Aktion
Die unbekannte Oberpfälzer Spezialität

Der Frauenbund Teublitz führte im Rahmen der monatlichen Kreativwerkstatt in die Kunst des Schmierkuchenbackens ein. Gäste kamen bis aus Wackersdorf.

28.06.2014 | Stand 28.06.2014, 14:37 Uhr

Leckere „Schmierkuchen“ präsentierten die FB-Mitglieder Lisbeth Bemmerl, Waltraud Neumüller und Hanna Lorenz (von links) bei der Kreativwerkstatt im Pfarrheim. Foto: Artmann

Mit einer alten Oberpfälzer Spezialität befasste sich der Frauenbund bei seiner jüngsten Kreativwerkstatt. Dieses Mal stand das Thema „Backen eines Schmierkuchens“ im Pfarrheim auf dem Programm. Dieser kulinarische Genuss ist insbesondere in der nördliche Oberpfalz eine süße Kirchweihspezialität, kommt aber auch zu Anlässen wie Geburtstagen und Familienfeiern auf den Tisch. Üblicherweise stehen am „Allerweltskirwatag“ die „Kiachln“ im Mittelpunkt, doch auch mit dem „Schmierkuchen“ lässt sich Kirwa feiern.

Der Besuch von 60 Mitgliedern und Gästen aus Maxhütte-Haidhof und Wackersdorf im Pfarrheim zeigte, dass die Frauen großes Interesse am Thema hatten. Vorstandsmitglied Waltraud Neumüller hatte alles vorbereitet. Angeregt zum „Schmierkuchenbacken“ wurde sie durch einen Wettbewerb im Centrum Bavaria Bohemia in Schönsee.

Der traditionelle „Oberpfälzer Schmierkuchen“ besteht aus einem flachen Hefeteig, auf den eine süße Grießmasse aufgestrichen wird. Vor allem in den ärmeren Gegenden kam früher während des Jahres oft ein Mehlschmierkuchen auf den Tisch, ein für heutige Begriffe etwas armseliger Kuchen, nur mit einer Mehlschmiere und etwas Rahm bestrichen. Doch zur Kirchweih musste es schon Grieß sein, da ließ sich keine Hausfrau lumpen. In die Grießmasse kamen noch Rosinen und Safran für die schöne gelbe Farbe.

Neben der traditionellen Grieß- oder Quarkmasse findet man heute auf dem Oberpfälzer Schmierkuchen auch eine Quark-, Kokos-, Mohn-, Nuss- oder Zwetschgenschmiere. Gebacken wurden Kirchweihkuchen früher im Brotbackofen. Wer keinen eigenen hatte, brachte seine Kuchen zum Nachbarn. Unmengen von Kirwakuchen wurden in den Familien hergestellt, schließlich kam ja die ganze Verwandtschaft zu Besuch, und es war Tradition, dass jeder etwas mit nach Hause bekam.

Die nächste Kreativwerkstatt des Frauenbundes findet am Freitag, 10. Juli, um 19 Uhr im Pfarrheim statt. Das Thema diesmal: „Verwöhnen mit Aloe-Vera– Königin der Heilpflanzen“. Als Referentin spricht Michaela Müllner. (bat)