Parteien
Marianne Schieder contra Uli Grötsch

Das überraschende Oberpfälzer Duell um die Spitzenkandidatur bei der Bundestagswahl führt zu einem klaren Ergebnis.

22.02.2021 | Stand 16.09.2023, 4:17 Uhr
Ging aus der Kampfkandidatur um Platz 1 auf der SPD-Bundestagsliste als Sieger hervor: der Weidener Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch −Foto: Lino Mirgeler/dpa

Die Abstimmung über die Empfehlung des SPD-Landesvorstands für Platz 1 der bayerischen Liste zur Bundestagswahl bot mehr Brisanz, als es die kurze Pressemitteilung erahnen ließ. Der SPD-Generalsekretär und Weidener Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch holte sich das Votum am Samstag nämlich erst nach einer Kampfabstimmung. Mit der Schwandorfer SPD-Bundestagsabgeordneten Marianne Schieder war bei der Sitzung für viele Teilnehmer überraschend eine Genossin aus dem eigenen Bezirksverband gegen ihn angetreten. Grötsch entschied die Partie mit 26:8 klar für sich und gab sich am Montag gelassen. „Das ist natürlich der Marianne Schieder ihr gutes Recht.“ Ein knapper Ausgang hätte allerdings seine Ambitionen auf einem anderen Feld geschmälert: Grötsch kandidiert beim nächsten SPD-Landesparteitag für den Posten des Landesvorsitzenden und muss sich gegen das Duo Florian von Brunn und Ronja Endres durchsetzen.

Schieder, die Vorsitzende der bayerischen SPD-Landesgruppe im Bundestag ist, kommentierte den Vorgang knapp. „Uli Grötsch ist unser Spitzenkandidat und hat meine volle Unterstützung.“ Sie sage ansonsten nichts zu internen Sitzungen. Der Oberpfälzer SPD-Chef Franz Schindler, der Grötsch vorgeschlagen hatte, nahm es sportlich. „Das ist ganz normal.“ Und fügte hinzu: Er hätte es als Bezirksvorsitzender trotzdem gerne vorher gewusst.

Das letzte Wort haben übrigens die Delegierten der Landesvertreterversammlung am 13. März: Sie entscheiden endgültig über den Spitzenplatz und die weitere Listenreihung.