Hohe Lawinengefahr
Erneut Lawinentote in den Alpen: Schneepflugfahrer mitgerissen, Bayerin (31) verunglückt

05.02.2023 | Stand 05.02.2023, 12:01 Uhr
Wie schon in den Tagen zuvor haben die österreichischen Behörden auch am Sonntag erneut Lawinentote vermeldet. Im Foto sind Einsatzkräfte in Fieberbrunn in Tirol im Einsatz. −Foto: Zoom.Tirol/APA/dpa

Wieschon in den Tagen zuvorhaben die österreichischen Behörden auch am Sonntag erneut Lawinentote vermeldet. In Südtirol haben Einsatzkräfte einen tote Bayerin (31) geborgen, in Tirol einen Mann mitsamt Schneepflug.



In Österreich sind zwei weitere Menschen von Lawinen getötet worden. In Osttirol wurde der Fahrer eines Schneepflugs am Sonntag tot unter Schneemassen geborgen, wie die Polizei bestätigte. Das Fahrzeug war von einer Lawine erfasst und mitgerissen worden.

Im Kaunertal in Tirol wurde laut Polizei am Sonntag eine Person leblos in einer Lawine entdeckt. Bei dem Opfer handle es sich wahrscheinlich um einen vermissten 62-jährigen Tourengeher. Unterdessen wurde nach Angaben der Behörden die Suche nach einem 29-jährigen Skiführer und seinem 33 Jahre alten österreichischen Gast in St. Anton am Arlberg fortgesetzt. Wegen der hohen Lawinengefahr war die Suche am Samstag unterbrochen worden.

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Tourengeherin aus Bayern stirbt in Südtirol

Eine deutsche Skitourengeherin ist in Südtirol bei einem Lawinenabgang gestorben. Die 31-Jährige aus Bayern war am Samstagvormittag am Limojoch mit einer weiteren Frau unterwegs, wie die Südtiroler Bergrettung am Sonntag auf Nachfrage bestätigte. Nachdem die Schneemassen in einer Höhe von etwa 2200 Metern abgegangen waren, eilte eine andere Gruppe deutscher Tourengeher, die den Vorfall mitbekam, zu Hilfe. Eine der beiden Frauen konnte unverletzt befreit werden und kam laut Bergrettung zur Notfallseelsorge.

40 Einsatzkräfte der Bergrettung rückten mit Motorschlitten, Raupenfahrzeugen und einem Rettungshubschrauber zur Unglücksstelle aus. Diese lag rund 80 Kilometer östlich von Bozen nahe der Grenze zur Region Venetien. Der Helikopter musste nach Angaben der Bergrettung jedoch wegen Windböen bis zu 120 Kilometern je Stunde wieder zurückfliegen. Die tödlich verunglückte Frau wurde in einer Tiefe von 2,5 Metern gefunden. Wiederbelebungsversuche blieben ohne Erfolg.



Bereits drei Lawinentote seit Freitag

Seit Freitag waren bereits drei Wintersportler in Österreich tödlich verunglückt. Im Ötztal starb ein 32-jähriger chinesischer Skifahrer unter einer Lawine. Im Zillertal wurde ein 17-jähriger Neuseeländer von Schneemassen begraben, im Kleinwalsertal wurde am Samstag ein seit Freitagabend vermisster 55-jähriger Deutscher tot geborgen. Alle hatten trotz der Warnungen den gesicherten Skiraum auf den Pisten verlassen. Am Freitag hatte ein 15-jähriger Deutscher Glück – er kam bei einem Lawinenabgangaufgrund seines Lawinenrucksacks mit dem Lebendavon.

In den Alpen war in den vergangenen Tagen regional deutlich mehr als ein Meter Neuschnee gefallen. Es herrscht die zweithöchste Lawinenwarnstufe. Allein in Tirol wurden Dutzende Lawinen gezählt.

− dpa/lha