Inklusion
Ein Zentrum für behinderte Menschen

Die Barmherzigen Brüder Reichenbach feierten mit vielen Gästen die Einweihung ihrer Förderstätte in Regensburg-Schwabelweis.

28.11.2016 | Stand 16.09.2023, 6:39 Uhr
Daniel Steffen
Nach der Einweihung der Förderstätte und des Wohnhauses Schwabelweis besichtigten die Veranstaltungsbesucher die Räume. −Foto: Fotos: Steffen

Die Investitionen in Höhe von 10,5 Millionen Euro haben sich nach Auffassung aller Beteiligten gelohnt.Gewillt, ein Netz von dezentralen, gemeindenahen Hilfen aufzubauen, engagierten sich die Barmherzigen Brüder Reichenbach im Stadtteil Schwabelweis.Nach eineinhalb Jahren Bauzeit ist westlich der Michelerstraße eine Förderstätte und ein Wohnhaus für Menschen mit schweren Behinderungen und/oder Mehrfachbehinderungen sowie Autismus-Spektrums-Störungen entstanden. Zur feierlichen Einweihung der Einrichtung kamen am Wochenende rund 150 Gäste. Sie alle machten sich ein Bild davon, welche Möglichkeiten vor Ort geboten werden, um die betroffenen Menschen soweit wie möglich in die Gesellschaft zu integrieren.

„Inklusion wird erlebbar gemacht“

Nach Auffassung von Frater Benedikt Hau werde in Schwabelweis ein „inklusives Miteinander erlebbar und lebbar“ gemacht. Der Provinzial der Barmherzigen Brüder in Bayern dankte den Verantwortlichen dafür, dass das Zentrum in Regensburg realisiert werden konnte. „Es freut uns sehr, sich in einem neuentstehenden Wohngebiet engagieren zu dürfen“. Man wolle ein zuverlässiger Partner für Menschen mit Behinderung sein und sie bei einer selbstbestimmten Lebensführung begleiten und unterstützen. Allerdings seien dieBarmherzigen Brüder Reichenbachauf Unterstützung angewiesen. Unter anderem bezog er sich auf die Kommune, die örtliche Pfarrei und die Bürger – mit der Bitte, „uns wohlwollend aufzunehmen“.

„Menschen aus dem Raum Regensburg, die bisher die Förderstätte in Reichenbach besuchten, können nun heimatnah betreut werden.“Bezirkstagspräsident Franz Löffler

In Staatsministerin Emilia Müller hat er eine Fürsprecherin. Eine inklusive Gesellschaft sei ihr „enorm wichtig“. Deswegen habe der Freistaat, vertreten durch die Regierung der Oberpfalz, das Bauvorhaben mit insgesamt 6,1 Millionen Euro bezuschusst. Rückenwind gab es auch vom Bezirk Oberpfalz, der den Bau der Förderstätte und des Wohnhauses mit einer Million Euro unterstützt hatte.

Das erspare unter anderem viel Fahrtzeit und bedeute für das Stammhaus in Reichenbach die „dringend notwendige Entlastung“. Er wünschte den Menschen, die in der Einrichtung in Schwabelweis wohnen, leben und arbeiten, „eine gute Gemeinschaft“.

Das gewohnte Umfeld bleibt

Den Glückwünschen schloss sich auch der Regensburger SPD-Fraktionschef Norbert Hartl an. Als Planungsausschusssprecher habe er den Bebauungsplan begleitet. Wie er anführte, ermögliche die Einrichtung den Menschen einen „Verbleib im Umfeld des bisherigen Wohnortes“ und ein „hohes Maß an Integration“. Auf diese Weise würden „wesentliche Ziele der UN-Behindertenrechtskonvention verfolgt“.