Geschäft
Verzweifelter Aufruf brachte neue Chefin

Die Nachfolge von Friseurmeisterin Conny Schiller ist nun geregelt. Zur Eröffnung ist auch Guido-Maria Kretschmer angefragt.

24.10.2016 | Stand 16.09.2023, 6:39 Uhr
Friseurmeisterin Conny Schiller (l.) tat sich vor einem Jahr schwer, die Zukunft −Foto: ihres Salons zu regeln. Deswegen hat sie ihren Friseurladen jetzt verschenkt. Fotos: Böken

Es war ein ungewöhnlicher Appell, den Friseurmeisterin Conny Schiller vor einem Jahr startete. Sie wollte beruflich etwas kürzer treten und hatte sich auf die Suche nach einem Nachfolger für ihr Geschäft gemacht. Nur, es meldete sich niemand. Deswegen entschloss sich Schiller zu einem drastischen Schritt.In der Hoffnung, das Geschäft auf diese Weise erhalten zu können, wollte sie ihren Laden samt Ausstattung verschenken, im Laufe des Jahres 2016 schrittweise weniger arbeiten und ihn schließlich an einen Nachfolger übergeben.Nach einem Artikel in unserer Zeitung meldeten sich zwar viele Interessenten für den Salon, der oder die Richtige war für Schiller aber lange Zeit nicht darunter.

Viele Interessenten meldeten sich nach dem Aufruf bei Conny Schiller.

Nach der Sanierung des Gebäudes in der Oberen Bachgasse wird den Salon nun Friseurmeisterin Maria Voss unter dem Namen „Haarkult“ wiedereröffnen. Für die 28-Jährige ist das der Schritt in die Selbstständigkeit. Sie wird ab Mitte November Chefin eines achtköpfigen Teams sein.

Schiffsplanken im Salon

Die Eröffnung des Friseursalons „Haarkult“ bedeutet aber auch, dass es letzten Endes ein wenig anders gekommen ist, als es sich die ehemalige Betreiberin Schiller vor einem Jahr vorgestellt hatte: Sie wollte nicht, dass das Konzept des Familienbetriebs verändert wird, das Geschäft sollte sein Ambiente behalten.

Voss aber will dort nun auch ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen und hat die Räume erst einmal gründlich umgestaltet. Die geschenkte, alte Ausstattung, die Schiller als Köder auswarf, um eine Nachfolgerin an Land zu ziehen, hat sie entsorgt. Stattdessen gibt es dort jetzt eine Fußbodenheizung und eine Klimaanlage. Außerdem werden die Kunden dort ab Mitte November auch an Massage-Waschbecken versorgt. „Das ist jetzt Standard“, sagt Voss. Die neue Chefin will ihre Kunden in einem Geschäft stylen, das von „Holz mit Geschichte“ dominiert wird. Die Leisten waren etwa schon auf Schiffsplanken oder auf der Baustelle der Dresdner Frauenkirche im Einsatz. Dass ihr alter Salon sein Erscheinungsbild nicht behalten konnte, enttäuscht die ehemalige Chefin Schiller.

Kommt der Mode-Papst?

Sie oder eine ihrer ehemaligen Mitarbeiterinnen werden ab Mitte November nicht mehr in dem Betrieb arbeiten. Eine der Angestellten ist inzwischen bei einem Salon in Stadtamhof untergekommen. Schiller selbst hat sich zwei Stühle beim Friseur „Haar Maier“ im Fischgässel angemietet und pflegt die Haare ihrer Stammkundschaft nun dort. Aus ihrem Plan, beruflich kürzer zu treten, ist nichts geworden. „Jetzt habe ich mehr zu tun als vorher“ sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Die neue Chefin Voss aber sieht in der Umgestaltung des Ladens keinen Widerspruch zu Schillers Konzept für den Salon. Hier sollen weiterhin alle Menschen einen passenden Haarschnitt verpasst bekommen. Trendbewusste Damen ebenso, wie Herren, „die in der Mittagspause mal schnell zum Bader gehen wollen“.

Fans des VOX-Formats „Shopping-Queen“ mit Mode-Papst Guido-Maria Kretschmer ist Voss keine Unbekannte.In der ersten Ausgabe der Sendung in Regensburg mit dem Thema „High Waist“ übernahm sie das Styling der Kandidatin Ngoc.Die belegte in der Sendung immerhin den zweiten Platz. Diese Promi-Karte will Voss zur Eröffnung ihres ersten eigenen Ladens nun auch ausspielen. Sie hat beim Management Kretschmers angefragt. Ihr großer Wunsch: Der VOX-Promi soll sich zur Eröffnung des Salons in Regensburg blicken lassen. Eine Antwort auf die Einladung hat sie allerdings noch keine bekommen.

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