und Salsation-Instruktor und hat den Sport vor zwei Jahren für sich entdeckt. „Ich tanze für mein Leben gerne und habe das Glück, jetzt als Beruf das machen zu können, was ich liebe“, erklärt die Südamerikanerin und gibt damit gleich noch eine Erklärung für den zweiten Wortteil von Salsation. „Sensation steht für das Wohlgefühl und die gesteigerte Lebensfreude und -qualität, die Menschen beim Tanzen empfinden. Das ist etwas, was man in Südamerika gar nicht erklären muss, da das Tanzen dort für die Menschen etwas ganz Selbstverständliches ist, sowohl für Frauen als auch für Männer.“ Während Zumba also den Fokus stärker auf den Fitnessaspekt legt, geht es bei Salsation um die tänzerische Umsetzung der Musik. „Eigentlich tanzen wir das, was im jeweiligen Lied gesungen wird“, so Harrer. Durch die tänzerische Umsetzung von Bewegungen werden die Übungen freier, leichter und spielerischer und wirken schon nach einer relativ kurzen Übungszeit wie elegante Tanzchoreografien.

Und das ist es auch, was bei den Teilnehmerinnen ihrer Kurse besonders gut ankommt. „Ich bin jetzt ein Jahr dabei und es macht riesig viel Spaß. Beim Salsation merkt man gar nicht, dass man trainiert, sondern man macht es einfach und fühlt sich schon währenddessen sehr gut. Es ist eine Art sportlicher Ausgleich zu anderen Sportarten wie zum Beispiel Laufen. Ich denke während der Stunde einfach nicht, sondern bewege mich zur Musik und zu Vickys Vorgaben, das ist eigentlich richtig entspannend“, erklärt Kursteilnehmerin Astrid. Und auch für Stefanie ist es genau dieser Mix, der Salsation von anderen Programmen unterscheidet und es damit zu ihrem Sport macht: „Es ist die Musik, die mich jedes Mal mitreißt. Das ist pure Lebensfreude und deshalb liebe ich es.“

Außerdem ist Salsation offen für jedermann, da die Teilnehmer die Intensität, mit der sie die Bewegungen durchführen, selbst bestimmen. Eine Ober- oder Untergrenze beim Alter gibt es für den Sport also, wie beim Tanzen, nicht. Natürlich ist ein bisschen Rhythmusgefühl grade zu Beginn, wenn man die Bewegungsabläufe noch nicht verinnerlicht hat, nicht von Nachteil. Aber auch Menschen, die beim Walzer-Grundschritt über die eigenen Füße fallen, sind in den Salsationkursen von Virginia Harrer immer willkommen. „Jeder, der Spaß an Bewegung und Musik hat, kann mitmachen. Und es ist ja normal, dass man bei einem neuen Sport nicht gleich alle Schritte kann. Da spürt man dann auch, dass das Training wirklich was bringt“, erklärt sie mit einem Schmunzeln.

Tänzerische Fitness mit südamerikanischer Lebensfreude

In einem sind sich alle Teilnehmerinnen des Kurses jedenfalls einig: Bei Virginia Harrer wird tänzerische Fitness so mit südamerikanischer Lebensfreude gepaart, wie man es in Regensburg bislang nicht kannte. Und damit auch Männer in diesen Genuss für Körper und Geist kommen können, werden Salsationkurse von der Peruanerin auch im Rahmen des Unisports sowie bei der VHS angeboten.

Weitere Informationen zu Virginia Harrer, Salsation und ihren Kursen findet man auf ihrer Facebookseite „Spp Oso Salsation/Zumba – Dance with me“.

Der Text ist eine Leseprobe aus der Sonntagszeitung, die die Mittelbayerische exklusiv für ePaper-Kunden auf den Markt gebracht hat. Ein Angebot für ein Testabo der Sonntagszeitung finden Siein unserem Aboshop.

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