Bauen
Das Gesslerheim erhält größere Zimmer

12,5 Millionen Euro werden in die Sanierung des Regensburger Studentenwohnheims investiert. Es wird zeitgemäß modernisiert.

06.12.2016 | Stand 16.09.2023, 6:36 Uhr
Die Balkone vor dem Studentenwohnheim Dr.-Gessler-Straße 1 wurden entfernt. Der gewonnene Raum wird als geschlossene und energetisch gedämmte Loggien den Apartments zugeschlagen. −Foto: Wiedamann

Bis obenhin eingerüstet präsentiert sich zurzeit das Studentenwohnheim in der Dr.-Gessler-Straße 1. Das 1977 erbaute Gebäude wird generalsaniert und energetisch auf den neuesten Stand gebracht. Es wird zeitgemäß umgestaltet, um den Wohnbedürfnissen der Studierenden von heute Rechnung zu tragen, wie Gerlinde Frammelsberger, Geschäftsführerin des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz, betont.

160 Wohneinheiten besaß das Gebäude vor der Sanierung. Auf 190 Einheiten wird das Angebot anwachsen – und dabei qualitativ zulegen. „Wir hatten bisher einige Zimmer, die nur neun oder 13 Quadratmeter hatten. Nach den heutigen Richtlinien muss ein Zimmer ohne Durchgangsraum aber mehr als 13 Quadratmeter haben. Nun entstehen Wohneinheiten mit 20 bis 25 Quadratmetern mit Bad und ohne Durchgangsraum.“

Loggia als möglicher Arbeitsraum

Die Vergrößerung der einzelnen Apartments wurde durch einen Kraftakt möglich: Die Balkone vor den Wohnungen wurden entfernt, dafür wird der gewonnene Raum den Zimmern als Loggien zugeschlagen, die, da gedämmt und energetisch aufbereitet, ganzjährig beispielsweise als Arbeitsecke nutzbar sind. Zudem wurden mehrere größere Mehrzimmereinheiten in Einzimmer-Apartments umgewandelt.

„Obwohl wir ein öffentlicher Auftraggeber sind, ist das Interesse der Firmen sehr zurückhaltend.“Gerlinde Frammelsberger, Geschäftsführerin des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz

Den Bedürfnissen der Studenten kommt die Schaffung von mehr Individualapartments entgegen. Während früher zahlreiche Gemeinschaftsküchen zur Verfügung standen, enthalten die Zimmer nun zum Teil kleine Küchen. Zudem gibt es auch Dreier- bis Vierer-WGs, die gemeinsam eine Küche nutzen. Durch die Schaffung der Kleinküchen in den Zimmern steigt der Stromverbrauch gegenüber dem der Gemeinschaftsküchen um rund ein Drittel, erklärt Frammelsberger. Denn wo vorher auf einem Ofen gekocht wurde, glühen nun drei oder vier Geräte.

Baufirmen schwer zu bekommen

Dies liegt unter anderem an der hohen Auslastung der Baufirmen. „Obwohl wir ein öffentlicher Auftraggeber sind, ist das Interesse der Firmen sehr zurückhaltend“, beklagt Frammelsberger. Auf die öffentlichen Ausschreibungen meldet sich manchmal nur ein Unternehmen – und dieses Angebot sei dann manchmal aus Kostengründen unannehmbar.„Die Baukonjunktur ist völlig überhitzt.“

Mit sechs Millionen Euro bezuschusst der Freistaat die Sanierung, den Rest der 12,5 Millionen bringt das Studentenwerk aus Eigenmitteln und über Kredite auf. Die Mietkosten für den öffentlich geförderten Wohnraum sind gedeckelt. „Die Kaltmiete wird höchstens bei 200 Euro liegen.“ Frammelsberger hofft auf einen warmen Winter. So ließen sich die Bauverzögerungen vielleicht wieder wettmachen.