24-Jähriger abgerutscht
Suche nach Vermisstem am Hochkalter im Video - Signal gibt falsche Hoffnung

21.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:34 Uhr
Zwei Bergretter wurden vom Hubschrauber an die Stelle abgeseilt, wo ein Signal registriert wurde. Dieses stammte jedoch nicht vom vermissten 24-Jährigen. −Foto: Leitner/BRK BGL

Unermüdlich suchen Bergwacht und Polizei seit Mittwoch wieder nach dem 24-jährigen Bergsteiger, derseit Samstag am Hochkalter in den Berchtesgadener Alpen vermisstwird. Ein aufgeschnapptes Signal machte den Rettern kurz falsche Hoffnung.



Die Suche nach dem vermissten Urlauber aus Niedersachsen war zuletzt wegen derschlechten Witterungsverhältnisse abgebrochen worden. Seit Mittwochmorgen erlaubte es das etwas bessere Wetter, dassdie große Suchaktion wieder aufgenommen werdenkonnte. Die Rettungskräfte fliegen seit 9 Uhr morgens das mutmaßliche Einsatzgebiet auf der Westseite des Gipfelgrats mit dem Polizeihubschrauber „Edelweiß 2“ ab. Zum Einsatz kommt dabei auch die Recco-Boje am Lastenseil. Dabei handelt es sich um einenspeziellen Detektor, der zum Beispiel Halbleiter von elektronischen Geräten wie etwa Handys orten kann.

Lesen Sie dazu auch:Bergretter vom Hochkalter: "Sucht nach Abenteuer kann fatale Folgen haben"

Kurz nach 10 Uhr schlug die Recco-Boje an: Sie ortete nach Angaben des BRK Berchtesgadener Land ein deutliches Signal in knapp unter 2500 Metern Höhe. Der Heli setzte dort nach einem Tankstopp gegen 11.20 Uhr per Winde zwei Bergetter mit einem Recco-Handsuchgerät ab, wie das BRK weiter berichtet. Am Boden grenzten die beiden Bergretter die Signalquelle weiter ein und gruben sich im Schnee bis zu ihr vor. Die Enttäuschung für die Einsatzkräfte: Das Signal stammte lediglich von einem abgestürzten Wetterballon. „Diese Ballons sind mit Halbleitern für das Funk-Modul ausgestattet, von denen das Recco-Signal reflektiert wird“, erklärt das BRK in einer Pressemitteilung.

Suche wird wohl bis zum Abend fortgesetzt

„Die Suche wird nach derzeitiger Einschätzung bis es am Abend dunkel wird weiter fortgesetzt, wobei aktuell umherziehende Wolken immer wieder vorübergehend verhindern, dass der Heli am Berg geländenah fliegen kann“, berichtet das BRK. Seit Mittag stehe auch ein zusätzlicher großer Transporthubschrauber der Bundespolizei in der Ramsau bei Berchtesgaden, der je nach Lageentwicklung mehrere Bergretter gleichzeitig auf den Hochkalter fliegen und mit der Winde absetzen könnte. Einsatzkräfte der Bergwachten Ramsau und Berchtesgaden stehen komplett mit Eisgerät und Lawinen-Notfallausrüstung an der Wache bereit, um bei einer Ortung sofort die Rettung durchführen zu können.

− cav