Gastronomie
Ins „Babo“ ist wieder Leben eingekehrt

Die Burglengenfelder Kult-Kneipe stand nach dem Tod von Marianne Sigllechner vor dem Aus. Nun hat Sandro Steger übernommen.

16.01.2018 | Stand 16.09.2023, 6:13 Uhr
Josef Schaller

Sandro Steger hat am 22. Dezember die Kneipe „Graf Babo“ übernommen. Er will bis zum Sommer als der bisherigen „Trinkstätte“ eine „Genuss-Stätte“ machen. Foto: Schaller

Nach erfolgreichen 31 Jahren mit Marianne Sigllechner als Wirtin ist das„Graf Babo“nun in neuen Händen. Die Umstände, die dazu führten, waren allerdings alles andere als erfreulich. Nach dem unerwarteten Ableben der bisherigen Pächterin mussten die Stammgäste einige Wochen um ihre Kneipe bangen. Seit 22. Dezember führt nun Sandro Steger, bis dahin Geschäftsführer der Diskothek „Sound“ und des dazugehörenden „Bistro“, das Lokal in der Kirchenstraße. Er hat viel vor, wie er im Gespräch mit der MZ sagte. Aber er will nichts überstürzen.

„Die Kneipe war ihr Leben...“

1981 hat Hans Dechant, zusammen mit Alois Vögerl, zuerst die Diskothek und zwei Jahre später auch das „Graf Babo“ übernommen. Während die beiden neuen Eigentümer das „Sound“ zu einer der beliebtesten Discos weit und breit gemacht und damit alle Hände voll zu tun hatten, übernahm schließlich Marianne Sigllechner, die Schwester von Hans Dechant, 1986 das Lokal in der Kirchenstraße.

Ein beliebter Treffpunkt

Lange Zeit sei das „Graf Babo“ ein Treffpunkt für die etwas ältere Generationen gewesen, wie Hans Dechant erwähnte. Dagegen habe das „Sound“ mit jungen Leuten einen regelrechten Boom erlebt. „Meine Schwester hat sich schließlich da angehängt“, so der erfolgreiche Diskotheken-Betreiber. Es dauerte nicht lange, dann wurde das „Babo“, wie das Lokal umgangssprachlich in Kurzform genannt wird, auch ein beliebter Treffpunkt für junge Gäste.

„Was Marianne in diesen 31 Jahren geleistet hat, ist unvorstellbar.“Hans Dechant, Diskobetreiber

Deshalb möchte er auch baulich nichts verändern. Ein paar „Schönheitsreparaturen“ würden aber trotzdem notwendig werden, meint er. Eine Neuausrichtung mit einem veränderten Konzept soll es aber trotzdem geben. Aus einer „reinen Trinkstätte“, wie das „Babo“ bisher gewesen ist, soll eine „Genus-Stätte“ werden. Die Getränkekarte wird ein neues Gesicht bekommen. Mit „carefully selected drinks“ will Steger das Wohlbefinden seiner Gäste steigern. „Auch das Speisenangebot wird sich sehen lassen können“, sagt er. Aber er braucht noch ein wenig Zeit zur Orientierung.

Bis zum Sommer soll das neue Konzept stehen. Es soll ein modernes Pub werden und dabei sein altes Flair behalten. Öffnungszeiten: Donnerstag, Freitag und Samstag ab 19 Uhr sowie vor Feiertagen. Langfristig soll auch Mittwoch offen sein. Die „Kulturbühne“ im „Bistro“, ein Steckenpferd von Sandro Steger, wird sofort ins „Graf Babo“ umziehen. Zwei- bis dreimal im Monat soll es dort Live-Musik geben.

Und weil es die Gesamtsituation vernünftig erscheinen lässt, gibt es mit dem Abtreten des bisherigen Geschäftsführers auch im „Sound“ und im „Bistro“ einen Generationswechsel. Hans Dechant machte Platz für seinen Sohn Lukas (24), der die beiden Lokale übernommen hat.

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