Freizeit
Kinder erobern ihre neue Ritterburg

In drei Monaten hat das Regensburger Stadtgartenamt den Spielplatz Schönwerthstraße saniert. 300 000 Euro kostet das Projekt.

17.12.2016 | Stand 16.09.2023, 6:34 Uhr
Der Spielplatz Schönwerthstraße ist saniert und erneuert worden. 300 000 Euro nahm die Stadt dafür in die Hand. −Foto: Steffen

Die Kinder der Grundschule Prüfening waren kaum zu bremsen. Sie stürmten geradezu den frisch sanierten Spielplatz an der Ecke Schönwerthstraße/Rennweg. Im Nu nahmen sie die vielfältigen Spielgeräte in Beschlag, kletterten die Gerüste hoch, flitzten die Rutschen hinunter und krochen durch die Röhren hindurch.

Die ganz Mutigen kletterten an der Netzpyramide bis oben auf die Spitze hinauf und genossen von dort die Aussicht. Andere spielten Verstecken oder jagten einfach fröhlich über den Platz. Für Oberbürgermeister Joachim Wolbergs, der den sanierten Spielplatz Schönwerthstraße seiner Bestimmung übergab, waren diese Szenen der beste Beweis dafür, dass die Anlage von den Kindern gut angenommen wird. In nur drei Monaten hatte das Stadtgartenamt den Spielplatz rundum modernisieren lassen und bei der Planung die Wünsche der Schulkinder berücksichtigt.

Mit Liebe zum Detail

Dass dem so ist, bestätigte Schulleiter Bernd Paulus im Gespräch mit unserer Zeitung. Er sprach von einer „unglaublich schnellen Bauzeit“ und Spielgeräten, die genau so verwirklicht worden seien, wie es sich die Schüler vorgestellt hatten. Lediglich eine Trampolinanlage sei nicht gebaut worden, sagte Paulus. Gerade die Freifallrutsche in der Mitte der Anlage und die Kletterröhre an einem der vier Türme seien bei den Kindern enorm beliebt, beobachtete der Schulleiter.

Pfiffig gelöst findet er auch den Turmumgang am vierten Turm. Dort hinauf können die Kinder nur, wenn sie über das Geländer klettern. Diese Herausforderung werde gerne angenommen, sagte Paulus. Konzeptionell greift der Spielplatz das Thema Turmanlage auf und knüpft damit an die ursprüngliche Version einer Festung an.

Auch im Inneren der Turmanlage gibt es für die Kinder jede Menge Abwechslung. So können sie sich von einer Seite der Burg zur anderen „durchkämpfen“ – und müssen dabei Hindernisse wie Hangelstrecken, Röhrendurchgänge, Wackelbrücken und Netztunnel überwinden. In den Türmen bestehen vielfältige Klettermöglichkeiten, sich Ebene für Ebene hinaufzubewegen.

Spaß auch für die ganz Kleinen

Einen Kletterturm in klein gibt es im Sandspielbereich, der für kleine Kinder vorgesehen ist. Auch er verfügt über eine kleine Rutsche. Darüber hinaus können sich die Kinder auf mehreren Schaukeln austoben. Die bereits vorhandene Netzpyramide blieb erhalten, musste jedoch rundherum erneuert werden.

Unter dem Strich bezeichnet Schulleiter Paulus den Spielplatz Schönwerthstraße als „Segen für die Nachbarschaft“. Viele Prüfeninger Schulkinder seien in der nahen Umgebung wohnhaft – und auch in der Mittagspause werde der Spielplatz rege von den Grundschülern genutzt. Sie können die Anlage über den Schulhof erreichen, insofern das (zum Spielplatz angrenzende) Tor aufgeschlossen ist. Bedenken, dass sich Kinder auf der Spielanlage größere Verletzungen zuziehen können, hat Paulus weniger. „Der Spielplatz unterliegt vielen Sicherheitsnormen. Die Standards dafür sind sehr hoch“, begründete er.

„Einer der schönsten Spielplätze in ganz Regensburg“

Der Boden des 2400 Quadratmeter großen Spielgeländes erinnert durchaus an einen Strand: Wenn tobende Kinder von der Burg hinunterspringen, federt weicher runder Kies die Bewegungen sanft ab. Sogar aus Saal an der Donau kamen am Freitag Besucher zum Spielplatz. „Schon früher sind wir extra zum Spielplatz hierhin gefahren“, sagte die zweifache Mutter Nelli Kölbl. In ihren Augen ist er „einer der schönsten Spielplätze in ganz Regensburg“ und gibt nach der Sanierung ein „frisch-fröhliches“ Bild ab.

Laut Gartenamt lieferten „sechs namhafte Spielgerätehersteller“ bei der öffentlichen Ausschreibung ihre Ideen ab. Bezüglich Optik, Spielmöglichkeiten und Unterhalt hätten „viele Kriterien berücksichtigt“ werden müssen. Bauausführende Firmen waren für den Spielgerätebau die „ABC Team Spielplatzgeräte GmbH“ in Ransbach-Baumbach sowie für den Bereich Garten- und Landschaftsbau die Firma Artinger aus Neutraubling. Für die Planung zeichnet Landschaftsarchitektin Christine Hornek vom Gartenamt verantwortlich. Die Kosten für Planung und Durchführung belaufen sich auf rund 300 000 Euro. Die Sanierung hatte die Stadt in Angriff genommen, nachdem die über 25 Jahre alten Spielgeräte nicht mehr die erforderliche Sicherheit boten.

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