Wirtschaft
Welco zieht nach Wackersdorf um

Der Spezialist für Oberflächenveredelung verlagert seinen Standort von Bruck in die Gemeinde. Er will Arbeitsplätze schaffen.

21.11.2017 | Stand 16.09.2023, 6:21 Uhr

Zuwachs für die Industriegemeinde Wackersdorf: Bis Ende 2018 will sich die Welco GmbH aus Bruck hier ansiedeln. Symbolfoto: Dietmar Zwick

Bei der Bürgerversammlung am 14. Novemberim Schwimmbadcafé ging Wackersdorfs Bürgermeister Thomas Falter mit der frohen Botschaft zum ersten Mal in die Öffentlichkeit: Im Industriegebiet an der Ottostraße, wo die Gemeinde noch 100 000 Quadratmeter voll erschlossene Gewerbe- und Industriefläche besitzt, wird sich in Bälde ein weiteres Unternehmen ansiedeln. 20 000 Quadratmeter wurden bereits verkauft, und für einen weiteren Hektar besitzt der neue Eigentümer ein Vorkaufsrecht.

110 Mitarbeiter sollen umziehen

Inzwischen ist klar, wer sich auf dem Gelände niederlassen will: DieWelco GmbH & Co. KG(Welco von „Welding & Colding Solutions“) mit ihren zurzeit rund 110 Mitarbeitern zieht von der Marktgemeinde Bruck in die Industriegemeinde Wackersdorf. Es gibt auch eine Presseerklärung des Unternehmens, die Falter bei einer weiteren Bürgerversammlung am Dienstagabend verteilen wollte. Der Anlass für den Standortwechsel ist nach Angaben des Unternehmens ein positiver: Die Welco GmbH, im Jahr 2006 von der Brucker ZBG Zerspanungstechnik ausgegliedert und auf die Oberflächenbeschichtung von Auto- und Motorradteilen spezialisiert, fährt auf Wachstumskurs.

Aufgrund mehrerer Neuaufträge und „zusätzlicher Anforderungen an Produktions- und Logistikfläche“ sei ein Neubau unabdingbar geworden. Das teilt die übergeordnete Franz Schabmüller Firmengruppe mit, zu der die Welco GmbH gehört. Von einer Erweiterung am bisherigen Standort in Bruck („nicht zukunftsträchtig“, wie es in der Presseerklärung heißt) nahm das Unternehmen Abstand; Anfang des Jahres ging man auf die Suche nach einer Alternative.

Die Nachbarn hatten Einwände

Hintergrund der Entscheidung ist offenbar nicht allein der Flächenbedarf, wenngleich am neuen Standort ein rund doppelt so großes Grundstück wie in Bruck zur Verfügung steht. Auch die gesetzlichen Auflagen hätten sich in der Marktgemeinde erfüllen lassen, so Welco-Geschäftsführer Richard Nuber auf Anfrage der Mittelbayerischen. Der Lkw-Verkehr hätte bei einer Erweiterung gleichwohl zugenommen, räumt er ein.

Doch mit dem Antrag auf Erweiterung an Ort und Stelle, den das Unternehmen im Januar dieses Jahres gestellt hatte,war die Geschäftsführung im Brucker Bauausschuss auf wenig Gegenliebe gestoßen.Anwohner hatten unter anderem wegen Lärmbelästigung Einwände geltend gemacht, das Thema wurde vertagt. In der Ausschusssitzung am 4. Februar kam nach teilweise kontroverser Debatte mit knapper Mehrheit dann das Aus für die Pläne – zumindest in der vorliegenden Form.Zugleich trugen sich betroffene Anlieger öffentlich mit dem Gedanken, eine Bürgerinitiative gegen die geplante Erweiterung zu begründen.

Am neuen Standort wird nach Angaben von Geschäftsführer Nuber die Welco GmbH als Mieter der Schabmüller Firmengruppe auftreten. Zur Verfügung stehen sollen rund 6000 Quadratmeter Produktions- und Logistikfläche; dazu kommen noch einmal 1000 Quadratmeter Verwaltungsfläche. Der Zeitplan des Investors ist sportlich: Die Fertigstellung des Projekts ist bereits für Ende des nächsten Jahres geplant; und schon in Kürze soll der förmliche Bauantrag eingereicht werden.

Neue Jobs sind absehbar

Mit einem Jobabbau bei der Welco-Belegschaft wird nach der Mitteilung der Unternehmensgruppe der Wechsel von Bruck nach Wackersdorf nicht verbunden sein – ganz im Gegenteil. „Der Umzug in die neuen Räumlichkeiten eröffnet uns neben einer Optimierung vorhandener Prozesse auch die Möglichkeit zur Ausweitung der vorhandenen Produktionskapazitäten, was in naher Zukunft auch die Schaffung neuer Arbeitsplätze am Standort zur Folge haben wird“, heißt es in der Presseerklärung der Schabmüller Firmengruppe.

„Sie wollen wachsen, definitiv“, formulierte es Wackersdorfs Bürgermeister Thomas Falter. Über die zu erwartende Zahl an neuen Jobs mochte aber weder das Gemeindeoberhaupt noch Welco-Geschäftsführer Richard Nuber spekulieren.

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