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Peter Kittel lud zum Truthahnessen

Die Regensburger Prominenz traf sich im Auerbräu. Serviert wurden nicht nur Braten und Knödel, sondern auch nette Anekdoten.

17.12.2016 | Stand 16.09.2023, 6:34 Uhr
Tino Lex
Wirt Karl-Heinz Mierswa schob den ersten Truthahn aus der Küche. Die Wunderkerzen garantierten ihm einen glanzvollen Auftritt. −Foto: Lex

Bereits zum 25. Mal hat Peter Kittel am Freitagabend zum traditionellen Truthahnessen eingeladen. Die Regensburger Prominenz traf sich im Auerbräu, wo sie wenige Tage vor Weihnachten noch einmal in Erinnerungen schwelgte. Es wurden also nicht nur Braten, Knödel und Blaukraut aufgetischt, sondern auch Anekdoten und Erzählungen. Gastgeber Peter Kittel erinnerte sich an die Anfänge der Truthahn-Tradition und blickte zurück. Seine Gäste ließen sich das Essen schmecken und freuten sich über einen vergnüglichen Abend.

Truthahnessen als logistische Meisterleistung

Karl-Heinz Mierswa, Wirt des Auerbräu, trägt seit Jahrzehnten zum Gelingen des Truthahnessens bei. Er bereitet alljährlich die Truthähne vor. „Wir haben vorgekocht, zwei Stunden war jedes dieser 25 Kilo schweren Tiere im Ofen. Leider haben wir nur einen“, erklärte der Wirt. Eine logistische Meisterleistung also, die fünf Truthähne auf den Punkt genau lecker und heiß zu servieren. Dazu gab es Semmelknödel, Preiselbeersoße und Apfelblaukraut. Peter Kittel, Geschäftsführer des Veranstaltungsservices Regensburg, erinnerte am Freitagabend auch an sein erstes Truthahnfest – damals noch bei ihm zu Hause. Danach sei es eine Woche lang nicht mehr bewohnbar gewesen. Zur dritten Auflage zog die Gesellschaft dann ins Auerbräu um. Seither findet jedes Jahr im Dezember dieses Treffen des „Geheimbundes der Truthahnianerinnen und „Truthahnianer“ dort statt. Peter Kittel nutzte die Jubiläumsausgabe, um Anekdoten aus den Vorjahren zum besten zu geben, was seine Gäste köstlich amüsierte. Doch fast hätte die Veranstaltung nicht stattfinden können. Er leide derzeit an einem schweren Anfall von „Männerschnupfen“, erzählte der Veranstalter. Nur der gute Draht zu einer großen Ärzteschar habe ihn vor Schlimmerem bewahren können.

Eine Amerikanerin zu Gast im Auerbräu

Zum ersten Mal auf dem Truthahnfest war eine, die sich mit Truthähnen bestens auskennt. Sandra Lausecker reiste aus den USA, dem Bundesstaat Ohio an. „Das Essen ist sehr lecker, fast so gut wie in den USA. Aber nur fast“, sagte sie mit einem Lächeln. Was fehlte ihr denn noch? „Der Süßkartoffelbrei“, konterte Sandra Lausecker ohne zu zögern. Das nächste Mal müsse das Püree serviert werden. Boris Sluka, ein Freund von Peter Kittel, hatte Sandra Lausecker auf das Fest mitgebracht. Die Unternehmerin aus Ohio betreibt eine Bio-Hühnerfarm. Täglich produzieren ihre Tiere rund 300 000 Eier. Ihre Wurzeln hat die adrette Dame aber in Nittenau. Ihr Bruder und sie wurden in den USA geboren. Sie komme aber immer wieder in die Heimat ihrer Eltern. So auch jetzt zu Weihnachten. „Wir verbringen das Fest hier in Deutschland und fahren erst wieder Anfang Januar zurück. Es gefällt uns hier sehr.“

Spannende Adventszeit mit dem Nachwuchs

Seit vergangenem Dienstag ist Landrätin Tanja Schweiger zurück aus dem Mutterschutz und nimmt ihre Amtsgeschäfte wieder wahr. Am Ende ihrer ersten Arbeitswoche kam sie zum Truthahnessen: „Ich bin zum zweiten Mal hier und es gefällt mir sehr gut. Die Stimmung ist klasse und wir haben viel zu lachen“, schwärmte Tanja Schweiger. An Weihnachten werde sie zusammen mit ihrem Nachwuchs und ihrem Lebensgefährten in die Kinder-Christmette gehen, danach werde gegessen und es gebe die Bescherung. „Für unseren Größeren ist das jetzt eine spannende Zeit. Der Kleine bekommt noch nicht viel mit.“ Ihre Aufgaben als Landrätin mit dem Vollzeitjob als Mutter von zwei Kindern unter einen Hut zu bringen, gelinge ihr sehr gut. „Wenn ich Zeit habe, fahre ich zwischen den Terminen zu den Kindern nach Hause. Ansonsten kümmert sich Gott sei Dank die Oma um die beiden. Das ist eine große Erleichterung.“ Logisch, dass die Landrätin als eine der ersten das Fest verließ. Eine Mutter möchte doch bei ihren Kindern sein.

