Energieversorgung
Das Umspannwerk wird zur Großbaustelle

Am zentralen Dreh- und Angelpunkt für die Energieversorgung der Oberpfalz stehen bis zum Jahr 2023 zahlreiche Arbeiten an.

24.03.2018 | Stand 16.09.2023, 6:13 Uhr

Das Umspannwerk in Büchelkühn soll bis 2023 umgebaut und ertüchtigt werden. Foto: xih

Die Planungen für den Ersatzneubau „Ostbayernring“ schreiten voran. Neben der Leitung werden auch die Umspannwerke von einem 220-kV- und einem 380-kV-System auf zwei 380-kV-Systeme umgestellt. Davon betroffen ist auch das Umspannwerk in Schwandorf-Büchelkühn.

Die Projektleiter des Netzwerkbetreibers „TenneT“, Stefan Opel und Lars Fischer, informierten im Konrad-Max-Kunz-Saal der Oberpfalzhalle über die Planungen. Das Umspannwerk Schwandorf sei zentraler Dreh- und Angelpunkt für die Energieversorgung in der Oberpfalz, gaben die Referenten den 50 Zuhörern zu verstehen. Am Standort würden derzeit mehrere bestehende 220-kV-Leitungen und die beiden 380-kV-Systeme des Ostbayernrings mit der 110-kV-Spannungsebene der Bayernwerk AG verbunden.

Erneuerung ohnehin nötig

Im Umspannungswerk wird die elektrische Energie aus dem Übertragungsnetz der TenneT über das Verteilernetz der Bayernwerk AG direkt zu den Verbrauchern geleitet. Ebenso gelangt der vor Ort erzeugte Strom aus EEG-Anlagen in das Übertragungsnetz. „Wenn 2023 der neue Ostbayernring in Betrieb geht, muss das Umspannwerk Schwandorf angepasst sein“, erklärt die Ina-Isabelle Haffke. Die Erneuerung wäre aber ohnehin fällig geworden, so die TenneT-Referentin für die Bürgerbeteiligung, „denn das Umspannwerk stammt aus den 1970er Jahren“.

Der Umbau erfolgt in mehreren Schritten, beginnend im Mai 2018 mit der Geländeaufschüttung. Mit dem Um- und Ausbau des Umspannwerkes soll auch die Leitungsführung des Ostbayernrings Schritt für Schritt angepasst werden, erläuterte Projektleiter Stefan Opel. Sechs Masten würden abgebaut und zwei neue errichtet, so dass vier Masten in unmittelbarer Nähe des Umspannwerkes verschwinden werden. „Wir schaffen hier also eine wesentliche Verbesserung vor Ort“, machten die TenneT-Vertreter deutlich.

Auf die Frage, „mit welchen Störfaktoren die Anwohner rechnen müssten“, hatten die Mitarbeiter des Netzbetreibers eine „erfreuliche Nachricht“ parat: „Das neue Umspannwerk wird deutlich leiser sein, da die Transformatoren weiter von der Wohnbebauung abrücken und mit einer Schallschutzeinhausung versehen werden“.

Keine längeren Abschaltungen

Die Erneuerung des Umspannwerkes erfolgt bei laufendem Betrieb. „Es kann nicht über einen längeren Zeitraum abgeschaltet werden“, gab der Projektplaner zu verstehen. Sonst würde man die Stromversorgung der Region nicht gewährleisten können. Alle Schaltgeräte und Stahlkonstruktionen würden daher Schritt für Schritt demontiert, neu errichtet und in Betrieb genommen. Zu den bestehenden Bauten komme „ein modernes Betriebsgebäude“ hinzu, so Stefan Opel. Das Gelände des Umspannwerks vergrößere sich dadurch um 3500 Quadratmeter.

Die Bundesnetzagentur hat im Netzentwicklungsplan 2012 die Netzverstärkung bestätigt. Der Gesetzgeber legte die energiewirtschaftliche Notwendigkeit und den vordringlichen Bedarf des Trassenausbaus im Bundesbedarfsplangesetz von 2013 fest. Jetzt werden die Korridore geprüft. Der Beginn des Ersatzneubaus „Ostbayernring“ ist für 2020 vorgesehen. 2023 soll die Leitung in Betrieb gehen. Dann erfolgt der Rückbau des bestehenden Systems. (xih)

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