Kriminalität
Tierfreundin hat Angst um ihre Kätzchen

Claudia Gleixner aus Nittenau kümmert sich gerne um Katzen. Doch seit Oktober starben acht der Tiere. Ärzte stellten fest: Sie waren vergiftet worden.

25.12.2013 | Stand 16.09.2023, 7:15 Uhr
Agnes Feuerer

Diese beiden Katzen leben in Gleixners Wohnung. Foto: tfe

In dieser Woche verendete wieder eine Katze qualvoll, um die sich Claudia Gleixner kümmert. Die Frau, die in der Nähe des Freibads lebt, ist todtraurig. Vor zwei Jahren ging sie zum ersten Mal mit kranken Tieren zur Nittenauer Tierärztin Kerstin Peschel. Doch die konnte nicht mehr helfen: Die Katzen starben. Damals diagnostizierte die Tierärztin eindeutig Rattengift als Todesursache. Gleixner hat das sogar schriftlich.

Bis zum vergangenen Oktober war dann Ruhe – Claudia Gleixner wähnte ihre Tiere in Sicherheit. Drei eigene Katzen hat sie, etliche fremde füttert sie zusätzlich. Ende Oktober der Schock: Der oder die Unbekannte schlug wieder zu.

Nachbarn sind wohl verärgert

Einen Verdacht, wer denn der Katzenhasser sein könnten, hat Gleixner. Vor ein paar Wochen, als sie in ihr Auto steigen wollte, sei sie von Nachbarn angesprochen worden, dass sie doch endlich etwas gegen die Katzen unternehmen solle. Tue sie das nicht, würde jemand anderer dafür sorgen, dass sie wegkämen. Bald darauf starben wieder Kätzchen. Seit Oktober mussten nacheinander acht zum Teil erst wenige Wochen alte Katzen ihr Leben lassen. Zuletzt ging Gleixner mit den sterbenden Tieren zum Nittenauer Tierarzt Alois Hofstetter. Auch er stellte fest: Die Tiere hatten Rattengift gefressen.

Gleixner ist zugleich wütend und traurig. Die Katzen könnten sich doch nicht wehren, klagt sie. Sie kämen nun mal dahin, wo sie gefüttert werden und wo sie merken, dass es ihnen gut geht. Wie zu ihr: „Ich kann die Tiere doch nicht hungern lassen!“ Wenn sie wüsste wohin mit den Tieren, hätte sie doch längst welche abgegeben. Doch auch die Katzenhilfe und das Veterinäramt, an das sie sich gewendet hatte, waren keine große Hilfe, weil es sich bei den Katzen eben um keine wilden Katzen handelt.

Müssen weitere Tiere sterben?

Die Tierfreundin hat Angst, dass noch mehr Tiere sterben müssen. Doch die Polizei kann ihr nicht helfen, denn sie kann nicht beweisen, dass die Person, die sie verdächtigt, tatsächlich hinter den Vorfällen steckt. Dies bestätigt auch Polizeioberkommissar Josef Goeth von der Polizeistation Nittenau, wo Gleixner schon einmal aufgeschlagen ist. Es könne zwar Anzeige wegen Tierquälerei gegen Unbekannt erstattet werden, wenn das Tier tatsächlich vergiftet worden sei. Dann müsste der Täter aber schon auf frischer Tat ertappt werden, um gegen ihn vorgehen zu können. Allerdings gehe die Polizei natürlich jeder Anzeige im Rahmen ihrer Möglichkeiten nach, obwohl die Aussichten auf Erfolg relativ gering seien.

Das ist auch Katzenfreundin Gleixner bewusst. Daher appelliert sie an alle Tierfreunde in Nittenau, die Augen offen zu halten und alle Auffälligkeiten sofort zu melden. „Damit kein Tier mehr unschuldig sterben muss“, sagt sie.

Womöglich ist der Schütze aus dem Sommer ermittelt

Im Fall der im Sommer mit einem Luftgewehr angeschossenen Katze haben Polizisten der Polizeistation Nittenau inzwischen aber einen Tatverdächtigen ermittelt und dessen Luftgewehr sichergestellt. Dieses werde nun gründlich untersucht. Erst wenn sicher ist, dass der Besitzer der Täter ist, könne eine gezielte Anzeige erfolgen, sagt Polizeioberkommissar Goeth.