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Strauße halten: Idylle mit Schlachtraum?

Die Strauße von Daniel Lebert haben Zeit ihres Lebens viel Platz. Aber sie sind Nutztiere. Ein Besuch im Schlachtraum.

10.12.2020 | Stand 16.09.2023, 4:17 Uhr
Leon Willner
Willner −Foto: Willner/Willner

Der afrikanische Strauß–- mit bis zu zwei Meter 80 der größte Laufvogel der Welt. Mittlerweile sind einige Tiere in der südlichen Oberpfalz zuhause. Auf der Straußenfarm Jura Strauß von Daniel Lebert. Mit 21 Jahren hat sich Daniel aus Kelheim den Traum einer eigenen Farm erfüllt. Auf zweieinhalb Hektar Fläche züchtet er die Vögel selbst heran und gibt Führungen. Leben kann er allein davon noch nicht .

Im Winter auf den Verkauf von Straußenfleisch angewiesen

Seit diesem Sommer hat der gelernte Fischwirt alle Genehmigungen, um auf seinem Gelände selbst zu schlachten. Ein wichtiger Schritt, um als Straußenfarmer in Vollzeit leben zu können. Im Winter legen die Hennen keine der begehrten Straußeneier und Lebert ist auf den Verkauf von Straußenfleisch angewiesen. Das ist besonders cholesteriearm und reich an Eiweiß.

Sehen Sie hier die zweite Folge von Überpfalz:

Bisher habe er neben der Straußenfarm noch in Vollzeit gearbeitet und sich zwischenzeitlich als „Rent a Fishman“ anderweitig selbstständig gemacht.Dass er einmal schlachten würde, hätte er sich nie vorstellen können: „Also ich sag mal Fische, okay, das kenne ich auch schon von meiner Kindheit. Aber so ein Tier – am Anfang war es wirklich schwer“, sagt er.

Zeigen, wo das Fleisch herkommt

Lebert findet es wichtig zu zeigen, wo sein Fleisch herkommt. „Und man muss auch sagen, hier haben die Tiere es viel besser als im Stall, wo sie nur im Kastenstand stehen können und einfach nur schnell mit Futter vollgepumpt werden, damit sie schwer werden“, sagt er. Auf seiner Straußenfarm „Jura Strauß“ bei Münchsried im Landkreis Regensburg haben die Tiere eine höhere Lebenserwartung als in der Natur. Im Winter schützt sie ihr dickes Gefieder vor der Kälte. „Es kann auch sein, dass von Schlachttieren eben Tiere nicht geschlachtet werden und länger auf der Farm bleiben dürfen“. Fleisch esse er selbst „nur zu besonderen Anlässen“.

Sehen Sie hier die erste Folge unserer Serie:

Daniel Lebert ist Protagonist der vierten Folge von Überpfalz – dem Reportageformat der MZ auf YouTube. Daniel nimmt Reporter Leon Willner mit in seinen Arbeitsalltag als Straußenfarmer - vom morgendlichen Füttern bis zum Schlachten und Ausnehmen. Die Reportagen von Überpfalz zeigen Ostbayern anders als erwartet. Alle 14 Tage, immer mittwochs ab 16 Uhr eine neue Folge.

Sehen Sie hier die dritte Folge unserer Serie: