Gastronomie
Gibt es bald zwei Mal zwei Sterne?

Vieles deutet darauf hin, dass Hubert Obendorfer mit seinem Restaurant in Hofenstetten die „Michelin“-Kritiker überzeugt hat.

07.11.2016 | Stand 16.09.2023, 6:37 Uhr

Hubert Obendorfer (l.) mit seinem Küchenchef Christian Schider: In diesem Jahr werden sie von den Gastro-Kritikern bejubelt. Foto: Ralf Gohlke

Der November ist der Monat der Feinschmecker. Alle Jahre wieder werden die Sterne und Hauben in der Spitzengastronomie verliehen. Einiges deutet darauf hin, dass die Oberpfalz in wenigen Tagen ein zweites Restaurant auf Zwei-Sterne-Niveau haben könnte. Küchenchef Hubert Obendorfer kochte sich mit dem Restaurant „Eisvogel“ im Hotel Birkenhof in Hofenstetten (Lkr. Schwandorf) in den vergangenen Jahren kontinuierlich nach oben. Nun klingen die ersten Kritiken dieses Jahres verheißungsvoll. Das Gourmetmagazin „Feinschmecker“ bewertete das Restaurant mit vier von fünf „F“. Damit zieht der „Eisvogel“ mit Thomas Kellermann, Küchenchef im „Kastell“ auf Burg Wernberg in Wernberg-Köblitz (Lkr. Schwandorf), gleich. Kellermann hat 2011 seinen zweiten Stern erkocht.

„Einfach nur ein Gefühl von Wow“

Obendorfer hat in den vergangenen Jahren keinen Hehl daraus gemacht, dass bei einem Michelin-Stern für ihn noch nicht Schluss ist.„Das wir jetzt vier Feinschmecker-F bekommen haben, das war einfach nur ein Gefühl von ‚Wow’“, sagte er kürzlich in einem Gespräch mit unserem Medienhaus. Gemeinsam mit seinem Küchenchef Christian Schider, der schon seit seiner Ausbildung im Hotel Birkenhof kocht, scheint es Obendorfer in diesem Jahr gelungen zu sein, bei den Testern neue Geschmackserlebnisse auszulösen. „Die Küche hat an Esprit und Präzision noch einmal zugelegt, bleibt dabei in der Aromatik bewusst überschaubar, und setzt auch einen Schmorklassiker wie Kalbsherz elaboriert in Szene“, heißt es unter anderem in der Kritik des „Feinschmecker“. Der „Aral Schlemmer-Atlas“ empfiehlt einen Abend im „Eisvogel“ als „Fest für alle Sinne“. Obendorfer sei ein „Künstler mit Leidenschaft und vor allem Erfahrung“. Dafür gibt es vier von fünf Bestecken. Zuletzt hatte der Varta-Führer seine Wertung veröffentlicht und vier von fünf Diamanten vergeben.

Jetzt wartet Obendorfer mit seinem Team gespannt auf die Urteile der zwei wichtigsten Feinschmecker-Bibeln. Doch der Michelin lässt sich in diesem Jahr Zeit. Erst am 1. Dezember werden die Sterne verkündet. „Wir sind schon so gespannt“, heißt es auf der Facebook-Seite des Restaurants, wo jede der bisherigen Wertungen als „Eilmeldung“ bekanntgegeben wurde. Ob es mit dem zweiten Stern klappt, dürfte sich bereits am kommenden Dienstag abzeichnen, dann verleiht der Gault Millau seine Hauben. Bislang wird das Restaurant mit 17 Punkten und drei Hauben gelistet. Kann die Küche des „Eisvogel“ hier seine Wertung weiter verbessern, dann dürfte Obendorfer wohl auch die Michelin-Tester überzeugt haben.

Zieht Kellermann in die Spitzenliga?

In den drei Ein-Sterne-Küchen in der Oberpfalz wird es wohl keine Veränderungen geben. Anton Schmaus vom „Storstad“ hat zwar Ambitionen, wie er im vergangenen Jahr durchblicken ließ, doch derzeit konzentriert er sich auf seine beiden neuen Projekte. Vor wenigen Tagen wurde das „Sticky Fingers“ in Regensburg eröffnet, in dem kreatives Fingerfood serviert wird. Im kommenden Jahr wird Schmaus zudem Kaffeehaus-Besitzer im Fürstlichen Schloss.Das „Soul Food“ in Auerbach (Lkr. Amberg-Sulzbach) muss seinen noch jungen Sternerfolgreich verteidigen. Das will auch Gregor Hauer vom „Gregor’s Fine Dining“ in Rötz.

Spannend wird es in Riedenburg. Dort kocht seit zwei Jahren mit Rüdiger Forst ein ehemaliger Sternekoch. Kehrt er mit dem „Forst’s Landhaus in die erste Liga zurück?

Auerbach, Wernberg-Köblitz, Neunburg vorm Wald, Rötz und Regensburg: Auf Mittelbayerische Maps finden Sie die fünf Sterneküchen in der Oberpfalz: