Plastinate
„Körperwelten“ kommen nach Regensburg

Zum ersten Mal ist die Ausstellung von Dr. Gunther von Hagens in der Domstadt zu sehen. Eröffnung ist am 16. Februar im DEZ.

12.01.2018 | Stand 16.09.2023, 6:15 Uhr

Ab 16. Februar ist die Ausstellung „Körperwelten und der Zyklus des Lebens“ im ehemaligen Gartencenter des Donau-Einkaufszentrums zu sehen. Mehr als 45 Millionen Menschen sahen bereits die plastinierten Körper. Foto: Gunther von Hagens’ Körperwelten, Institut für Plastination, Heidelberg, www.koerperwelten.de

Seit 1996 gibt es die Wanderausstellungen plastinierter, überwiegend menschlicher Körper im deutschsprachigen Raum. Rund 45 Millionen Menschen haben das „Körperwelten“-Projekt mittlerweile in Ausstellungen besucht – davon zehn Millionen in Deutschland. Plastinator Dr. Gunther von Hagens wurde so populär, dass er im Jahr 2006 in der James-Bond-Verfilmung „Casino Royale“ einen einsekündigen Auftritt mit seinen plastinierten Körpern bekam.

200 Präparate veranschaulichen Körperfunktionen

Ab Freitag, 16. Februar 2018 präsentieren von Hagens und Kuratorin Dr. Angelina Whalley ihre aktuelle Ausstellung mit dem Titel „Körperwelten und der Zyklus des Lebens“ im ehemaligen Gartencenter des Donau-Einkaufszentrums. Hier steht das Wunderwerk des menschlichen Körpers im Lauf der Zeit im Fokus.

In einer Mitteilung der Veranstalter heißt es: „Der kontinuierliche Veränderungsprozess wird anhand eindrucksvoller Plastinate spannend und leicht verständlich aufbereitet. Die einzelnen Stationen des menschlichen Lebens – von der Zeugung bis ins hohe Alter – laden dazu ein, sich intensiv mit seinem eigenen Körper und Lebensstil zu beschäftigen.“ An rund 200 einzigartigen Präparaten, darunter viele Ganzkörperplastinate, würden alle Facetten des menschlichen Körpers veranschaulicht, einzelne Organfunktionen sowie häufige Erkrankungen eingängig erklärt und gezeigt, „was jeder von uns tun kann, um seine Gesundheit und eine hohe Lebensqualität möglichst lange zu bewahren“. Ein Besuch der „Körperwelten“ sei für medizinische Laien ebenso empfehlenswert wie für Personen, die in den Bereichen Vorsorge und Gesundheit tätig sind. „Ich möchte zeigen, dass das Reifen ein ganz natürlicher Vorgang ist, den wir mit ein bisschen Mühe mitgestalten können“, erklärt Whalley.

Muskeln, Organe und Nervenstränge liegen frei

2017 eröffneten von Hagens und Whalley in Heidelberg die Dauerausstellung „Körperwelten – Anatomie des Glücks“ auf 1000 Quadratmetern. In Heidelberg hatte von Hagens 1977 seine Methode zur Konservierung von Körpern entwickelt.

Bei Plastinaten ist die Haut abgezogen, Muskeln und Organe sowie Nervenstränge liegen frei. Diese Art der Zurschaustellung fasziniert viele, stößt aber seit der Premiere 1995 auch auf Kritik. Wissenschaftler wie der Heidelberger Anatom Professor Joachim Kirsch kritisieren, „das Versprechen der ,Körperwelten’, die Anatomie für alle zugänglich zu machen“, werde nicht erfüllt. Andere Gegner werfen den Organisatoren vor, die Art der Darstellung entspreche nicht der Menschenwürde. Von Hagens lässt eine Missbilligung seiner Arbeit nicht gelten. Wer ein Verbot der „Körperwelten“ fordere, wolle Menschen mit Sehverbot belegen, sagte er der dpa.

Tickets für die „Körperwelten“-Schau in Regensburg sind ab Samstag, 13. Januar, an allen Vorverkaufsstellen erhältlich. Vorverkaufstickets werden empfohlen, um Wartezeiten beim Ausstellungsbesuch zu vermeiden. An Wochenenden werden Zeitfenstertickets angeboten, bei denen sich Besucher auf Datum und Uhrzeit festlegen. Tickets sind im 60-Minuten-Takt erhältlich. Besucher können so beliebig lange bleiben. Der Rabatt für MZ-Club-Mitglieder gilt nur bei MZ-Vorverkaufsstellen, nicht an der Tageskasse.

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