Reihe
Klänge wie von einem Dudelsack

In der Wallfahrtskirche Saltendorf fand das 146. Telemann-Konzert mit Musik vom 17. Jahrhundert bis zum Hochbarock statt.

10.01.2018 | Stand 16.09.2023, 6:15 Uhr

Musik aus der Barockzeit vom frühen 17. Jahrhundert bis hin zum Hochbarock aus der Mitte des 18. Jahrhunderts präsentieren die Akteure unter der Leitung von Kirchenmusiker Norbert Hintermeier (Orgel). Foto: Artmann

Mit dem 146. Telemann-Konzert in der Wallfahrtskirche Saltendorf wurde der 38. Jahrgang der Kirchenkonzertreihe eröffnet. Mit Musik vom frühen 17. Jahrhundert bis hin zum Hochbarock aus der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde in der voll besetzten Marienkirche ein kurzweiliges Weihnachtskonzert zusammengestellt, das vom Sänger und den Instrumentalisten äußerst ansprechend gestaltet wurde.

Komponisten wie Biagio Marini, Alberich Mazak oder Stefano Bernardi sind selbst manchen Musiker unbekannt. Aber bei den Telemann-Konzerten in Saltendorf lernt man neben Werken der bekannten Musiker gerade schwerpunktmäßig solche Musiker und ihre Werke kennen. Zur Eröffnung wurde eine Sinfonia des in Brescia geborenen und u.a. in Neuburg an der Donau bei den Wittelsbachern wirkenden Biagio Marini gespielt. Hier musizierten alle Instrumentalisten gemeinsam und überzeugten mit ihrem Wohlklang. Dies war auch eine glückliche Überleitung zum Weihnachtslied „Gegrüßet seist du, o Jesulein“ des Zisterziensermönchs Alberich Mazak, das der Regensburger Tenor Michael Weigert mit größter Textverständlichkeit und -behandlung vorstellte.

Eine besondere Erwähnung verdient das lebhafte Weihnachtskonzert „Natus est nobis“ des Salzburger Kapellmeisters Stefano Bernardi, das in der Stiftsbibliothek von Kremsmünster in Oberösterreich überliefert ist. Die vollendete Wiedergabe durch den Sänger und die Instrumentalisten war der Höhepunkt des ersten Teils dieser kirchenmusikalischen Feierstunde.

Im Mittelpunkt des Konzerts standen die Werkbeispiele Georg Philipp Telemanns und seiner Zeitgenossen. Die Triosonate Telemanns musizierten Michael Rauscher (Violine), Lucia Haider (Viola), Kathrin Thomann (Violoncello) und Norbert Hintermeier (Orgel) sehr überzeugend als ein Beispiel pastoraler Musik. Diese Hirtenmusik mit vielen, fast Dudelsack ähnlichen Klängen und vieler dynamischer Schattierungen, leitete über zur Händelarie „Hört, ihr Menschenkinder all“ und dem berühmten Bachlied „Ich steh an deiner Krippen hier“, das auch im neuen Gotteslob aufgenommen wurde. Die Flötistin Hildegund Hauser erfreute die Zuhörer mit einer Flötensuite des französischen Komponisten am Hofe des Sonnenkönigs Ludwig XIV. Michel-Richard Delalande. Zum Abschluss stimmten alle gemeinsam in „O du fröhliche“ mit ein. (bhi)