Entscheidung
Begehrter Posten: Eine Spitzenfrau kommt

Die Regensburger Kunsthistorikerin Dr. Doris Gerstl (54) wird Leiterin der städtischen Museen. Zurzeit lehrt sie in Erlangen.

16.02.2017 | Stand 16.09.2023, 6:35 Uhr
Dr. Doris Gerstl bei einem Vortrag −Foto: bjs

Top-Lösung für eine heftig umstrittene Personalie: Der Personalausschuss des Stadtrats hat am Donnerstag für die 54-jährige Regensburger Kunsthistorikerin Dr. Doris Gerstl votiert. Sie wird Leiterin der städtischen Museen. Dazu zählen sieben Einrichtungen. Flaggschiff ist das Historische Museum, aber auch die Städtische Galerie im Leeren Beutel oder das document Reichstag gehören dazu. Die habilitierte Privatdozentin Doris Gerstl hat eine Vertretungsprofessur am Institut für Kunstgeschichte der Universität Erlangen-Nürnberg inne. Sie wollte sich noch nicht zu der Entscheidung äußern.

Gerstl hat auch Erfahrungen in der Museumsarbeit gesammelt: Mehrere Jahre lang forschte sie am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg und am Augsburger Haus der Bayerischen Geschichte. Ihre Forschungsschwerpunkte sind breitgefächert. Barockkunst, Politische Repräsentation, Medienästhetik, Stadt Regensburg, Geschichte der Denkmalpflege und Werbeforschung gibt die Universität Erlangen-Nürnberg als Portfolio an.

Seit Ende August sucht das Kulturreferat einen Chef für die sieben städtischen Museen. Um die Personalie entbrannte ein heftiger Streit. Professorin Dr. Sabine Rieckhoff und weitere Regensburger aus dem Arbeitskreis Kultur prangerten dieAusschreibung als „katastrophal“an, weil sie passgenau auf einen Museumsmitarbeiter zugeschnitten worden sei. Die nur 14-tägige Frist und der regionale Schwerpunkt schränkten das Bewerberspektrum unnötig ein.

Die CSU warf der bunten Koalition eine „Personalpolitik wie in einer Bananenrepublik“ vor.Wegen des öffentlichen Schlagabtauscheswarf der interne Museumsmitarbeiter das Handtuch und bewarb sich gar nicht mehr.