Unglück am Samstag
Tote Frau in Starzlachklamm: Polizei ermittelt gegen vier Tourführer

05.09.2022 | Stand 05.09.2022, 15:52 Uhr
Eine 27-jährige Frau ist bei einer Canyoning-Tour in der Starzlachklamm im Allgäu tödlich verunglückt, ein 31-Jähriger wurde schwer verletzt. Gegen vier Tourführer wird nun wegen fahrlässiger Tötung bzw. Körperverletzung ermittelt. −Foto: Davor Knappmeyer/dpa

Nach demTod einer jungen Frau beim Canyoning in der Starzlachklamm(Landkreis Oberallgäu) ermittelt die Staatsanwaltschaft jetzt gegen vier Tourführer. Der Vorwurf: Unter anderem fahrlässige Tötung.



Die Staatsanwaltschaft Kempten hat nach dem Unfall am Samstag die Ermittlungen aufgenommen. Zum einen wird zwei Tourführern, also Guides, aus der Gruppe der toten 27-Jährigen die fahrlässige Tötung zur Last gelegt. Dabei soll es sich laut Polizei um eine 32-jährige und einen 49-jährigen Tourführer handeln.

Außerdem läuft bei der Staatsanwaltschaft ein weiteres Ermittlungsverfahren in diesem Zusammenhang. Zwei weitere Guides im Alter von 38 und 60 Jahren müssen sich womöglich wegen fahrlässiger Körperverletzung verantworten. In ihrer Gruppe hat sich ein 31-Jähriger befunden, der am Samstag schwer verletzt wurde.

Eine der zentralen Fragen der Ermittlungen wird der Umstand sein, warum sich die Gruppen trotz der Witterung und des schnell ansteigenden Wasserpegels in der Starzlachklamm befanden.

Starkregen überrascht zwei Canyoning-Gruppen

Die beiden Canyoning-Gruppen waren am Samstagmittag in der Starzlachklamm unterwegs und wurden offensichtlich von Starkregen überrascht. Aufgrund der dadurch entstehenden Wassermassen wurden die Sportler teils eingeschlossen oder mitgerissen. Neben der Toten und dem schwer Verletzten hat sich außerdem ein 49-Jähriger leicht verletzt. Unter Canyoning versteht man das Durchqueren einer Schlucht durch Abseilen, Klettern, Springen, Rutschen und Schwimmen.

Die weiteren Ermittlungen der Polizei unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Kempten gestalten sich umfangreich. Unter anderem steht noch eine größere Zahl an Zeugenvernehmungen an, sodass mit neuen Erkenntnissen in den nächsten Tagen voraussichtlich nicht zu rechnen ist.

− lha