Schlechte Vorzeichen
DHB-Pokal: ESV 1927 Regensburg ist in Göppingen krasser Außenseiter

Im DHB-Pokal bleibt von der ersten Sechs nicht viel übrig

02.09.2023 | Stand 12.09.2023, 22:23 Uhr |
Gerd Winkler

Ist für die Ballverteilung in Göppingen zuständig: Sophia Peter Foto: H.C. Wagner

Einen maximal schwierigen Einstieg in seinem ersten Pflichtspiel hat der neue Trainer Bernie Goldbach von den Handballfrauen des ESV 1927 Regenburg zu bewältigen. Im DHB-Pokalspiel an diesem Sonntag um 16 Uhr beim Zweitliga-Rivalen Frisch Auf Göppingen treffen die Bunkerladies wohl auf einen hochmotivierten Gegner.

In der Vorsaison konnte der ESV beide Spiele für sich entscheiden. Diese vier Punkte haben dem diesjährigen Topfavoriten in der Endabrechnung den direkten Aufstieg ins Oberhaus gekostet. In der Relegation scheiterten die Schwaben am Bundesligisten Sachsen Zwickau. „Das führt bestimmt dazu, dass Göppingen uns nicht unterschätzen wird und auf Revanche brennt“, unkt der sportliche Leiter Robert Torunsky. Göppingens Heimvorteil und die Revanche-Gelüste erschweren ohnehin die Ausgangslage, nun kommen schwerwiegende Ausfälle hinzu. Halblinks Marleen Kadenbach weilt studiumsbedingt noch bis Montag in den USA. Dagegen ist für Rechtsaußen Nicole Schiegerl nach ihrem in dieser Woche diagnostizierten Kreuzbandriss die Saison gelaufen. Überdies fällt Linksaußen Anika Bissel wegen hartnäckiger muskulärer Beschwerden weiterhin aus.

Johanna Brennauer ist „auf einem guten Weg“



Weil Rückraum-Mitte Amelie Bayerl beruflich bedingt den Rückzug antrat, ist von der ersten Sechs von 2022/23 ein Quartett raus. Im linken Rückraum rückt Nicole Lederer nach, auf dem linken Flügel Johanna Brennauer, auf dem rechten Flügel übernimmt Theresa Lettl. Für die Ballverteilung sind Sophia Peter und Neuzugang Maxie Fuhrmann zuständig.

Brennauer wurde nach monatelangen Hüftbeschwerden in der Vorbereitung sachte an die volle Belastung herangeführt. „Johanna ist auf einem guten Weg, braucht natürlich noch Zeit, bis sie wieder in Topform ist“, leistet Goldbach einer zu großen Erwartungshaltung Vorschub. Lettl erhielt in ihrer ersten Zweitliga-Saison von Ex-Coach Csaba Szücs nur wenig Spielanteile zugesprochen und muss sich deshalb erst noch in der 2. Liga etablieren.

Eine Gewinnerin der vorangegangen zwei Monate ist Rechtsaußen Annalena Kessler. „Annalena hat eine gute Vorbereitung hingelegt und sich ins Team reingespielt“, freut sich Goldbach. Ursprünglich zählte die Linkshänderin zum erweiterten Kader. Lederer ist indes in der 2. Liga gestählt.

Göppingen hat sich ordentlich verstärkt



Unterdessen hat das finanzstarke Göppingen dank Neuzugängen an Schlagkraft hinzugewonnen. „Die haben geklotzt und nicht gekleckert“, kommentiert Torunsky die Personalien. Neckarulms Erstliga-Shooterin Carmen Mooser, Zweitliga-Torschützenkönigin Lea Neubrander aus Herrenberg und die ungarische Torhütern Petra Hlogyik wurden unter Vertrag genommen. Trainer Nico Kiener ist folglich im Interview mit der Südwest Presse optimistisch, dass es im dritten Anlauf mit dem Aufstieg klappt: „Wir haben die Qualität, es zu schaffen.“

Dem hat der ESV neue Talente, die bis dato 3. Liga gespielt haben, entgegenzusetzen. Die 22-jährige Torhüterin Joelle Arno (Allensbach), die 19-jährige Halblinks Carolin Hübner (Würm-Mitte) und die 19-jährige Spielmacherin Maxie Fuhrmann (Frankfurt/Oder) wechselten an die Donau. „Die sind mittendrin, den nächsten Entwicklungsschritt zu machen“, kommentiert Torunsky.

Angesichts der Ausgangslage in Göppingen bedauert Coach Goldbach: „Wir sind natürlich krasser Außenseiter.“

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