Kultur Bayern-Museum knackt alle Rekorde
Sensationelle 150 000 Besucher in 23 Tagen: Das Regensburger Haus toppt sämtliche Zahlen. Jetzt werden Mängel abgearbeitet.

Regensburg.Der Rekordtag war der Pfingstmontag: Da kam das neue Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg an seine Grenzen. 17 000 Menschen strömten an diesem Tag in das Haus am Donaumarkt. Nur 23 Tage nach der Eröffnung begrüßten Museumsdirektor Richard Loibl und „Stargast“ Kabarettist Christoph Süß Besucherin Nummer 150 000: Sabine Stuber aus Regensburg, die mit ihrem Mann Thomas Paul schon mehrfach die Ausstellung über 200 Jahre bayerische Geschichte besucht hatte. „Sie sind die Kundschaft, für die wir das alles machen!“, rief Süß aus, der im Panoramafilm im Foyer im Galopp durch Bayerns Historie führt und sich am Freitag das erste Mal selbst die Ausstellung im Obergeschoss anschaute. Mit Bierkrügen, Museums-Magazinen und dem Museumslöwen aus Stoff gratulierte er Sabine Stuber.
Das Bayern-Museum zieht – und zwar sogar noch stärker, als es sich selbst die Macher erträumt haben. 150 000 Besucher in 23 Tagen: „Das ist ein Spitzenergebnis, mit dem wir die erste Phase unseres Eröffnungsprogramms zu Abschluss bringen“, betonte Loibl. Noch nie seit der Gründung des Hauses der Bayerischen Geschichte wurde innerhalb eines Monats eine so überwältigende Besucherzahl erreicht. „Auch für Regensburg ist das eine Sensation“, so der Direktor. 90 Prozent der Besucher vergaben am Ausgang an einem Abstimmungsgerät gute Noten, inzwischen bewege sich die Begeisterung der Gäste bei 4,2 von 5 möglichen Punkten. An die 9000 Besucher gaben bisher ihre Meinung zum Museum ab.
Bisher war der Eintritt in die Ausstellung frei, ab 2. Juli wird für den Besuch ein Fünfer fällig. Ebenfalls ab Dienstag stehen die neu entwickelten Mediaguides zur Verfügung und es werden Führungen angeboten. 430 Führungen sind allein für den Monat Juli bereits fest gebucht. Von kurz und knackig bis ausführlich, abgestimmt auf jedes Interesse und für viele persönliche Wünsche modifizierbar: Christine Vogel von der Stadtmaus erläuterte am Freitag das breite Angebot an Führungen. Das Foyer und der Film bleiben dauerhaft kostenfrei. Ende September eröffnet im Erdgeschoss die Bayerische Landesausstellung „100 Schätze aus 1000 Jahren“.
Das neue Museum in 360-Grad-Optik: hier
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Nach den Erfahrungen der ersten Wochen justiert das Museumsteam eine Reihe von Dingen nach. Die Beleuchtung wurde optimiert, ein vorgeschlagener Rundweg durch die Ausstellung markiert. Die Mängelliste, die bei der Bauabnahme des 95 Millionen Euro teueren Komplexes vorlag, umfasste rund 500 Positionen, sagte Loibl auf Nachfrage, vom blauen „A“ über einer Tür, das nicht mehr leuchten will, bis zur Abstimmung der Alarmanlage, die noch nicht funktioniert wie gewünscht. „500 Mängel, das ist für ein Projekt dieser Größe normal“, sagte Loibl.

Na sauber! Der Direktor bestätigte MZ-Informationen: Die Planer hatten vergessen, einen Raum für Putzgeräte vorzusehen. „Wir improvisieren jetzt halt und ziehen das Putzkammerl dann in die Bavariathek mit um“, so der Direktor. „In unserem Raumprogramm war das Kammerl jedenfalls drin.“

Das Museum startet in Phase zwei, ab 25. September beginnt Phase drei: Dann wird im neuen Museum die Bayerische Landesausstellung 2019/2020 eröffnet. Unter dem Titel „Hundert Schätze aus tausend Jahren“ führt die Schau, die bis 8. März im großen Saal im Erdgeschoss zu sehen ist, in die Zeit von 600 bis 1800. Exponate aus Bayern, Deutschland und Europa werfen Schlaglichter auf 1000 Jahre bayerische Geschichte.
Während der Landesausstellung gibt es ein Kombiticket. Die Karte für zehn Euro erlaubt den Besuch von Landesausstellung und den Zugang zur Bayern-Schau im Obergeschoss.
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