„Grundsätzlich sind wir mit Platz zwei und einem Punkt Rückstand auf den Primus nach der Vorrunde sehr zufrieden“, bestätigt Coach Lukas Riedl in seiner Rückschau auf die vergangenen Monate als Trainer der Thenrieder Fußball-Damenmannschaft. Wenn jemand das vor der Saison gesagt hätte, hätte dies jeder im Thenrieder Lager unterschrieben – vor allem nach dem Abgang der Toptorjägerin Franziska Moser, die ihre Fußballschuhe an den Nagel gehängt hatte. „Wenn 16 Tore fehlen, muss man das erst einmal kompensieren.“
Extrem ärgerlich findet es Lukas Riedl trotzdem, dass seine Elf am letzten Spieltag beim Tabellenvorletzten in Leonberg die Herbstmeisterschaft „schon ein bisschen weggeschmissen habe“. An dem besagten Tag war die Leistung zu schwach und die Aufstellung nicht ideal. Nichtsdestotrotz sei er mit der Hinrunde zufrieden. „Die Mädels können echt stolz sein“, attestierte Riedl. Sie ziehen richtig gut mit und haben sich den Platz auf jeden Fall durch die Trainingsleistung die gesamte Vorrunde verdient.
Noch alles selbst in der Hand
Der Tabellenführer Obereichstätt sei eine richtig gute Landesligamannschaft, wenn sie komplett ist. Die Thenriederinnen hatten das Glück, das bei der Begegnung damals die Führungsspielerin Maria Zeller verletzungsbedingt fehlte. Dennoch habe man vor allem die letzten Wochen gesehen, dass sie schlagbar sind. „Sowohl bei uns, als auch danach haben sie Punkte liegen lassen“, gab der Thenrieder Übungsleiter zu bedenken. Sein Team habe theoretisch noch alles in der Hand. Das Feld liege in der Spitze sehr dicht aufeinander.
„Wir müssen alles daransetzen, nach dem Winter gut aus den Startlöchern zu kommen“, gab der Coach als Devise aus. Thenried habe Ingolstadt 04, FC Alburg und das Derby gegen Wilting als die ersten drei Aufgaben nach dem Winter vor der Brust. Danach sei bereits eine Tendenz erkennbar. „Es ist jede Mannschaft verwundbar“, ist sich Riedl sicher. Glücklicherweise blieb Thenried vor schwereren Verletzungen verschont. Außer bei der Langzeitverletzten Mona Schenkl ereilten die Mädels vom Nordhang nur kleinere Blessuren oder einmal eine Grippewelle.
Als Stress empfindet Lukas Riedl sein paralleles Engagement als Spieler bei DJK Arnschwang und Trainer des SV Thenried nicht. Es habe sich nur ein Spieltag überschnitten, als Co-Trainerin Marcella Hirschmann beim SC Regensburg an der Seitenlinie stand. Ihm komme sowohl Arnschwang als auch Thenried sehr entgegen, indem die Spiele so getaktet wurden, dass es passe. Als der Spielplan der Mädels in der Sommerpause bekannt war, ließen ihm die zwei Abteilungsleiterinnen Irina Baier und Marina Peter freie Hand. In der Rückrunde dürfte sogar überhaupt keine Überschneidung mehr auftreten.
„Einmal sind die Begegnungen am selben Tag, aber zeitlich so weit auseinander, dass es locker zu schaffen ist“, freut sich Riedl. Natürlich sei es zeitlich ein Aufwand und man müsse abwägen, wie lange es zu stemmen sei. „Aktuell ist alles in Ordnung.“ Allerdings steht zum Jahreswechsel bei Lukas Riedl ein Arbeitswechsel an. Er denke momentan noch nicht über die Saison hinaus.
Gespräche nach Winterpause
„Wir gehen demnächst daran, mit dem Bestandskader Gespräche zu führen, wie es nächstes Jahr aussieht“, kündigt er an. Nach der Winterpause, wenn er die Situation auch bezüglich seines neuen Jobs abschätzen könne, spreche man erst über seine persönliche Verlängerung.
Aktuell fokussiere er sich auf die Vorbereitung. Trainingsauftakt sei am 10. Februar mit einem kompletten Tag mit Training und Regelschulung. Das Trainingslager vom 15. bis 17. März in Pilsen in der allerletzten Vorbereitungswoche sei grundsätzlich ungewöhnlich. „Wir tragen das erste Rückrundenspiel in Ingolstadt auf Kunstrasen aus, an den wir uns erst wieder gewöhnen müssen“, begründete Riedl. Es liege die Zusage von 28 Spielerinnen vor. Das schweiße die Truppe für die Rückrunde für die anstehenden Aufgaben zusammen.
An der Zielsetzung – top drei - habe sich grundsätzlich nichts geändert, allerdings hätte er bestimmt nichts einzuwenden, wenn sein Team zum Schluss an der Spitze liegen würde. „Jetzt haben sich die Mädels die Winterpause erst einmal verdient, dann sehen wir weiter.“
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