Traumjob
Regensburgerin liebt Arbeit auf der Aida

Vom Kreuzfahrtvirus infiziert: Nina Hauber lebt als „Assistant Crew Purser“ der Aida-Flotte ihren beruflichen Traum.

08.11.2017 | Stand 16.09.2023, 6:23 Uhr
Brigitte Geiselhart

Nina Hauber ist derzeit in der Karibik unterwegs. Foto: Geiselhart

Sie liebt ihre Stadt. Seit zehn Jahren ist die gebürtige Allgäuerin mit ihrer Familie im Kasernenviertel daheim. Sie geht gerne über die Steinerne Brücke, genießt gemütliche Spaziergänge durch die engen Gässchen der Altstadt und den Ausblick von der Walhalla. Und doch zieht es Nina Hauber immer wieder in die Ferne – um dann wieder gerne in bayerische Gefilde zurückzukommen. Als „Assistant Crew Purser“ der Aida-Kreuzfahrtflotte ist die 26-Jährige auf den Meeren der Welt zuhause und lebt ihren beruflichen Traum.

Anfang November 2017. Die „Aida Diva“ ist mit rund 2100 Gästen von New York und den Bermudas kommend in Richtung Floridas Küste unterwegs, um danach Kurs auf die karibischen Inseln zu nehmen. Luft 26 Grad, Meer 26 Grad und genügend Wasser unter dem Kiel. Mit an Bord ist auch Nina Hauber. Sie ist Mitglied der gut 600-köpfigen Mannschaft und hat eine ausgesprochen verantwortliche Aufgabe zu erfüllen.

Traumjob trotz Sieben-Tage-Woche

Die Regensburgerin ist für die An- und Abreise der Besatzungsmitglieder aus 26 unterschiedlichen Nationen zuständig, hat sich um Abrechnungen und Logistik zu kümmern. Wie kommen die Leute zum Schiff, wie wieder nach Hause? Flüge müssen gebucht werden, Visa-Fragen sind zu klären. Nicht immer verläuft alles genau nach Plan. „In meinem Beruf muss man eben sehr flexibel sein“, sagt Nina Hauber. Zusammen mit dem Crew Purser ist sie auch für die Gehaltsauszahlungen der Mitarbeiter aus Nicht-EU-Staaten verantwortlich, deren monatliches Salär teilweise bar ausgezahlt wird.

Kein Acht-Stunden-Tag, dafür eine anstrengende Sieben-Tage-Woche – und dennoch ist Nina Hauber mit ihrer Situation mehr als zufrieden. „Ich fühle mich wohl in meiner Position und habe meinen Traumjob gefunden“, sagt sie ohne Wenn und Aber. Nach dem Realschulabschluss an der Pindl-Wirtschaftsschule begann sie eine Ausbildung zur Hotelfachfrau im Mercure Hotel, arbeitete danach als Rezeptionistin.

Erste Fahrt mit der Aida Luna, dann Rückkehr ins Hotel Mercure

Seeluft schnupperte sie von Berufs wegen erstmals 2013. Mit der „Aida Luna“ war sie vier Monate in Nordeuropa unterwegs, kehrte dann aber wieder für ein Jahr ins Mercure Hotel zurück. Dieses Wechselspiel sollte sich noch einmal wiederholen. Doch der Kreuzfahrtvirus ließ Nina Hauber nicht los und der berufliche Aufstieg ließ nicht lange auf sich warten. Als „Assistant Crew Purser“ hat sie mittlerweile Offiziersstatus. Mit der „Aida Stella“ war sie fast sechs Monate im Orient, auf der „Aida Diva“ heuerte sie im Juli 2017 an und ging in Tallinn an Bord.

„Als erstes besorge ich mir zwei Brezenringe mit Kürbiskernen vom Bäcker aus der Nachbarschaft. Dann weiß ich, dass ich angekommen bin.“Nina Hauber

„Viel Arbeit, aber auch viele Abenteuer, neue Länder und nette Leute kennenlernen.“ Dieses Gesamtpaket ist für Nina Hauber stimmig – nicht zuletzt das gute Miteinander innerhalb der ganzen Crew. „Das monatelange Zusammenleben auf hoher See schweißt einfach zusammen“, schwärmt sie. Schon zweimal hat sie Weihnachten an Bord verbracht. „Dann rückt man noch etwas enger zusammen. Der Kapitän hält seine festliche Ansprache, die Crew singt Weihnachtslieder für die Gäste und alle feiern wie in einer großen Familie. Das sind sehr emotionale Momente“, weiß Nina Hauber bereits aus Erfahrung. Dennoch: Dass sie in diesem Jahr die Feiertage im Kreis ihrer Lieben verbringen darf, darauf freut sie sich natürlich besonders. Am 25. November verabschiedet sie sich von der karibischen Sonne in Richtung winterliche Heimat.

In Regensburg besorgt sie sich zuerst Brezenringe

„Als erstes besorge ich mir zwei Brezenringe mit Kürbiskernen vom Bäcker aus der Nachbarschaft. Dann weiß ich, dass ich angekommen bin“, sagt sie lachend. Dann gibt’s natürlich auch ein Wiedersehen mit Familie und Freunden und manch einen Besuch auf den Weihnachtsmärkten. „So lecker das Essen an Bord eines Kreuzfahrtschiffes auch ist, an Weihnachten geht nichts über unsere Ente mit Knödel und Rotkohl“, so ihr Lob an die Kochkünste der Mama. Lange dauert die Zeit des Ausruhens für die 26-Jährige allerdings nicht. Nach ein paar Wochen Urlaub heißt es dann wieder, die Koffer zu packen.

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