Freizeit
Sechs Ausflugsziele mit der Bahn

Kann die Bahn eine echte Alternative zum Auto sein? Hier finden Sie sechs lohnende Ziele in Ostbayern.

20.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:20 Uhr
Mit dem Zug kommt man an die unterschiedlichsten Ziele. −Foto: Isabelle Lemberger

Dichtes Gedränge auf der Autobahn, Umleitungen, Sperren. Aus einer Stunde Fahrt werden schnell mehr und die Freude auf einen schönen Ausflug ist gedämpft. Die Anreise mit der Bahn ist da eine echte Alternative. Das beweisen unsere sechs Ausflugsziele. Gestartet wird die Reise jeweils am Hauptbahnhof in Regensburg. Die Ziele sind allerdings auch von anderen Knotenpunkten in Ostbayern aus einfach zu erreichen.

1. Mit der Bahn zum Großen Arber

Mit der Bahn gelangt man von Regensburg aus in etwa drei Stunden zum Arber. Ab acht Uhr fährt jede Stunde ein Zug vom Hauptbahnhof nach Furth im Wald. Umsteigen muss man bei jeder Verbindung mindestens einmal, in den Bus zur Arber Bergbahn Talstation. Für die Fahrt ab neun Uhr empfehlen wir ein Bayern-Ticket, das auch für die Rückfahrt am gleichen Tag genutzt werden kann. Das Ticket für den Bus zur Talstation muss man stets extra lösen.

2. Mit der Bahn zum Naturdenkmal

Von dort geht es zunächst an der Donau entlang und dann links hinauf in den Hienheimer Forst. Hier gibt es eine Übersicht der Weltenburger Wanderwege. Man kann zwischen der Donauroute, der Waldroute und dem Weltenburger Höhenweg wählen. Möchte man nicht nur das Weltenburger Kloster, sondern auch die Befreiungshalle sehen, ist die Waldroute die richtige Wahl.

Projekt:Themen:Mitwirkende:
Die Bahn nimmt eine Schlüsselrolle bei der Verkehrswende ein. Deshalb schaut die Redaktion in einer mehrteiligen Serie zum Thema Bahn genauer hin: Was ist Stand der Dinge? Wo sind Probleme, was sind Chancen und wo geht die Reise in Zukunft hin?Konkret gibt ein Experte Tipps zum Thema Sicheres Bahnfahren in Coronazeiten, wir hinterfragen die Fahrpreise, gehen auf Sorgen und Wünsche der Pendler ein und beleuchten den Stand der Dinge in Bezug auf Barrierefreiheit sowie Umweltschutz. Wir suchen Ziele in Ostbayern, die schon jetzt gut erreichbar sind, schauen aber auch auf nötige und schon geplante Projekte für die Zukunft.Sandra Adler, Anna Jopp, Steffi Kraus, Isabel Pogner, Sophia Bösl, Franziska Sandig, Magdalena Hechtel, Isabelle Lemberger, Anna Heidenreich, Philip Hell, Johannes Hirschlach, Philipp Breu, Benjamin Weigl, Luis Münch

3. Mit der Bahn zum Wildgarten

In Furth im Wald gibt es seit 1990 einen sogenannten Wildgarten mit einer Unterwasserstation, um die er herumwächst. Am Anfang verteilte sich der Garten auf eine Fläche von etwa 10 000 Quadratmetern. Inzwischen umfasst die Anlage gut 100 000 Quadratmeter. Vor Ort gibt es viel zu entdecken: Neben der Unterwasser-Beobachtungs-Station befinden sich unter anderem eine Urzeithütte, zahlreiche mystische Objekte, Wildholzmöbel, eine Kompost-Toilette und ein Weidenpalast mit Blick über den Wildgarten.

4. Mit der Bahn zum Felsenkeller

Unter der Kreisstadt Schwandorf befindet sich eine geheimnisvolle Unterwelt, bestehend aus insgesamt über 130 Felsenkellerabteilen. In dem verwinkelten, teilweise dreistöckigen Labyrinth aus Gängen erfahren Besucher wie man Bier früher gegärt und gelagert, sich das Kommunenbrauwesen entwickelt, man den Felsenkeller im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker genutzt hat oder mehr zum Mythos um die „Kellerdiebe“.

Seit dem 16. Juni können im Felsenkeller wieder reguläre Führungen, jedoch keine Erlebnisführungen gebucht werden. Zudem gelten die üblichen Corona-Hygienebestimmungen. Eine Vorab-Anmeldung beim Schwandorfer Tourismusbüro ist zur Begehung unbedingt notwendig.

Vom Hauptbahnhof in Regensburg aus kann man direkt nach Schwandorf fahren. Die Fahrt dauert nur eine halbe Stunde, Züge fahren an allen Wochentagen stündlich. Für Alleinreisende ist wohl für die Hin- und Rückfahrt eine Einzelfahrt die günstigste Ticket-Variante, für Gruppen das Bayernticket. Vom Bahnhof in Schwandorf aus sind es noch zehn Gehminuten zum örtlichen Tourismusbüro, von wo aus die Führungen beginnen. Eintrittspreise sind für Erwachsene fünf Euro, ermäßigt drei Euro und für Familien zwölf Euro.

5. Mit der Bahn zur Zeugenbergrunde

Die Zeugenbergrunde ist ein Rad- und Wanderrundweg, der um die Stadt Neumarkt führt. Es gibt mehrere Streckenvarianten, die zwischen 40 und 58 Kilometer lang sind. Der Weg führt durch eine beeindruckende Landschaft, aus der sich zahlreiche so genannte Zeugenberge, wie der Buchberg, Staufer Berg, Tyrolsberg oder Möninger Berg erheben. Zeugenberge heißen sie übrigens deshalb, weil sie bis heute Zeugen ihrer einzigartigen Entstehungsgeschichte sind. Wer sich für den Fußmarsch entscheidet, hat die Möglichkeit, die Strecke in Etappen von zwei bis drei Tagen einzuteilen. Auf der Website der Zeugenbergrunde, die vom Tourismusverband Neumarkt betrieben wird, sind Wegstrecken und Etappenvorschläge beschrieben.

Vom Regensburger Bahnhof aus fährt der Zug direkt nach Neumarkt. Von der fußläufig zu erreichenden Freystädterstraße aus starten die Touren. Wer das Rad im Zug mitnehmen möchte, muss noch eine Fahrradtageskarte für sechs Euro zum normalen Zugticket zu buchen.

6. Mit der Bahn zum Nürnberger Spielzeugmuseum

Auf 1400 Quadratmetern präsentiert das Nürnberger Spielzeugmuseum die „Welt im Kleinen“: Historische Puppen, Kaufläden, Zinnfiguren, Blech- und Holzspielsachen, aber auch neueres Spielzeug wie Barbie, Playmobil oder Matchbox können bestaunt werden. In unter einer Stunde gelangt man ohne umzusteigen von Regensburg nach Nürnberg.

Vom Hauptbahnhof in Nürnberg aus geht es mit der Straßenbahnlinie 4 bis zur Haltestelle Hallertor oder mit der U-Bahn, Linie U1/U11 bis zur Lorenzkirche. Mit dem Bayernticket kann man diese öffentlichen Verkehrsmittel ohne weitere Unkosten nutzen, natürlich auch für die Heimfahrt. Erwachsene zahlen im Museum sechs Euro Eintritt, Kinder zwischen vier und 18 Jahren 1,50 Euro.