Wirtschaft
Grund zum Feiern im Birkenhof

Das Landhotel feierte mit vielen geladenen Gästen 20 Jahre einer wechselhaften, aber letztlich erfolgreichen Entwicklung.

16.08.2017 | Stand 16.09.2023, 6:18 Uhr
Ralf Gohlke

Drei Generationen der erfolgreichen Gastwirtsfamilie Obendorfer feierten zusammen mit vielen Gästen „20 Jahre Landhotel Birkenhof“. Foto: R. Gohlke

Buchstäblich im Sinne des Wortes den „roten Teppich“ hatte Familie Obendorfer für ihre geladenen Gäste zur Feier des 20-jährigen Bestehens des Landhotels Birkenhof ausgerollt. Bei strahlendem Sonnenschein über dem Oberpfälzer Seenland wurden sie mit einem Glas Champagner vor dem Eingang willkommen geheißen. Die Einladung galt vor allem den Begleitern und zahlreichen Stammgästen auf dem steinigen Weg zur erfolgreichen Wellness- und Gourmet-Oase.

Dementsprechend stand ein Sechs-Gänge-Menü, begleitet von erlesenen Weinen, für den festlichen Abend bereit, der wiederum vom Pianisten Helmut Nake untermalt wurde. Ganz ohne „offiziellen Teil“ ging es natürlich nicht, aber auch der hielt sich bewusst ein Grenzen.

Feuerwehr muss Pool entleeren

Hotelier und Sternekoch Hubert Obendorfer eröffnete diesen Part mit einem Willkommensgruß. Nur zu gut erinnerte er sich an jenen 14. August 1997, den Vortag der offiziellen Eröffnung seines ersten eigenen Hotels. „Überall im Haus wurde noch gebaut, wir musten sogar kurzfristig noch Lampen für die Zimmer organisieren“, schilderte er einen Zustand, den sich eigentlich niemand für so einen Tag wünschen würde. Schon beim Probekochen mit der damals noch aus drei Mann bestehenden „Küchen-Brigade“ habe nichts geklappt.

Umso mehr bedankte er sich heute noch einmal bei seinen Eltern Sebastian und Melanie sowie seiner Schwester Christa, die immer wieder mit angepackt haben.

Die Werbung in Zusammenarbeit mit einem bekannten Reiseunternehmen hatte auch nicht so funktioniert, wie man sich das erhoffte. Gerade einmal 12 Gäste hatten sich zur Eröffnung angemeldet. Zudem folgte ein großes Desaster. „Unser ganzer Stolz war unser Schwimmbad, aber zur Eröffnung hatte das Wasser gerade einmal 15 Grad, und alles war voller Sand“, führte Obendorfer aus. So blieb nichts anderes übrig, als dass die Feuerwehr anrückte und das Wasser abpumpte. Die Folge war, dass von den zwölf Gästen nur sechs blieben.

Gott sei Dank habe es zu dem Zeitpunkt noch keine Bewertungsportale im Internet geben, meinte er. Was folgte, seien arbeitsreiche Zeiten mit 14- bis 16-Stunden-Tagen, sieben Mal in der Woche, gewesen. Bei dem Riesendruck sei keine Zeit mehr für ein Familienleben und die Kinder geblieben.

Nur dadurch, dass seine Eltern ihm auch in der Zeit so zur Seite standen und sich auch heute noch im Betrieb einbringen, habe vieles gestemmt werden können, betonte Obendorfer, um schließlich auch noch zu schildern, wie es über die Raiffeisenbank zur Zusammenarbeit mit der Allianz kam, wodurch die Wende erreicht werden konnte.

Applaus erhielt Hubert Obendorfer in dem Zusammenhang für seinen Dank an „alle Menschen, die uns vertraut und mit uns gekämpft haben“. Schließlich habe die Kapazität verdoppelt werden können, auch wenn die Arbeit die Gleiche geblieben sei. Aus dem „Gröbsten“ sei man allerdings heraus gewesen. Als richtige Entscheidung auf einem hart umkämpften Markt habe sich eine Richtungsänderung zum Wellness-Hotel erwiesen. Gleiches galt für die zahlreichen Umbauten und Ergänzungen, nahezu im Zwei-Jahres-Turnus. Einen Dank richtete er auf die langjährigen Abteilungsleiter, die auch dazu beigetragen hätten, dass das Haus heute auf eine so gute Mannschaft blicken könne. Der größte Dank galt allerdings seiner Frau Claudia, die ihm durch ihre Arbeit im Hotel den Rücken frei gehalten habe für sein Metier: die Küche.

Stolz zeigte sich Obendorfer über die Leistung seiner Söhne, die auf dem besten Weg seien, das Haus und die Familientradition zum Wohle des Gastes weiterzuführen. 2024 werde diese Tradition 100 Jahre alt. „Das gibt uns Schub und Kraft“, unterstrich er und bekannte: „Ich habe noch 1000 Ideen im Kopf.“ Sein oberstes Ziel seien jedoch „immer 100 Prozent Qualität“.

Leuchtturm der Hotellerie

Den Reigen der Grußwortredner eröffnete MdB Karl Holmeier, der betonte, dieses Jubiläum passe gut in das Jubiläum 1000 Jahre Neunburg.Der Birkenhofhabe sich zu einem wahren „Leuchtturm“ Oberpfälzer Hotellerie entwickelt. Er sei zudem ein weiteres positives Beispiel für familiengeführtes Unternehmertum in der Region. Dass die Politik auf den Tourismus setze, belegte er durch die Senkung des Mehrwertsteuersatzes.

Landrat Thomas Ebeling sprach auch im Namen von Altlandrat Hans Schuierer, der seinerzeit den Bauantrag genehmigt hatte. Heute sei der Landkreis stolz, seinen Gästen ein solches Haus präsentieren zu können. Bürgermeister Martin Birner erinnerte daran, dass die Erfolge der „Großfamilie“ schon viel weiter als 20 Jahre zurückreichten, nämlich auf einen der „angesagtesten Tanztempel“ der Oberpfalz. Gut erinnerte er sich, dass die Gäste schon von seinen Eltern immer mit einem Lächeln empfangen worden seien. Der 2. Vizepräsident des Bayerischen Hotel und Gaststättenverbands, Andreas Brunner, hob die Verdienste Obendorfers für die Ausbildung des gastronomischen Nachwuchses hervor, ebenso wie dessen Engagement im Verband. Nicht unerwähnt ließ er, dass 1997 in Berlin auch das Traditionshotel „Adlon“ wiedereröffnet wurde.