Kirche
Aus für das Altenheim in Schloss Furth

Hiobsbotschaft für die 35 Heimbewohner und ihre Angehörigen: Ende April schließt die Caritas Regensburg die Einrichtung.

11.02.2021 | Stand 16.09.2023, 4:21 Uhr
Caritasdirektor Michael Weißmann (Mitte) informiert gemeinsam mit Mechthild Hattemer (Geschäftsführerin Caritas Wohnen und Pflege gGmbH) und Heimleiter Peter Herzig über die Schließung des Alten- und Pflegeheims Schloss Furth. −Foto: Burcom/Fick

Schlechte Nachrichten für die Bewohner des Alten- und Pflegeheims in Schloss Furth bei Landshut: Die Gesellschafterversammlung der Caritas Wohnen und Pflege gGmbH hat in einer Sondersitzung am Mittwoch beschlossen, den Betrieb vorzeitig zu beenden. Ziel ist die Schließung zum 30. April 2021, wie der Caritasverband für die Diözese Regensburg am Donnerstag mitteilte. Bewohner und Mitarbeiter erhalten die Möglichkeit, in nahegelegene Caritas-Häuser zu wechseln.

„Diese schwere Entscheidung treffen wir aus Verantwortung gegenüber den uns anvertrauten Menschen“, sagte Caritasdirektor Michael Weißmann, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung. „Maßgeblich ist ausschließlich die Sorge um das Wohlergehen unserer Bewohnerinnen und Bewohner. Deshalb zwingt uns die aktuelle Situation jetzt zu handeln.“

Caritas verweist auf die schwierige Personalsituation

Der Grund für die Maßnahme ist laut Caritas die aktuelle Personalsituation. Trotz intensiver Bemühungen hätten mehrere frei gewordene Stellen nicht mehr besetzt werden können. Zum Jahreswechsel habe sich die Lage noch einmal verschärft. „Wir haben hohe Ansprüche an die Versorgungsqualität. Dazu gehört auch eine ausreichende Fachkraftquote,“ erklärte Mechthild Hattemer, Geschäftsführerin der Caritas Wohnen und Pflege gGmbH. Ein sicheres Aufrechterhalten des Betriebs sei unter den gegebenen Umständen nicht mehr zu gewährleisten. Hinzukommen haftungsrechtliche Risiken wegen möglichem Nichteinhaltens der vorgeschriebenen Fachkraftquoten.

„Dass das jetzt so schnell gehen muss, ist eine enorme Belastung.“Caritasdirektor Michael Weißmann

„Uns ist bewusst, was diese Entscheidung für die Bewohner und ihre Angehörigen bedeutet,“ so Caritasdirektor Weißmann. „Dass das jetzt so schnell gehen muss, ist eine enorme Belastung und es muss alles unternommen werden, damit für alle Beteiligten eine gute Lösung gefunden werden kann.“ In der Umgebung von Furth stehen mehrere Caritas-Einrichtungen zur Verfügung, die sofort Bewohner aufnehmen können. Die Caritas kümmert sich – wenn gewünscht – um den Umzug und alle Formalitäten.

Träger tritt Gerüchten entgegen

Eine vorzeitige Schließung war entgegen allen Gerüchten nicht ursprüngliche Intention des Trägers. Vielmehr wurde in Furth in den vergangenen Monaten noch ein mittlerer sechsstelliger Betrag mit dem Ziel investiert, den Betrieb aufrechterhalten zu können, heißt es von Seiten der Caritas. Noch im Dezember wurden bei einem Spitzengespräch mit dem Landratsamt und der Kommune Perspektiven für den Standort Furth erörtert.

Schloss Furth wurde 1970 von der Bischöflichen Stiftungsadministration durch den Caritasverband käuflich erworben. In der Einrichtung sind derzeit 35 von 47 Heimplätzen belegt. Die Caritas Wohnen und Pflege gGmbH ist eine Tochtergesellschaft des Caritasverbandes Regensburg. Sie ist Trägerin von über 20 Alten- und Pflegeheimen im Bistum und stellt in weiteren Häusern die Geschäftsführung.