Am Freitag trafen die Landtagskandidaten Steve Brachwitz aus Cham und Peter Wein aus Schwandorf mit dem Vizepräsidenten des Bayerischen Landtages, Markus Rinderspacher, und die Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder (alle SPD) in Reichenbach mit Bürgermeister Edi Hochmuth zur Stippvisite ein.
Der Bürgermeister stellte seine Gemeinde, anschließend das Gemeinschaftshaus und die noch in Bau befindliche Uferneugestaltung am Regen vor. Ferner trug sich der Vizepräsident ins Goldene Buch der Gemeinde Reichenbach ein.
Reichenbach sei eine der kleineren Gemeinde im Landkreis Cham und hat derzeit 1350 Einwohner, sagte Hochmuth, davon etwa 350 Behinderte des Klosters Reichenbach. Die Gemeinde hat eine Steuerkraft von rund 670 Euro pro Einwohner. Im Durchschnitt sind es im Landkreis Cham rund 970 Euro.
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Geprägt sei Reichenbach von der mächtigen Klosteranlage mit ihrer mehr als 900-jährigen Geschichte. Sie beherbergt eine Einrichtung der Barmherzigen Brüder, dort seien rund 800 Arbeitnehmer beschäftigt. Die Behinderten, die Bewohner des Klosters der Barmherzigen Brüder, gehören zum Dorf und zu den Vereinen, so Edi Hochmuth. Die Steuergelder seien in Reichenbach gut angelegt.
Hochmuth stellte das Gemeinschaftshaus vor. Städtebauförderung habe dies möglich gemacht. Das historische Gebäude, das Hildebrandhaus, wurde zu einer modernen Begegnungsstätte für die Dorfgemeinschaft umgebaut. Der Drache aus dem Gemeindewappen ist an dem Zweckbau an der Außenfassade (Kunst am Bau) sichtbar. Entstanden sei der Bau des Gemeinschaftshauses durch den Wegfall des letzten Dorfwirtshauses. Für eine kleine Gemeinde wie Reichenbach war das 2,5 Millionen Euro teure Projekt ein Bauvorhaben von großer Dimension. Das Bestandsgebäude wurde entkernt und auf das Wesentliche zurückgebaut. Es galt Neu und Alt zu kombinieren, den Charakter des Bestandes zu erhalten, die neue Nutzung, eine veränderte Eingangssituation und die allgemeine Aufwertung zu zeigen.
Neues Gesicht für Regenufer
Die Gemeinde Reichenbach investierte rund 2,5 Millionen Euro in dieses neue Gemeinschaftshaus, kräftig unterstützt durch die Städtebauförderung. Genutzt wird das Gebäude vom Burschenverein, der Feuerwehr, dem Sportverein, dem Schützenverein, ist Jugendtreff, treffen sich die Senioren, probt der Kirchenchor, finden Trauungen statt. Gemeinschaftshaus ist der Mittelpunkt des öffentlichen Lebens, sagte der Bürgermeister. Ohne Städtebauförderung wäre dieses Projekt nicht möglich geworden, ergänzte Hochmuth seine Ausführungen. Derzeit wird ein sensibler Bereich, das Freizeitgelände am Regenufer, umgestaltet. Dazu sei es notwendig geworden im Uferbereich des Regens einzugreifen. Doch bevor es los gehen konnte musste der Eingriffsbereich des Regen nach Muscheln abgesucht werden. Dies war eine Auflage im entsprechenden Bescheid des Wasserwirtschaftsamtes. Die lebenden Muscheln wurden zunächst gesammelt und im Regen in durchströmenden Körben zwischengehältert und ein Ersatzhabitat gesucht. Die Muscheln wurden anschließend an verschiedenen Stellen in das Gewässerbett wiedereingesetzt und diese Stelle mit GPS vermessen.
Es entsteht dort eine Bauernlandschaft, ein Jugendzeltplatz, ein neuer Bootsausstieg, ein Bereich wo auch Leichtathletik möglich ist und die Spielplätze ergänzt. Auch ein flacher Zugang zum Regen wird an einem Badeplatz ermöglicht.
Auch eine kleine Auenlandschaft soll dort entstehen, erläuterte Bürgermeister Hochmuth. Die Gesamtkosten werden rund 1,6 Millionen Euro betragen. 1,2 Millionen Euro öffentliche Förderungen werden erwartet.
Die Gemeinde rechnet mit einem Eigenanteil von rund 400000 Euro. Ende Juni soll die Maßnahme abgeschlossen sein.
Rinderspacher war begeistert von der Gemeinde und den „zwei tollen Projekten“. Rinderspacher: „Ich bin total begeistert.“ Der Europa-Politiker Rinderspacher sagte: „Europa ist für uns wahnsinnig wichtig“, begründete dies und erklärte, wie Förderungen aus den europäischen Töpfen zu erhalten seien. Es seien auch nach Bayern viele Fördermitteln aus Fonds der europäischen Gemeinschaft geflossen.
„Freundlicher Empfang“
Die politischen Gäste aus München, Berlin und den Landkreisen Schwandorf und Cham führte Bürgermeister Hochmuth durchs Gebäude. Rinderspacher schrieb ins Goldene Buch: „Vielen Dank für den freundlichen Empfang in einer lebens- und liebenswerten Gemeinde, in der der soziale Zusammenhalt großgeschrieben wird. Mögen sich auch künftig viele Bürgerinnen und Bürger für das Allgemeinwohl in ihren schönen Reichenbach engagieren.“