Sport
Das Internat der Legionäre ist eröffnet

Die Ausbildungsstätte an der Armin-Wolf-Arena nimmt den Betrieb auf. Nicht nur junge Baseball-Talente haben etwas davon.

16.04.2016 | Stand 16.09.2023, 6:45 Uhr
Das Internat der Legionäre befindet sich unmittelbar neben dem Baseballfeld. −Foto: Geradtz

Noch steckt der typische Geruch eines Neubaus im frisch eingeweihten Internatsgebäude der Buchbinder Legionäre, das am Samstag im Vorfeld des Spiels gegen die Mainz Athletics eingeweiht wurde.

Das Internat ist direkt an die Spielstätte, die Armin-Wolf-Arena, angegliedert und bietet Platz für 30 junge Talente. Sie haben alle ein eigenes Zimmer mit angeschlossenem Bad. Bislang war die Ausbildungsabteilung in einem Hotel in Tegernheim untergebracht. Doch eine bessere Anbindung an die Trainingsplätze im Osten Regensburgs sprach für den Neubau.

„Wir wollen die besten Talente zu uns holen.“Armin Zimmermann, Vorstandsvorsitzender

„Wir wollen die besten Talente zu uns holen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Legionäre, Armin Zimmermann. Mit der Sichtung des Nachwuchses beginnt die Scouting-Abteilung schon früh. Die jüngsten kommen im Alter von 14 Jahren nach Regensburg und bleiben „bis zum Alter von 19 oder 20 Jahren“, so Zimmermann.

Die Plätze des „Sportinternat Regensburg“ sind derzeit ausgebucht, da alle Jugendlichen aus Tegernheim mit umgezogen sind. Zehn Plätze stellen die Legionäre anderen Sportvereinen aus Regensburg zur Verfügung. Aktuell stammen die externen Sportler alle vom EVR.

Einer von ihnen ist Alex Grossrubatscher. Er kommt aus Südtirol und ist 2015 im Alter von 14 Jahren nach Regensburg gekommen. „Ich wollte damals nach Deutschland, weil das Eishockeyspielen hier besser ist. Es ist schneller und härter als bei uns“, so der inzwischen 15-Jährige.

Auch wenn die meisten Bewohner aus Deutschland stammen, haben sie eine Schulumstellung vor sich, denn sie werden nicht im Internat unterrichtet, sondern besuchen die öffentlichen Schulen im Stadtgebiet. „Das ist nicht einfach“, berichtet Gruppenleiterin Ilse Götten. „Sie müssen oft viel nachholen.“ Die Internatsleitung würde versuchen, für jeden die passende Schule zu finden.

1300 Euro im Monat kostet ein Platz

Ein Platz im Internat kostet monatlich 1300 Euro, von denen die Eltern der Bewohner 900 Euro tragen. Die Differenz wird für 20 Plätze von den Gesellschaftern übernommen, für zehn Plätze zahlt die Stadt Regensburg. Armin Zimmermann betont, dass die Kosten durch den Neubau nicht gestiegen sind.

Das Zusammenleben der Jugendlichen, die unterschiedlichen Sportarten nachgehen, hat sich bereits in Tegernheim bewährt. Durch den gemeinsamen Aufenthaltsbereich seien die Gruppen zusammengewachsen, weiß Zimmermann. Deswegen hat man auch beim Neubau das gleiche Raumkonzept verfolgt.

Oberbürgermeister Joachim Wolbergs, der bei der Eröffnung ebenfalls vor Ort war, lobte die sportliche Leitung der Legionäre. „Dieser Verein zeichnet sich ganz besonders dadurch aus, dass Leute mit Verstand dabei sind. Der Verein wird mit Emotion geführt.“ Dass zehn Internatsplätze für Athleten anderer Sportarten reserviert würden, verleihe der Stadt einen zusätzlichen Kick im Bereich des Leistungssports.

Die Nachwuchsarbeit stand auf der Kippe

Die Nachwuchsarbeit bei den Buchbinder Legionären stand zwischenzeitlich auf der Kippe. Nachdem das Hotel in Tegernheim als Übergangslösung im Jahr 2011 bezogen wurde, stellte eine Nutzungsuntersagung eine Gefährdung für den Fortbestand der Abteilung dar. Die Legionäre legten Einspruch gegen das Verbot ein und durften das Internat weiterhin betreiben, da derbaldige Umzug in ein eigenes Internatin Aussicht war.

Alles zu den Buchbinder Legionären lesen Sie in unserem Spezial:www.mittelbayerische.de/legionaere

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