Diskussion entbrannt
Nach Ärger um Familienlesung mit Drag Queens: Das sagt Münchens OB Reiter

08.05.2023 | Stand 16.09.2023, 22:27 Uhr

Dieter Reiter (SPD), Oberbürgermeister von München. −Foto: Matthias Balk/dpa

Eine geplante Lesung mit zwei Drag Queens in einer Stadtteilbibliothek in München, zu der auch Kinder ab vier Jahren eingeladen sind, sorgt für ausgiebige Diskussionen. Nun hat sich Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) über ein Verbot geäußert.



Er sagte am Montag: „Ein Verbot der Lesung kommt für mich auf keinen Fall in Frage und ich finde diese Forderung reichlich überzogen.“ Die städtische Münchner Bibliothek plant am 13. Juni eine Lesung unter dem Titel „Wir lesen euch die Welt, wie sie euch gefällt“. Die Drag Queens Vicky Voyage und King Eric BigClit sollen die Veranstaltung für die ganze Familie gestalten.

Aiwanger forderte Stopp der Veranstaltung



Die Ankündigung hat an den vergangenen Tagen für ausgiebige Diskussionen zwischen Gegnern und Befürwortern gesorgt. Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger forderte einen Stopp der Veranstaltung. „Das ist Kindeswohlgefährdung und ein Fall fürs Jugendamt, keine Weltoffenheit wie es die Grünen verharmlosen“, sagte der bayerische Wirtschaftsminister.

Auch Reiter hatte sich kritisch geäußert und erklärt, er würde mit seinen Enkeln nicht hingehen. Der Rathauschef sagte aber auch: „Die Teilnahme an der Veranstaltung ist freiwillig und Eltern können selbst entscheiden, ob sie mit ihren Kindern hingehen möchten oder nicht.“ Er habe auch kein Problem mit Drag Queens, so der OB. Er stehe „auch weiterhin stabil an der Seite der gesamten queeren Szene“.

− dpa