Der Ex-Lehrer Hans Schuierer und sein „Konto der guten Taten“

23.01.2009 | Stand 23.01.2009, 16:54 Uhr

Was treibt den Ex-Lehrer Hans Schuierer aus dem Schwandorfer Vorort Wiefelsdorf zu seiner Aktion „Brennender Dornbusch“?

Sie schlugen ihm eine Machete über den Kopf und bewarfen ihn mit Steinen, bis er tot war. Es ist jetzt ein Jahr her, als die Menschen in der Schwandorfer Vorortpfarrei Wiefelsdorf diese furchtbare Nachricht hörten. Am 26. Januar 2008 wurde Father Michael Ithondeka Kamau (42) bei Stammesunruhen in Kenia ermordet. Fr. Michael war Aushilfspfarrer in Wiefelsdorf. Seit 2002 war er jedes Jahr zur Urlaubsvertretung für den Dorfpfarrer hier. Und er hat sich Freunde gemacht.

Hans Schuierer (58) stand ihm besonders nahe: Der pensionierte Volksschullehrer hat sich auch von Fr. Michael zu einer Spenden- und Hilfsaktion inspirieren lassen. „Der Brennende Dornbusch“ hilft Kindern in Indien und Afrika, der Heimat des ermordeten Fr. Michael.

Schon zwei Mal hat Hans Schuierer seinen Freund in Kenia besucht, als er noch lebte. Jetzt im Dezember hat er sich mit seiner Frau Elisabeth auf die Spuren des Toten gemacht. Von Fr. Michaels Familie und den Priesterfreunden John und Anselm wurden sie herzlich aufgenommen und begleitet.

Die Schuierers hatten großes Gepäck. 2500 Euro aus Spenden hatten sie mitgebracht und sieben Koffer mit gut erhaltener Kleidung. Hans Schuierer: „Mein geschonter Brautanzug hat auch einen stolzen neuen Besitzer gefunden.“

Andere Mitbringsel wurden den Schuierers „fast aus den Händen gerissen“: Dynamo-Taschenlampen und Solarleuchten. Es gibt keinen Strom in der Heimat von Fr. Michael. Hans Schuierer: „Father John hat zu mir gesagt, die neue Taschenlampe wird das einzige Licht sein, das er am Altar hat.“

Die Kleidung wurde vor allem in einem Waisenhaus verteilt. Das Geld geht an Patenkinder. Hans Schuierer erzählt, „wie man mit ein paar Euro schon große Hilfe geben kann“: „Zehn Euro im Monat kostet die komplette Schulbildung eines Kindes.“

Hans Schuierer und seine Frau Elisabeth haben die Aktion „Brennender Dornbusch“ vor drei Jahren gegründet. Für Spenden bieten sie Lesezeichen an, in denen Dornbusch-Blätter in Folie geschweißt sind. Den „Fexer“ haben sie von einer Reise zum Berg Horeb im Sinai-Gebirge mitgebracht. Im Wintergarten in Wiefelsdorf hat wieder ein großer Busch ausgetrieben. „Ein Wunder“, sagt Hans Schuierer. Das Spendengeld geht an Kinder in Afrika und Indien.

Die Aktion geht weiter. Bei Vorträgen über seine Reise nach Afrika will Hans Schuierer beispielsweise Spenden sammeln. Was ihn treibt? „Irgendwann kommst du drauf, dass du eigentlich schon alles auf dem Konto hast, was du brauchst. Deshalb will ich ein Konto der guten Taten anlegen.“

Kontakt: Tel.: (09431) 61305;

E-Mail: hans.schuierer@t-online.de