#Ähnlich wie das Foodsharing funktioniert der Dienst „Too Good To Go“. Über die gleichnamige
App kann der Nutzer tagsüber Produkte und ganze Gerichte von Restaurants und Einzelhändlern
kaufen, die übrig sind und weggeschmissen werden müssten. Abends holt der Käufer die
Ware direkt im Geschäft ab und spart dabei einen großen Teil des ursprünglichen Verkaufspreises
ein. Bislang ist der Dienst in der Region noch spärlich integriert. In Regensburg
etwa bietet bisher nur die „Nordsee“ ihre Reste in der „Too Good To Go“-App zum Sparpreis
an.
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Lesen Sie hier mehr über die Foodsharing-Bewegung in Regensburg
#Backwaren sind besonders schnell verderblich. Doch es gibt „Gutes von Gestern“
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Viele gebackene Dinge werden bekanntermaßen schnell alt, hart und ungenießbar. Daher
landet in den meisten Bäckereien am Ende des Tages im Müll, was nicht verkauft wurde.
Die Bäckerei Schifferl aus Bach a. d. Donau (Lkr. Regensburg) demonstriert, dass es
auch anders geht. Unter dem Motto „Gutes von Gestern – Qualität zum halben Preis“
bieten mittlerweile drei Filialen Brot und Backwaren vom Vortag an.
#Ludwig Schifferl erzählt, dass seine Bäckerei die Verschwendung nicht mehr mitmachen
wollte: „Man kann die Sachen doch länger als einen Tag lang essen und verkaufen. Das
geht nur nicht in der normalen Filiale – sonst heißt es gleich, wir würden altes Zeug
verkaufen.“ Daher habe man extra die drei Läden in Regensburg, Straubing und Bogen
ins Leben gerufen.
#Semmeln und Brezen gibt es dort frisch – Brot und verschiedene süße Backwaren gibt
es als „Gutes von Gestern“. Ein großer Unterschied im Geschmack und in der Frische
ist den Produkten deshalb nicht unbedingt anzumerken. „Wir machen das für den guten
Zweck – denn es ist sicherlich kein gewinnorientiertes Projekt“, sagt Schifferl. Denn
alles, was früher weggeschmissen wurde, reiche völlig aus, um jeden Tag die drei Läden
zu bestücken. Gleichzeitig seien die Filialen auch eine Möglichkeit, um etwas an die
Menschen weiterzugeben, denen es finanziell nicht so gut gehe, so Schifferl. Denn
Brot von gestern kostet schließlich nur die Hälfte.
#Apps helfen dabei, in der eigenen Küche gegen die Verschwendung vorzugehen
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Die Initiative
#„Zu gut für die Tonne!“# vom Bundesministerium für Ernährung setzt direkt beim Verbraucher an. Jeder Deutsche
schmeißt ungefähr 55 Kilogramm Nahrungsmittel in den Müll – pro Jahr. Gleichzeitig
steigt aber auch die Bereitschaft, etwas dagegen zu unternehmen: In einer letztjährigen
Studie haben 81 Prozent der Menschen angegeben, Lebensmittelabfälle zu vermeiden.
#Hier kommt die „Zu gut für die Tonne!“-App ins Spiel: Der Nutzer kann zwei bis drei
Zutaten angeben, die er als Reste übrig hat und verwerten möchte. Die App schlägt
daraufhin aus über 600 Rezeptideen etwas Passendes vor. Die Rezepte stammen von Sterneköchen
und prominenten „Kochpaten“. So kocht man zum Beispiel auf den Spuren von Fernsehkoch
Johann Lafer oder Schauspieler Daniel Brühl. Außerdem bietet die App ein Lexikon mit
Tipps zur Lagerung und Haltbarkeit von Lebensmitteln. Wussten Sie etwa, dass Brokkoli
und Blumenkohl nicht neben Äpfeln oder Tomaten aufbewahrt werden sollten? Ein integrierter
Einkaufsplaner rundet die App ab.
#In den gängigen App-Stores gibt es viele ähnliche Programme, mit denen Resteverwertung
gelingt: Etwa die App von „Eat Smarter!“, die mit einer unglaublichen Menge an Rezepten
und einer saisonalen Auswahl punktet. Und in der App von „Essen und Trinken“ kann
man verschiedene Zutaten antippen, kombinieren und so ganz individuelle Vorschläge
finden.
