Politik
Gemeinderat Gleißenberg diskutiert zwei umstrittene Bauanträge – stimmt aber zu

11.04.2023 | Stand 15.09.2023, 0:41 Uhr |
Der Wertstoffhof wird umgebaut. − Foto: Daschner

Vergangenen Donnerstag fand die 27. Sitzung des Gemeinderates Gleißenberg statt. Bürgermeister Wolfgang Daschner konnte hierzu bis auf den urlaubsbedingt verhinderten Matthias Fischer alle Gemeinderäte begrüßen sowie drei Zuhörer und Verwaltungsfachwirt Andreas Engl. Es waren einige sehr wichtige Punkte, die das Gremium beschäftigten, unter anderem die mögliche Gründung einer Energiegesellschaft zusammen mit anderen Kommunen und dem Landkreis Cham.

Zunächst beschäftigte sich das Gremium mit einem Bauantrag – und zwar mit dem Teilumbau der bestehenden Hotelanlage „Waldhaus“ in Wohnungen. Der Eigentümer hatte einen entsprechenden Antrag gestellt, der zu einer grundlegenden und ausführlichen Diskussion führte.

Debatte um Asylunterkunft

Bekanntlich beabsichtigt der Eigentümer dort eine Asylbewerberunterkunft für die Regierung der Oberpfalz zu schaffen, die das Objekt dann auf einige Jahre anmieten würde. Bereits einmal hatte man den Punkt auf der Tagesordnung, jetzt muss nochmals wegen Umbaumaßnahmen und brandschutzrechtlicher Vorschriften ein Genehmigungsverfahren stattfinden. Bürgermeister Daschner informierte den Gemeinderat darüber, dass man im Vorfeld etliche Male versucht habe, Investoren zu finden, die das Objekt kaufen und anderweitig nutzen. Leider konnte keine Einigung erzielt werden und auch die Gemeinde konnte aus finanziellen Gründen das Objekt nicht selbst kaufen. Sauer aufgestoßen sei ihm aber schon, dass seitens des Eigentümers anscheinend bestehende Mietverhältnisse aufgehoben wurden, um Platz für dieses wohl lukrativere Mietverhältnis zu schaffen. Der Gemeinderat stimmte nach weiterer ausführlicher Diskussion mehrheitlich für den Bauantrag.

Auch ein weiterer Bauantrag, eigentlich einfacher Natur, sorgte für einige Diskussionen im Gremium. Ein Anbau eines Wintergartens bei einem Objekt in der Böhmerwaldstraße wäre eigentlich kein Problem gewesen, wäre er nicht schon Monate vorher vollzogen worden. Letztlich einigte man sich darauf, den Bauantrag zu befürworten und das Landratsamt als Genehmigungsbehörde sowie den Bauherrn auf diesen Umstand hinzuweisen und ausdrücklich zu betonen, dass dies künftig zu beachten sei.

Zwei Anschaffungen für den Meranpark wurden bewilligt. Eine Wasserspielanlage kommt zum Wasserspielplatz am Wiegenbach, und die historische Holzkegelbahn wird mit einer neuen Sitzgarnitur ausgestattet. Das Wasserspielgerät kostet insgesamt ca.11700 Euro, die Sitzgarnitur 8500 Euro. Beide werden mit 80 Prozent vom Aktionsbündnis Cerchov gefördert.

Ja zu den Regionalwerken

Bezüglich der Gründung von Regionalwerken zur Erzeugung erneuerbarer Energien wurde nochmals die geplante Vorgehensweise seitens des Landkreises Cham kurz erläutert, und es wurde vom Bürgermeister vorgeschlagen, an der Gründung eines kommunalen Unternehmens zur Erzeugung erneuerbarer Energien teilzunehmen. Ein Verbleiben der erzeugten Energie in der Region sei wichtig. Als kleine Gemeinde könne man das nicht alleine stemmen und sei für dieses Engagement des Landkreises dankbar. Der Gemeinderat befürwortete einstimmig, gemeinsam mit weiteren kreisangehörigen Kommunen und dem Landkreis eine Energiegesellschaft zum Ausbau der erneuerbaren Energien im Landkreisgebiet zu gründen sowie aktiv bei der Erstellung eines kommunalen Standardkonzepts zum Ausbau der erneuerbaren Energien mitzuwirken.

Bürgermeister Daschner informierte dann das Gremium noch über einige aktuelle Angelegenheiten. So haben man das Kinderhaus wieder bezogen und der Betrieb laufe auch im Bereich des Kindergartens wieder uneingeschränkt weiter.

Ab nächster Woche werde die zweite Ausfahrt am Wertstoffhof zusammen mit den Kreiswerken Cham verwirklicht. Die Gemeinde baut diese Woche den Zaun ab und dann kann die bauausführende Firma die Ausfahrt mit neuem Tor erstellen. Für diese Zeit können keine holzigen Gartenabfälle angeliefert werden. Nach Fertigstellung in vier bis fünf Wochen gilt zwar die alte Zufahrt, aber nur mehr die Ausfahrt in diesem Bereich mit Verkehrsführung über den Sportplatzweg als Einbahnstraße.

Auch die Maßnahme des Naturparkvereins auf Renaturierung des ehemaligen Löschweihers steht in den Startlöchern. Auch eine Bepflanzung rund um den Wertstoffhof und beim Bikepark ist vorgesehen und wird dann gemacht, um das Gesamtbild zu vervollständigen.

Daschner berichtete auch darüber, dass derzeit alle Wasserschieber im Gemeindebereich beschildert werden.

In der nichtöffentlichen Sitzung befasste sich das Gremium unter anderen mit der Besprechung und Vorbereitung der Ausschreibung Heimat- und Kulturscheune, die jetzt zeitnah erfolgen kann, wenn die gewünschten geringfügigen Änderungswünsche des Gemeinderates noch eingearbeitet werden.

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