Abschied
Ein „süßer“ Schulleiter geht in Pension

An seinem letzten Schultag gab es für Clement Utz Lobeshymnen, Songs von den Beatles und herzliche Botschaften.

23.07.2017 | Stand 16.09.2023, 6:23 Uhr

Clement Utz und seine Nachfolgerin Dr. Claudia Bach (links) mit Stadträtin Kerstin Radler und Willi Hogger (rechts), stellvertretender Landrat. Foto: Lex

Der langjährige Schulleiter des Albrecht-Altdorfer-Gymnasiums (AAG), Clement Utz, wurde in den Ruhestand verabschiedet. Die Beliebtheit des scheidenden Oberstudiendirektors ist kaum in Worte zu fassen. So stellten sich die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihrem Rektor auf ein Bild in Herzform – Utz mitten drin. Die Botschaft lautete: „Die Schule mit Herz!“

In der Turnhalle des Gymnasiums hatte sowohl der Chor unter Leitung von Johannes Buhl als auch die Jazzcombo unter der Leitung von Patrick Ehrich sowie das Orchester um Leiterin Dr. Hildegard Surner mehrere Stücke, unter anderem der „Beatles“, einstudiert. Somit stand einer würdigen musikalischen Umrahmung der Verabschiedung nichts im Wege.

Für die Stadt Regensburg nahm Stadträten Kerstin Radler in Vertretung der Bürgermeisterin an der Veranstaltung teil. Ein guter Freund von Utz, der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in der Oberpfalz, Franz-Xaver Huber, hielt eine sehr erfrischende und doch auch persönliche Rede, da er den scheidenden Schulleiter seit Jahrzehnten kennt.

Erstmals trafen sie beim Fußball einer Universität Regensburg aufeinander. „Utz war sehr ehrgeizig, mit eleganter Kampfbereitschaft und absoluter Souveränität – nicht nur im Stellungsspiel“, spielte der Ministerialbeauftragte auf die fußballerischen Fähigkeiten seines Freundes an, der selbst das Abitur mit der Note 1,0 abgeschlossen hatte.

Die Nachfolgerin von Utz im Amt des Schulleiters übernimmt zum 1. August die bislang ständige Vertreterin des Schulleiters, Studiendirektorin Dr. Claudia Blank, die Leitung des AAG. Sie begrüßte die Gäste und erklärte, warum auf allen Stühlen kleine Süßigkeiten in Schulfarben lägen: „Unser Schulleiter ist ein Süßer, er kommt öfters mal in die Mensa und holt sich etwas Süßes – etwa eine Nussschnecke.“ Damit die Zeit der Verabschiedung überbrückt werden könne, sei deshalb etwas Süßes parat gestellt worden.

Huber: „Er hat sehr viel für die Schülerinnen und Schüler getan. So entwickelte er für die Lateinschüler den sogenannten ‚Bamberger Wortschatz‘. Ziel war eine sinnvolle Reduzierung des Wortschatzes von rund 3600 Wörtern auf nunmehr 1248.“ Wer Latein aus früherer Zeit kenne und die unregelmäßigen Verben pauken musste, werde es bedauern, dass es dieses Werk von Clement Utz noch nicht schon damals gab.

Jetzt fährt Oberstudiendirektor Clement Utz erst mal in den Urlaub (nach Griechenland), danach geht er in den Vorruhestand und ab 2018 schließlich in den Ruhestand. Seine Sorge galt und gilt noch immer seinen Schülerinnen und Schülern. Durch seine Abiturreden zog sich immer ein Grundgedanke: Ob die Jugendlichen richtig vorbereitet auf diese schwierige, auseinanderdriftende Gesellschaft, auf eine immer komplexer werdende, aus den Fugen geratende Welt sind? Clement Utz verabschiedete sich: „Humanitas – humanitas implantanda, recht verstandene Bildung und erzieherische Menschlichkeit – mögen sie in den Mauern dieses Hauses dauerhaft eine Wohnstatt haben!“