Kulinarisches
Delikater Jahreswechsel ohne Aufwand

Nicht nur an Weihnachten wurde geschlemmt: „Assistentinnen für Ernährung und Versorgung“ tischen jetzt für Silvester auf.

28.12.2015 | Stand 16.09.2023, 6:56 Uhr
Laura Messerer (rechts) serviert die Cocktails; Sara Zdrilic darf schon mal probieren. −Foto: er

„Fröhliche Weihnacht überall!“ war gestern: Die nächste Festlichkeit wartet schon um die Ecke. Und wer an Silvester ebenfalls zu Hause feiern will, hat erneut einiges zu organisieren und vorzubereiten. Gemach: Bei Fragen zu Menü und Mitternachts-Deko kann die Mittelbayerische aushelfen.

Entsprechende Unterweisung hat sich die MZ am Beruflichen Schulzentrum Regensburger Land (BSZ) geholt. Junge Damen werden dort in einer dreijährigen Ausbildung zu Fachkräften geschult und für derartige Events fit gemacht, erklärt Sieglinde Schindlbeck, Fachoberlehrerin für Hauswirtschaft.

Es ziert und schmeckt

Die Mädchen der Abschlussklasse EV 12 werden mit einem Hauswirtschaftstitel allerdings nicht mehr die Schule verlassen: Sie gelten jetzt als angehende „Assistentinnen für Ernährung und Versorgung“. Wie auch immer: In Theorie und Praxis haben die jungen Frauen gelernt, Feste zu organisieren und dann auch würdig zu gestalten.

Entsprechend haben sie sich nun einiges einfallen lassen für den prunkvollen häuslichen Jahreswechsel. Vegan ist das Essen zwar nicht unbedingt, aber es schmeckt dem Gast und ziert den Tisch, wie sich die MZ überzeugen durfte.

Tischdeko als Einstimmung

„Deko soll einstimmen aufs kommende Neue im neuen Jahr“, weiß Sieglinde Schindlbeck. „Anders als bei den gekauften Dekorationen kann man auch bei einem Spaziergang in den Tagen zuvor oder am Silvester-Nachmittag mit der Familie Materialien sammeln und gemeinsam den Tischschmuck gestalten.“

Und so geht es: „Die Zier besteht aus einem roten Tuch, das der Länge nach auf dem Tisch ausgebreitet wird. Das Tuch darf ruhig etwas zerknüllt liegen.“ Kann ja sein, dass dieses Tüchlein schon Grundlage für die Weihnachtsdeko gewesen ist. Dann werden die Tannenzweige eben ausgetauscht: „Ein trockener Obstbaum-Zweig bildet nun das Grundgerüst, in das frischgrüner Efeu eingeflochten wird. Schließlich werden typische Glücksbinger wie Schokokäfer, Marzipanschweinchen oder Schoko-Kaminkehrer großzügig darauf verteilt.“

Die weihnachtlichen Sterne und Christbaumkugeln sind damit auch überflüssig, versteht sich. Als betreuende Praxislehrkraft, weiß Fachoberlehrerin Andrea Urban, „die Entsorgung des Tischschmucks wird nicht mehr so arg, weil ja die halbe Deko schon weggegessen wurde“.

Nicht zu lange in der Küche

Ein wenig mehr Einsatz ist dann schon gefordert bei der Menüfolge; vor unlösbare Aufgaben jedoch stellt sie selbst den ungeübten Hausmannskoch keineswegs. „Am Silvesterabend“, berichtet Laura Messerer (19) aus der EV 12, „will ich nicht zu lange in der Küche stehen“ Tenor: „Wir planten deshalb eine Hochzeitssuppe, weil diese schon am Vortag gut vorbereitet werden kann.“ Die Gemüsesuppe sei schnell zubereitet und die Suppeneinlage im Handumdrehen gemacht. Weiterhin verrät sie der Mittelbayerischen, dass bei diesem Süppchen für jeden Geschmack etwas dabei sei: „Grießnockerl, Leberspätzle, Pfannkuchen- und Gemüsestreifen!“ Laura erklärt sie zur „einfach idealen Suppe für Jung und Alt“.

Auch das Hauptgericht sei relativ einfach zu machen und könne gut vorbereitet werden: Die Klasse hat Entenbrustfilets mit Spätzle und Blaukraut gewählt - für die Damen „versteht es sich hier von selbst, dass die Spätzle und das Blaukraut selbst gemacht sind“. Den Jung-Köchinnen über die Schultern geschaut merkt man schon, wie sie Spaß am Kochen haben.

„Alles super gelungen“

Die heutige Service-Kraft Laura will später Fachlehrerin werden: „Über die berufliche Schiene kann ich auch ohne Abitur Lehrerin werden. Ich hatte auch eine ganz andere Vorstellung, was mich hier in der Ausbildung erwarten wird und stelle fest, dass Hauswirtschaft mehr ist als kochen bügeln und waschen.“ Das Menü ist „super gelungen“, freut sich auch ihre Freundin Sara Zdrilic (18), obwohl sie nach Selbsteinschätzung „eigentlich besser backen als kochen“ kann. Na ja, muss man so nicht unbedingt glauben.

Auch die betreuende Lehrkraft, Sieglinde Schindlbeck, nickt zustimmend und bestätigt, dass die komplette Klasse Großartiges geleistet habe: „Von der ersten Idee bis zum fertigen Produkt hat sich die Klasse viel Mühe gegeben.“