Bau
BMTI schließt Niederlassung in Haslbach

Die Strabag-Tochter will bestehende Aufträge bis Mitte 2018 abarbeiten. Was mit den Mitarbeitern passiert, ist noch unklar.

03.11.2017 | Stand 16.09.2023, 6:24 Uhr
Daniel Geradtz

Das Unternehmen Baumaschinentechnik International wird voraussichtlich 2018 seine Niederlassung in Haslbach schließen. Fotos: Geradtz

Das Tor zum Hof ist am Freitag geschlossen. Es könnte ein Sinnbild für die aktuelle Situation sein, denn das Ende der Baumaschinentechnik International (BMTI) GmbH & Co. KG im Gewerbegebiet Haslbach steht bevor: In der ersten Hälfte des kommenden Jahres sollen die derzeit vorhandenen Aufträge abgearbeitet werden. Danach folgt die endgültige Schließung. Diese Informationen teilte Birgit Kümmel von der Strabag AG auf Anfrage der Mittelbayerischen Zeitung mit. Die BMTI ist eine Dienstleisterin des europaweit tätigen Strabag Konzerns, die auf die Gerätedisposition sowie die Wartung und Instandsetzung des Geräteparks spezialisiert ist.

Lösungen in den nächsten Wochen

Die regionale Einheit „Sondermaschinenbau“ (SMB) in der Hofer Straße konzentriert sich laut Kümmel auf ein Nischengeschäft innerhalb des Strabag-Konzerns: Vorwiegend für den konzerneigenen Bedarf sei der Standort auf die Herstellung von speziellen Baumaschinenkomponenten spezialisiert. Dieses Nischengschäft, das laut Kümmel einen jährlichen Umsatz von rund sechs Millionen Euro erwirtschaftet, soll nach einer Entscheidung der BMTI-Geschäftsführung aus markt- und wettbewerbstechnischen Gründen nicht mehr weitergeführt werden.

Auf seiner Homepage wirbt die Strabag-Tochter unter anderem mit seiner jahrelangen Expertise als Hersteller von Schaufelsystemen, wie sie bei Baustellenbaggern zum Einsatz kommen. Es stellt insbesondere seine Greifsysteme heraus, die über ein hydraulisches System gesteuert werden.

In Regensburg sind derzeit 36 Mitarbeiter beschäftigt. Kümmel kündigt an, dass für die betroffenen Mitarbeiter in den nächsten Wochen die bestehenden Optionen innerhalb des Strabag-Konzerns sondiert würden. Neue Aufträge würden bis zur Schließung nicht mehr akquiriert, teilte Unternehmenssprecherin Kümmel mit.

Bauteile bis zu 46 Tonnen

Für Dienstleistungen wie das Schweißen von Bauteilen mit einem Stückgewicht von bis zu 46 Tonnen, die mechanische Bearbeitung von Bauteilen mit bis zu 16 Metern Bearbeitungslänge oder die Montage von Maschinenbauteilen und von Stahlbaukomponenten könne anhand der erreichten Zertifikate eine hohe Qualität und eine hohe Zuverlässigkeit garantiert werden, heißt es auf der Unternehmenshomepage weiter.

Die Ursprünge des Unternehmensgehen aus dem Verkauf der Josef Riepl GmbH an die Strabag AG hervor. Die Josef Riepl GmbH wurde 2001 organisatorisch in die BMTI eingegliedert. Lange Zeit trat das Unternehmen nach außen unter dem Namen Riepl auf. Erst nach etwa zehn Jahren wurde die Bezeichnung Baumaschinentechnik International in der Öffentlichkeit verbreitet. Im Jahr 2011 war die Belegschaft von ursprünglich 30 Mitarbeiter auf 54 Beschäftigte angewachsen.