Hilpoltstein
Umstrittener Song „Layla“ im Kindergarten: Erzieherin präsentiert St.-Martins-Version

11.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:56 Uhr
Kinder halten ihren leuchtenden Laternen in die Höhe: Am Freitag ist Martinstag. Im Landkreis Roth ist mancherorts ein besonderes Umzugslied zu hören. −Foto: Felix Kästle/dpa

„Layla“ ist einiges: „Puffmama“, ein Ohrwurm, verpönt und verboten, trotzdem Sommerhit des Jahres - und jetzt auch noch Kinderlied. Eine Erzieherin aus Hilpoltstein im Landkreis Roth hat den umstrittenen Song zum St.-Martins-Lied für Kindergartenkinder umgedichtet.



„Er hat ein Pferd und sein Name ist St. Martin. Er ist Soldat und jeder mag ihn. Mamama Martin, der heilige St. Martin“, geben Steffi Hiemer und ihre Tochter kurz vor dem Martinstag beim Radiosender „Bayern 3“ im Duett zum Besten. Die Melodie kennt man - ob man nun will oder nicht.

Hiemer ist Erzieherin in einem Kindergarten in Heideck. Immer wieder habe sie Kinder in der Puppen- oder Bauecke „Layla“ singen hören, sagt sie im „Bayern 3“-Interview. Der eingängige Partysong mache auch vor Kindern nicht Halt, wenngleich sie den Text nicht verstünden.

„Layla“ geht auch Kindern ins Ohr

Im Original von DJ Robin & Schürze geht es um eine Prostituierte namens Layla. Die „Puffmama“ sei „schöner, jünger, geiler“. Diese Textzeilen lösten im Sommer eine langanhaltende Sexismus-Debatte aus. Einige Volksfeste - darunter das Kiliani-Volksfest in Würzburg - verbannten das Lied aus den Bierzelten. Dem Erfolg des Partyschlagers tat das keinen Abbruch. Im Gegenteil: Neun Wochen lang thronte „Layla“ ganz oben in den deutschen Charts.

Viele Kindergartenkinder hätten aufgrund der Pandemie heuer zum ersten Mal ein Volksfest erlebt, sagt Hiemer bei „Bayern 3“. Von dort hätten sie das Lied mit in den Kindergarten gebracht. Denn: „Der Refrain geht Kindern genauso leicht über die Lippen wie Betrunkenen.“

Nicht die erste Alternativversion von „Layla“

Hiemer ist nicht die erste, die „Layla“ einen neuen Text spendiert. Mittlerweile kursieren viele verschiedene Varianten im Netz, auch einOktoberfest-Kapellmeister versuchte sich an alternativen Reimen. Selbst Ikke Hüftgold, Produzent des Originals, kündigte mit „Ich hab ’nen Wuff“ eine Kinderversion von „Layla“ an.