Unfallstatistik
Viele schwere Unfälle mit Pedelecs

Radfahrer unterschätzen immer wieder die Fahrdynamik und Schnelligkeit der E-Räder. Und sie tragen zu häufig keinen Helm.

20.08.2021 | Stand 16.09.2023, 1:13 Uhr
Ein Mann fährt auf einem Elektrofahrrad in Würzburg. Mit Pedelecs gibt es immer wieder schwere Unfälle. −Foto: Daniel Karmann/dpa

Die Zahl der verletzten Pedelecfahrer in Bayern ist im vergangenen Jahr um mehr als 50 Prozent auf 2914 gestiegen. Fast ein Drittel der 70 Radfahrer, die im vergangenen Jahr auf Bayerns Straßen ums Leben gekommen seien, seien mit dem E-Bike unterwegs gewesen, teilte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei einer Kontrollaktion der mittelfränkischen Polizei am Freitag in Nürnberg mit.

Geisterradeln eine Hauptursache

Die häufigsten Unfallursachen seien „Geisterradeln“, also entgegen der Fahrtrichtung, zu hohe Geschwindigkeit und das Fahren unter Alkoholeinfluss. „Gerade an die Pedelecfahrer möchte ich daher appellieren, besondere Sorgfalt im Straßenverkehr walten zu lassen und die Geschwindigkeit und damit verbundenen Gefahren nicht zu unterschätzen“, warnte Herrmann.

Dem Zentrum für Technik der Versicherungsgruppe Allianz zufolge unterschätzen Radfahrer immer wieder die Fahrdynamik der E-Räder. Herrmann rät deshalb dringend zum Tragen von Radhelmen: „Auffällig war, dass etwa jeder dritte Radfahrer keinen Helm trug.“

18006 Radfahrer wurden 2020 verletzt

Den Statistiken zufolge wurden in Bayern im vergangenen Jahr 18 006 Radfahrer verletzt - im Jahr zuvor waren es mehr als 16 210. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrern im ersten Halbjahr 2021 sei jedoch um rund 15 Prozent auf 7000 zurückgegangen. Die Zahl der getöteten von 27 auf 23. (dpa/lby)