Bayernliga Nord
Das reizvolle Duell zwischen dem ASV Neumarkt und 1. SC Feucht

28.08.2023 | Stand 12.09.2023, 22:44 Uhr |
Lothar Röhrl

Dieses Foul an ASVler Christian Schrödl (in weiß) führte im ASV-Heimspiel der Saison 2022/23 zum Elfmeter. Der wurde von Marx verwandelt. Am Ende siegte aber Feucht. Foto: Röhrl (Archiv)

ASV Neumarkt gegen 1. SC Feucht am heutigen Dienstag ab 18 Uhr: Das ist kein normales Derby in der Fußball-Bayernliga Nord. Das ist Neumarkts Ex-Feucht-Trainer gegen Feuchts Ex-ASV-Trainer beziehungsweise Jochen Strobel gegen Dominik Haußner.

Das ist eine Mannschaft ohne bisher einen Punktgewinn daheim (ASV) gegen eine Mannschaft, die noch keinen Sieg bisher eingefahren hat (Feucht). Und das ist vor allem ein Derby, das sicher ein besseres Wetter verdient hätte, als es für Dienstagabend vorhergesagt worden ist.

Zunächst zur Ausgangslage in der Tabelle: Gastgeber ASV hat immerhin schon acht Punkte aus sechs Saisonspielen geholt. Unser Medienorgan hörte kein Frotzeln aus der Stimme von Neumarkts Trainer Jochen Strobel heraus, als er dies am Sonntag sagte: „Wir wollen unsere Serie von zuletzt zwei Spielen ohne Niederlage ausbauen.“

Bloß keine Sorgenfalten beim ASV Neumarkt



Na gut: Damit hat Strobel das 1:1 am vergangenen Freitag bei Fortuna Regensburg und das 3:3 sechs Tage zuvor in Ammerthal gemeint. Allerdings: Nach zwei Auswärtssiegen, zwei Unentschieden und zwei Heimniederlagen würden drei Punkte gegen Feucht eventuell entstehende Sorgenfältchen in den Gesichtern der ASV-Verantwortlichen und -Fans verhindern helfen.

Von solchen Sorgen dürfte Feuchts Trainer Dominik Haußner träumen. Denn nach zwei Unentschieden (in Erlangen und gegen Fortuna) zu Beginn der Saison hat es für seine Feuchter vier Niederlagen in Serie gegeben. Feucht, das einen Spieltag frei hatte, hat mit Donaustauf, das in Feucht gewinnen konnte, den Tabellenplatz getauscht. Der 1. SC reist damit als Letzter nach Neumarkt.

Haußner hatte schöne Jahre beim ASV Neumarkt



Feuchts aktueller Trainer Dominik Haußner verbindet mit dem ASV Neumarkt einige seiner schönsten Jahre als Trainer. Der 44-Jährige hatte den ASV vom 30. Juni 2008 bis 1. Dezember 2013 trainiert. Damit gehört er zu den Trainern, die es im neuen Jahrtausend am längsten im gegenseitigen Einvernehmen beim ASV Neumarkt ausgehalten hatten.

Mit dem ein Jahr jüngeren Jochen Strobel, seinem Neumarkter Gegenüber auf der Trainerbank, hat Haußner jetzt den 1. SC Feucht als Thema gemein. Doch Strobel war für die Feuchter weniger als Trainer denn als Spieler wichtig. Dieser zeigte in seinen 76 Einsätzen zwischen 2000 und 2003 Torjägerqualitäten. 22 Mal traf Strobel für Feucht: Drei Mal in seinem ersten, allerdings nur wenige Spieltage dauernden Engagement in der Saison 2000/2001. In den beiden folgenden Spielzeiten war Strobel jeweils über die gesamte Saison mit neun beziehungsweise zehn Treffern für die Haben-Seite des Torekontos der Mannschaft hilfreich tätig.

Wird Heimschwäche des ASV Neumarkt verjagt?



Das wird am Dienstag im ASV-Sportzentrum weit vor dem Winteranfang 2023 Schnee von gestern sein. Zur Erklärung, warum dieses ewig besondere Fußballkreis-Derby heuer noch diese besondere persönliche Note haben wird, taugt die Gegenüberstellung Strobel/Haußner durchaus.

Strobel weiß um den aktuellen ASV-Heimkomplex, der nach dem 12. Mai Gast am Deininger Weg geworden ist. Damals hatte der ASV mit der besten Saisonleistung beim 3:0 gegen Gebenbach den Klassenerhalt gesichert – und nebenbei Gebenbach die Ambitionen auf den Aufstieg verdorben.

Diese Erinnerung soll nach dem Spiel am Dienstag ebenfalls „Schnee von gestern“ sein.
Gegenüber unserem Medienorgan freute sich der ASV-Trainer, dass er außer mit Timo Armbruster nun auch Youngster Valentin Bachmeier als Alternative hat. Wohl noch bis Mitte September wird weiter der im Angriff schmerzlich vermisste Leon Gümpelein kein Thema sein.

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