TV-Event
Starfighter über dem Eixendorfer Stausee

Für „Starfighter – Sie wollten den Himmel erobern“ drehte ein Team 2014 bei Neunburg. Am Donnerstag läuft der Film im TV.

11.11.2015 | Stand 16.09.2023, 6:54 Uhr
Karl-Heinz Probst
Der Lockheed F-104 Starfighter erreichte als erstes US-Luftwaffen-Flugzeug die doppelte Schallgeschwindigkeit. −Foto: Foto. US Air Force/dpa

Deutschland in den „Swinging Sixties“ – eine Zeit der Freizügigkeit. Der Aufschwung ist in vollem Gange, der Glaube an den Fortschritt ist ungebrochen. Man ist wieder wer. Mitten im „Kalten Krieg“ kauft die noch junge Bundeswehr im Auftrag von Verteidigungsminister Franz-Josef Strauß in einem Milliarden schweren Deal das modernste Kampfflugzeug, das weltweit zu kriegen ist: den Starfighter. Was folgt, ist einer der größten Skandale der deutschen Nachkriegsgeschichte: Von den 916 bestellten Starfightern werden bis zum Dienstende beinahe ein Drittel, 262 Maschinen, abstürzen. 116 Piloten verlieren dabei zwischen 1962 und 1984 ihr Leben.

2014 verfilmte RTL dieses dramatische Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte. Unter dem Arbeitstitel „Witwenmacher“ wurde der Film an 38 Tagen zwischen dem 23. Juni und dem 17. August 2014 in Berlin, Hopsten, Rheindahlen, Köln, Stuttgart, Nürtingen und Eixendorf produziert.Für die Dreharbeiten in Neunburg wurde im August 2014 eigens die Staatsstraße gesperrt, die über den Eixendorfer Stausee führt.

Im Mittelpunkt der Szene standen dort die beiden Piloten-Frauen Betti und Helga. Sie erwarteten dort ihre Männer, die ihnen einen „Durchflug“ mit ihren Kampfjets unter der Brücke angekündigt hatten. Gefilmt wurden unter anderem ihre Gespräche in Erwartung dieses Spektakels. Modellflugzeuge kamen für den „Durchflug“ nicht zum Einsatz. Die Filmemacher bedienten sich vielmehr der auch in der Film- und Fotobranche immer häufiger anzutreffenden „Quadrocopter“. Mit solchen Fluggeräten wurde der Anflug sowie der Blick auf die Brücke und der Durchflug simuliert. Nach der technischen Bearbeitung und beim Schnitt wird das später nicht mehr erkennbar sein, sondern eher wie ein Blick aus dem Cockpit wirken.

Das fiktionale, hochkarätig besetzte Drama über eine Absturzserie von Kampfflugzeugen sollte ursprünglich am 2. April 2015 ausgestrahlt werden. Die Verschiebung des Sendetermins war eine Konsequenzaus der Germanwings-Katastrophe vom 23. März, bei der 150 Menschen ums Leben gekommen sind. Der Film erschien am 27. März 2015 auf DVD und Blu-ray. RTL strahlt das Drama jetzt am Donnerstag, 12. November, um 20.15 Uhr aus. Die Regie führte Miguel Alexandre (u.a. „Die Frau vom Checkpoint Charly“, „Der Mann mit dem Fagott“). Das Drehbuch stammt von Kit Hopkins und Thilo Röscheisen nach einer Idee von Dominik Frankowski In den Hauptrollen sind zu sehen Picco von Groote, Steve Windolf, Frederick Lau, Alice Dwyer, Paula Kalenberg und Walter Sittler.

Mehr zum Inhalt des Films finden Sie hier.