Aktion
Studenten kämpfen gegen Blutkrebs

231 Studierende ließen sich an der OTH Regensburg für die deutsche Knochenmarkspenderdatei registrieren.

29.04.2017 | Stand 16.09.2023, 6:36 Uhr
Katia Baierlein

231 Studierende ließen sich registrieren. Foto: mkb

Alle 15 Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die Diagnose Blutkrebs. Nur jeder Dritte findet innerhalb der Familie einen geeigneten Spender. Für viele Betroffene ist eine Stammzellenspende die einzige Überlebenschance. Je mehr Menschen sich also als Stammzellspender registrieren lassen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass an Blutkrebs erkrankten Menschen eine neue Chance auf Leben geschenkt werden kann. Das nahm die Fachschaft Betriebswirtschaft der OTH Regensburg zum Anlass und veranstaltete am Mittwoch eine Registrierungsaktion für potenzielle Stammzellenspender. Laura-Maria Esterl war die Drahtzieherin der Aktion: „Ich habe im Jahr 2010 meine Stammzellen gespendet und ich werde das Gefühl nie vergessen, das ich hatte, als ich erfahren habe, dass ich ein Menschenleben damit retten könnte“, erzählte sie. Und deshalb entschloss sie sich, gemeinsam mit der Fachschaft Betriebswirtschaft eine Registrierungsaktion direkt am Campus zu organisieren.

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In 80 Prozent der Fälle aus dem Blut entnommen

Nicht nur Blutkrebspatienten kann durch eine Stammzellenspende Hoffnung geschenkt werden.Lesen Sie mehr.

Für Florian Haberkamm ist eine Spende im Jahr 2011 Realität geworden: „An dieses außergewöhnliche Gefühl, das ich hatte, als ich gehört habe, dass der Körper des Jungen die Stammzellen nicht abgestoßen haben, kann ich mich noch genau erinnern – unbeschreiblich. Wann und wie sonst kann man einem Menschen so leicht das Leben retten, beziehungsweise neuen Mut schenken?“. Das sahen auch die Studenten der OTH so: 231 ließen sich am Mittwoch im Studierendenhaus registrieren. „Ich wollte mich schon lange mal registrieren lassen, heute war wirklich die perfekte Gelegenheit und noch dazu geht es echt schnell“, freute sich der Student Simon Stürmer. Auch ein Kuchenbuffet gab es, der Erlös von knapp 100€ kam der DKMS zugute.

„Als ich mich damals registrieren ließ, schoss mir nur der Gedanke durch den Kopf: Wahnsinn, du bist jetzt mitverantwortlich für das Überleben eines Menschen“, sagte Ersterl. „Wo sonst kann man so einfach vielleicht ein Leben retten?“, fragt Victor Lutsch, Mitorganisator der Aktion.

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