Die Heimserie der Handballfrauen von Zweitligist ESV 1927 Regensburg ist gerissen: Nach fünf Siegen am Stück kassierten die Bunkerladies gegen den neuen Tabellendritten TG Nürtingen ein vermeidbares 28:30 (14:14) – die zweite Niederlage in dieser Saison. Letztmals ging der ESV an der Dechbettener Brücke im Oktober als Verlierer von der Platte, als der Tabellenvierte TuS Lintfort mit einem 30:25 die Punkte entführte.
Die Führung im Heimranking hat nun der Zweite HC Rödertal übernommen – mit 14:4 Zählern dank dem besseren Torverhältnis vor den Eisenbahnern. Im engen Tableau hätte der ESV mit einem Sieg zum dann punktgleichen TuS Lintfort aufschließen können, nun ist die Mannschaft auf Rang sieben notiert. Am Samstag ist Regensburg beim VfL Waiblingen gefordert.
Personelle Probleme
Während die Schwaben mit voller Kapelle angereist waren, musste der ESV ohne seine etatmäßigen Rechtsaußen Annalena Kessler und Theresa Lettl (beide krank) auskommen. Auf dem Flügel halfen Carina Vetter und die vom Bayernliga-Team hochgezogene Franzi Ebenkofler aus – beide kamen über einen Treffer nicht hinaus. Auch auf Linksaußen fehlte die Durchschlagskraft, Johanna Brennauer traf einmal ins Schwarze.
Dennoch war nach einem 41-minütigen Dauerrückstand der Sieg zum Greifen nah. Die Gäste quittierten ab der 47. Minute bei 24:25 bis zur 53. Minute vier Zeitstrafen, Regensburgs Ausbeute in Überzahl hielt sich in Grenzen – es reichte nur zum 27:27. In Gleichzahl netzte Torjägerin Franzi Peter zum 28:27 (56.) ein, in den restlichen vier Angriffen blieb man torlos.
Hübner als Unglücksrabe
Zum Unglücksraben mutierte Carolin Hübner: Zunächst wollte die Halblinks auf Brennauer ablegen, das Anspiel geriet zu hoch – im Gegenzug egalisierten die Gäste per Strafwurf zum 28:28 (57.07). Eine halbe Minute später produzierte Hübner Schritte – im Gegenstoß traf die TG zum 29:28. Als Nicole Lederer über das Tor zielte (58.47), nahm das Unheil endgültig seinen Lauf. Nürtingen nahm Zeit von der Uhr und sorgten bei angezeigtem Zeitspiel für die Entscheidung zum 30:28 (59.32).
Ähnlich hastig wie in der Schlussphase ging der ESV anfangs zu Werke: Als Marleen Kadenbachs Wurf pariert wurde (5.), war das schon der vierte bis dahin. Nürtingen zog auf 10:6 (18.) davon, ehe Trainer Bernhard Goldbach mit der Abwehrumstellung von einer 5:1-Formation auf 6:0 dagegensteuerte.
„Wir haben nicht immer die Tiefe gefunden und die Wurfqualität war nicht ideal“, haderte Goldbach. In der Überzahl habe die Entschlossenheit gefehlt. Überdies monierte er die Abwehrarbeit: „Bei beiden Formationen haben wir viele Tore über die Einläufer und den Kreis bekommen.“
owi
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