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Regensburg: Motel One zeigt Interesse

Eine Projektgemeinschaft plant ein Hotel mit 70 bis 100 Zimmern. Den Betreiber können die Bauherren aus 30 Kandidaten wählen.

24.03.2017 | Stand 16.09.2023, 6:24 Uhr
In der jetzigen Version bleibt das Bestandsgebäude erhalten. Daneben entsteht ein mehrgeschossiges Hotel mit abgeflachtem Dach. −Foto: Auer Weber

Jetzt ist Nacharbeiten angesagt. Zum zweiten Mal stand am Donnerstagnachmittag ein geplantes Hotel in der Maximilianstraße 20 bis 22 auf der Tagesordnung des Gestaltungsbeirats. Denn der Beirat forderte eine Veränderung des Dachgeschosses, wodurch Hotelzimmer wegfallen würden. Das wirkt sich entscheidend auf die Wahl des späteren Betreibers aus. Verringere sich die Anzahl der Zimmer, wäre die derzeit als Betreiber im Raum stehende Hotelkette „Motel One“ wohl nicht mehr an dem Haus interessiert, sagte Michael Weinelt.

Er besuchte die Sitzung des Gestaltungsbeirats als Vertreter des Bauherrn. Als solcher tritt die „M22 Grundbesitz Verwaltungs GmbH“ auf. Wer genau hinter der Projektgesellschaft steckt, will Weinelt nicht verraten. Bislang sind das Immobilien Zentrum als Teilhaber der Gesellschaft bekannt. Er spricht von rund 30 Unternehmen, die ihre Bereitschaft erklärt hätten, das Haus später als Hotel zu betreiben.

Während die Anzahl der Zimmer in der Sitzung des Gestaltungsbeirats auf knapp unter 70 beziffert wurde, ging Weinelt im anschließenden Gespräch mit unserem Medienhaus doch davon aus, dass es mehr Einheiten geben werde: „Es wird zwischen 70 und 100 liegen. Das kommt auf die Planung an.“

Als das Gebäude im vergangenen Jahr schon einmal dem Gestaltungsbeirat präsentiert wurde, äußerte sich Thomas Dietlmeier, Vorstandsvorsitzender des Immobilien Zentrums, skeptisch, das Gebäude, so wie es jetzt dasteht, erhalten zu können. Die Mitglieder des Beirats äußerten ein Lob, dass das alte Gebäude bei den neuesten Planungen nicht abgerissen werden muss.

Dach bleibt Streitpunkt

Das Gebäude, das erhalten werden soll, wird einmal das Foyer des Hotels sein, erklärte Stephan Suxdorf vom Büro Auer und Weber. Durch das Entfernen der Decke entstehe ein doppelgeschossiger Empfangsraum.

Aber auch andere Teile des Gebäudes wurden bei der zweiten Vorlage des Entwurfs verändert. „Wir haben den Vorschlag aufgegriffen, die Firsthöhe zu reduzieren. Der obere Bereich hat eine flachere Neigung, sodass man die Dachfläche aus dem Straßenraum nicht wahrnimmt“, so Suxdorf. Auch die Tiefe des Gebäudes reduzierten die Architekten nun, um es an das bauliche Umfeld anzupassen.

Der Gestaltungsbeirat erwiderte in Person von Architektin Jórunn Ragnarsdóttir, dass die kaschierte Dachhöhe nur bei einer frontalen Ansicht zutreffe. Aus der Perspektive bliebe das gesamte Ausmaß erkennbar.

Außerdem monierte sie, dass die Planer nicht auf Kastenfenster setzen. „Sie sollten sich nicht nur fragen, was kostet es in der Erstellung, sondern auch, was es im Unterhalt kostet“, führte sie aus. Kastenfenster seien teurer in der Anschaffung, doch sie würden beim Sonnenschutz und bei der Wärmeisolation Vorteile bringen.

Kombination aus Handel und Hotel

Für das Bauprojekt veranschlagen die Planer ein Investitionsvolumen von etwa 15 Millionen Euro. Das Nutzungskonzept ist laut Michael Weinelt nicht verändert worden. Es sieht vor, dass im Erdgeschoss 700 Quadratmeter für den Einzelhandel geschaffen werden. Im ersten Obergeschoss sollen Reserveflächen für den Einzelhandel entstehen und in den beiden Stockwerken darüber die Wohnbebauung in Form eines Hotels.

Der Gestaltungsbeirat hat darauf verzichtet, eine weitere Wiedervorlage zu fordern. Zwischen der ersten Präsentation im Mai und der jetzigen vergingen knapp elf Monate. Weinelt geht davon aus, dass es nun ein weiteres Jahr dauern wird, bis er die Anregungen aus dem Gestaltungsbeirat in die Planungen integriert hat. Deswegen will er die Vorstellungen des späteren Hotelbetreibers gleich miteinbeziehen.

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