#Abends wird aufgetischt, was mittags übrig bleibt: Restlessen im Gasthaus
Restlessen beim Gasthaus Gravenreuther in Regensburg. Foto: Benjamin Weigl
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Im Gravenreuther in Regensburg entstand 2012 die Idee zum „Restlessen“. Montags war
damals Ruhetag. Um die übrigen Speisen von Sonntagmittag nicht wegschmeißen zu müssen,
kochte man sie abends noch einmal auf und bot sie zum Sonderpreis an. Mittlerweile
hat sich das Restlessen am Sonntag etabliert: „Um 18 Uhr geht es los, um 20 Uhr ist
meistens alles ausverkauft, solange eben der Vorrat reicht“, erzählt Inhaber Michael
Schulz. Das Konzept des Gravenreuther ist relativ einzigartig und könnte Vorbild sein
für weitere Gaststätten in der Region. Schließlich schmeckt ein durchgezogener Braten
oft doppelt so gut.
#Online können aussortierte Produkte bestellt und so gerettet werden
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Das Berliner Start-Up-Unternehmen
#„Sirplus“ verkauft online Lebensmittel#, die das Haltbarkeitsdatum überschritten haben. Sirplus arbeitet dabei mit über 300
Partern zusammen, einige davon Großhändler wie zum Beispiel Metro oder Real. Im wechselnden
Online-Sortiment sind vor allem hochwertige Bio-Lebensmittel im Angebot, die oft weit
über 50 Prozent reduziert sind und über einen CO2-neutralen Versand bestellt werden
können. Die abgelaufenen Produkte werden von Sirplus gründlich geprüft. Das erst einjährige
Unternehmen betreibt neben dem Versandservice auch bereits drei große „Rettermärkte“
in der Hauptstadt.
#Einen ähnlichen Ansatz verfolgt das Unternehmen „#Etepetete#“ mit seinem Online-Bestellservice. Dabei geht es um Lebensmittel, die direkt bei
der Ernte aufgrund ihres Aussehens aussortiert werden. Krummes und verformtes Obst
und Gemüse, das nicht der Supermarkt-Norm entspricht, landet nämlich erst gar nicht
im Handel. Etepetete sammelt direkt bei der Landwirtschaft Bio-Gemüse und Bio-Obst,
bevor es vernichtet wird. Über ein Abo-Modell lassen sich Pakete bestellen, die wöchentlich
eine neue hochwertige Vitamin-Portion nach Hause bringen. Vorab wird die Herkunft
und der Inhalt der saisonal bestückten Boxen auf der Website verkündet. Aktuell sind
Gemüse-, Obst-, Rohkost- und Mix-Boxen in verschiedenen Größen bestellbar, teilweise
sogar in Demeter-Qualität.
#Containern ist der illegale Weg, um Lebensmittel vor dem Wegwerfen zu retten
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In Supermärkten und Bioläden landen nicht nur verdorbene Artikel in der Abfalltonne,
sondern häufig auch das, was nicht mehr verkauft werden kann. Zum Beispiel kauft kaum
jemand eine Packung Tomaten, in der eine einzelne schlechte enthalten ist. Oft ist
es auch nur die Verpackung selbst, die beschädigt ist. Auch die Unterbrechung der
Kühlkette kann ein Grund sein, ein Produkt zu entsorgen. Weiterhin dürfen Nahrung
und Getränke mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mehr vertrieben werden.
Sie landen genauso im Müll wie völlig unversehrtes Obst und Gemüse, von dem zu viel
bestellt wurde.
#Mittlerweile hat sich in Deutschland das sogenannte „Containern“ etabliert. So nennt
man das „Retten“ von Lebensmitteln aus den Abfalltonnen von Märkten. Die Szene möchte
der Verschwendung entgegentreten und genießbare Produkte vor der Vernichtung bewahren.
Wer containert, bewegt sich allerdings am Rande der Illegalität. In Abfallschuppen
einzusteigen oder etwas aus dem Müll mitzunehmen, kann als Einbruch oder Diebstahl
gewertet werden. Thomas Hasler von der Polizei Regensburg Nord klärt auf: „Containerte
Lebensmittel haben zwar keinen reellen Gegenwert mehr. Die Geschäfte können aber einen
Strafantrag wegen Diebstahls geringwertiger Sachen stellen.“ 2018 sei ihm bislang
aber kein solcher Fall bekannt. Auch beobachte man in seinem Bezirk keine größere
Container-Szene.
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