Freundschaft begann mit dem Papstbesuch

Arthur Theisinger ist Konzertveranstalter der ersten Stunde. Einer, der das Geschäft von der Pike auf gelernt hat. „Als ich Peter Kittel kennenlernte, war er eigentlich ein Mitbewerber auf dem Sektor Veranstaltungen. Wir mochten uns deshalb auch nicht besonders. Dennoch hatten wir Respekt voneinander“, blickte Arthur Theisinger am Freitagabend im Auerbräu zurück. Doch als Peter Kittel einen technischen Leiter für den Papstbesuch 2006 in Regensburg suchte, kamen beide ins Gespräch. Der Chef von Power Concerts brachte sein Wissen zur Konzertszene ein: „Man muss das so sehen: ‚Rock im Park‘ mal fünf ergibt einen Papstbesuch. Soll heißen: Im Grunde gleichen sich diese Veranstaltungen, denn Bühne bleibt Bühne und Zufahrt bleibt Zufahrt – nur alles etwas größer“, erzählte Arthur Theisinger. Eine der größten Herausforderungen sei der Papstbesuch im thüringischen Eichsfeld gewesen: „Das Gelände war überhaupt nicht für eine solche Veranstaltung geeignet. Wir mussten 70 Kilometer Wege kultivieren, 30 000 Tonnen Schotter auffüllen und 10 000 Quadratmeter teeren – eine Mammutaufgabe, für die wir nur dreieinhalb Monate Zeit hatten.“ Am Ende klappte alles – und Peter Kittel und Arthur Theisinger sind seitdem Freunde.

Anekdoten ließen Reimund Gotzel schmunzeln

Reimund Gotzel, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG in Regensburg, gefielen Peter Kittels Anekdoten sehr: „Der Mann kann einfach Geschichten erzählen wie kein anderer. Mir macht es heute richtig Spaß hier. Es ist ein sehr vergnüglicher Abend.“ Kennengelernt haben sich Reimund Gotzel und Peter Kittel 2003. Gotzel war damals noch bei der thüringischen E.ON tätig. Der Veranstalter habe damals Strom für den Papstbesuch gebraucht und da sei er der erste Ansprechpartner gewesen. „Seit dieser Zeit kennen wir uns und treffen uns immer wieder.“ Und das Truthahnessen sei eine der besten Gelegenheiten, um Freundschaften zu pflegen.

Weihnachten mit der Großfamilie

„2010 kam ich als ‚Zuagroaste‘ von Landau an der Isar, dem schönen Niederbayern, nach Regensburg“, sagte Kerstin Gruber, CSU-Kreisgeschäftsführerin. Bereits damals sei sie auf Peter Kittel getroffen, wie sie erzählt. Seither verstehen sich beide sehr gut und Kerstin Gruber ist bei nahezu jeder Veranstaltung dabei. Derzeit arbeite sie bei BMW, aber Politik sei ihr eine Herzensangelegenheit. Weihnachten verbringt sie mit ihrer Großfamilie: „Weihnachten haben wir immer ein logistisches Problem, da wir rund 20 Personen sind. Da ist das Kochen nicht immer leicht.“ Es komme schon vor, dass das Essen in verschiedenen Küchen zubereitet wird, und schließlich in eine Wohnung gebracht werde. „Trotzdem ist es immer wieder ein Erlebnis, wenn die ganze Familie zusammenkommt.“ Weihnachten ist für Kerstin Gruber etwas Besonderes und das wichtigste Fest des Jahres.

Valerie Fischer entdeckte ihr Gesangstalent

Von der Bischofshof-Weihnachtsfeier direkt zum Truthahnessen im Auerbräu: Diesen Weg legte Valerie Fischer am Freitagabend zurück. „Dort habe ich ein Lied gesungen, das auf die Brauerei Bischofshof gemünzt war – den Gästen hat’s wunderbar gefallen“, erzählte die ehemalige Oberpfälzer Bierprinzessin. Und sie gestand: Eigentlich könne sie gar nicht singen. Valerie Fischer war im schicken Dirndl und mit ihrem Lebensgefährten, dem JU-Vorsitzenden Michael Lehner, gekommen. Den Worten Peter Kittels bei seiner Ansprache lauschte sie mit Andacht. In diesem Jahr wird Valerie Fischer das Weihnachtsfest mit der Familie ihres Lebensgefährten feiern. Denn ihre Mama zieht es über die Feiertage in den Urlaub auf den Kapverdischen Inseln. Ihr Hund Jimmy darf nicht mit. Er wird in dieser Zeit von Tochter Valerie umsorgt. „Ich werde ihn überall mit hinnehmen“, sagte diese. Es sei ein süßer Mischlingshund.

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