500 Wohnungsgesellschaften
Wohnungsunternehmen in Bayern kündigen deutlich höhere Warmmieten an

27.12.2022 | Stand 27.12.2022, 7:31 Uhr

Dem Verband gehören knapp 500 Wohnungsgesellschaften mit rund 540.000 Wohnungen an, er rechnet mit Steigerungen der Warmmieten um im Schnitt zehn Prozent. −Symbolbild: dpa

Viele Mieter in Bayern müssen sich im nächsten Jahr wegen des Anstiegs der Gaspreise auf erhebliche Mehrbelastungen einstellen. Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen geht davon aus, dass die Warmmieten im Schnitt um zehn Prozent steigen werden.



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Ursache ist, dass zum Jahresende die bisherigen Gaslieferverträge vieler Wohnungsunternehmen auslaufen. „In der Spitze werden Preissteigerungen von über 500 Prozent von Mitgliedsunternehmen gemeldet“, sagte Verbandsdirektor Hans Maier am Montag unter Verweis auf eine kürzliche Umfrage unter den Mitgliedsunternehmen.

Dem Verband gehören knapp 500 Wohnungsgesellschaften mit rund 540.000 Wohnungen an, zum Großteil Genossenschaften und kommunale Unternehmen. Im Vergleich zur vorangegangenen Mitgliederbefragung im Sommer ist demnach der Gaspreis für die Unternehmen innerhalb eines halben Jahres im Mittel um 116 Prozent von 5,59 Cent pro Kilowattstunde auf 12,07 Cent gestiegen, hat sich also mehr als verdoppelt.

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Günstige Altverträge laufen nach und nach aus

Ein gutes Drittel (34 Prozent) der Wohnungsunternehmen hat laut Verband noch günstige Altverträge, die bis Ende nächsten Jahres laufen. „Die hohen Gaspreise werden nach und nach bei allen Mieterhaushalten im Freistaat ankommen“, sagte Maier.

Ungeachtet der staatlichen Unterstützung durch den Gaspreisdeckel fürchten die Unternehmen laut Umfrage, dass jeder achte Mieter (13 Prozent) mit der monatlichen Zahlung in Rückstand geraten könnte. Das wiederum wird laut Verbandsdirektor zu Lasten des Wohnungsbaus gehen: „Dieser Unsicherheit werden im neuen Jahr viele geplante Projekte zum Opfer fallen“, sagte Maier. Die Zeit der Rekordinvestitionen in den Wohnungsbau sei bei den sozial orientierten Wohnungsunternehmen erst einmal vorbei.

− dpa